Kapitel 4

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Um sie herum war alles schwarz. Emmas Kopf dröhnte und sie versuchte die Augen zu öffnen. Der Boden unter ihr war uneben und hart. Ihr war schwindelig und ihre Augen wollten einfach nicht aufgehen.

Ihre Hände krallten sich haltsuchend in den Boden und sie war sich sicher Wurzeln zu spüren. Wo zur Hölle war sie? In einem Wald? Das würde zumindest den Boden und die Wurzeln erklären. Emma versuchte sich auf die Geräusche um sich herum zu konzentrieren, was wirklich schwer war, da der Schwindel sie immer wieder übermannte und sie um ihre Konzentration brachte.

Schließlich gelang es ihr, sich zu fokussieren und die Geräusche um sie herum war zunehmen. Sie hörte ein leises Rauschen, welches vermutlich von den Baumkronen kam, die sich im Wind bewegten. Aus der ferne hörte die Retterin das schaurige Rufen einer Eule.

Langsam öffnete sie die Augen und schaffte es diesmal, die aufkommende Übelkeit zu überwinden. Sie hatte Recht gehabt, sie war in einem Wald. Allerdings kam ihr dieser nicht bekannt vor. „Wie auch", dachte sie bitter, „die sehen doch alle gleich aus!"

Emma setzte sich langsam auf, wobei sie ihre Hände als Stütze gebrauchte, um nicht umzufallen. Ihr Kopf pochte und das Dröhnen schien sie fast zu zerreißen. Mit einer Hand fasste sie sich an den Hinterkopf und zischte augenblicklich auf. Schnell zog sie ihre Hand zurück und betrachtete sie. An ihren Fingern klebte Blut. Verflucht! Was war nur passiert?

Vorsichtig krabbelte sie zu einer großen Eiche und lehnte sich gegen den Stamm, um beide Hände frei zu haben. Emma begann, die Wunde an ihrem Kopf erneut zu betasten. Es tat weh, aber die Retterin biss die Zähne zusammen. Die Wunde schien nicht mehr ganz so frisch zu sein, da ein Großteil des Blutes bereits getrocknet war. Außerdem hätte eine größere und tiefere Wunde am Kopf sie wohl getötet.

Sie unterbrach das Betasten ihrer Wunde, zufrieden mit ihren großartigen Arztkenntnissen und versuchte mehr über ihren Aufenthaltsort herauszufinden. „Okay, Emma. Konzentrier dich", murmelte sie vor sich hin, „Was für ein Wald kann das sein?".

Im selben Moment fiel ihr die Antwort ein und sie wollte sich für ihre Dummheit am liebsten ohrfeigen. Sie war im Märchenwald. Natürlich! Aber wie war sie hierhergekommen? Und wo waren die anderen? Verdammte, wo war Henry?

Panisch schaute die Blonde sich um, konnte aber ihren Sohn nirgends entdecken. „Ich sage das zwar nicht oft. Aber in diesem Moment hoffe ich, dass er bei Regina ist", dachte sie. Zumindest wäre ihr Sohn dort in guten Händen. Regina hatte im Gegensatz zu Emma ihre Magie vollständig unter Kontrolle und war um einiges mächtiger. Sie wäre in der Lage Henry vor jeder Gefahr zu schützen, das wusste Emma.

Sie versuchte sich zu erinnern, was vor ihrem Aufwachen im Märchenwald geschehen war. Da waren nur Bruchstücke. Sie erinnerte sich an einen dunklen Kerker. Außerdem erinnerte Emma sich an die eisige Kälte in dem Verließ. Aber wer hatte sie dort eingesperrt? Emma erinnerte sich nicht.

„Fokussier dich!", fuhr sie sich an. Was war vor ihrem Gefängnisaufenthalt passiert. Regina und Robin hatten versucht, ihre Tochter von Zelena und Hades zurückzuholen. Währenddessen hatte Emma auf eigene Faust gehandelt und versucht den Schutzzauber zu durchbrechen, der das Haus umgab. Zelena war herausgekommen und danach war alles schwarz.

Also hatte Zelena sie eingesperrt. Aber was war mit den anderen? Wenn es Zelena geschafft hatte, sie dort gefangen zu halten, musste es den anderen nicht gelungen sein, sie aufzuhalten. Emma betete, dass es den anderen, vor allem ihren Eltern gut ging. Und natürlich Henry. Und Killian. Killian. Die Erinnerung traf sie so schmerzlich, dass sie für ein paar Sekunden das Gefühl hatte, jemand würde ihr Herz zusammendrücken. Er war tot. Einfach weg. Für immer. Er war in der Unterwelt geblieben.

Mission Happy End - Outlawqueen FanfiktionWhere stories live. Discover now