Kapitel 18

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Regina hatte die Augen geschlossen und lehnte mit dem Rücken an einem Regal. Sie saß im Schneidersitz auf dem Boden der Bücherei und versuchte sich zu entspannen und ihre Kräfte zu schonen. Zelena war keine einfache Gegnerin, dass hatte Regina schon mehrmals herausfinden müssen. Damals bei ihrem ersten Duell hatte sie Zelena zwar besiegen können, aber auch nur, weil sie ihr Herz nicht dabeigehabt hatte. Auch jetzt hatte sie es nicht. Es war sicher verschlossen bei Henry in ihrer Gruft. Dort würde Zelena nicht hinkommen. Dieses Mal würde Zelena vermutlich gelernt haben und ihres ebenfalls nicht dabeihaben. Bei ihrer zweiten Begegnung hatte Regina sich ebenfalls nicht wehren können und Zelena war es ohne Mühe gelungen sie aufzuhalten und in den Zauberwald zu verbannen.

Jedoch gab es immer noch eine zweite Gefahrenquelle. Hades würde zwar vermutlich nicht bei ihrem Duell anwesend sein, aber er hatte immer noch den olympischen Kristall. Zwar hatte er ihn vermutlich nicht bei sich, wenn er sein Kind um sich hatte, aber Regina war sich nicht sicher, ob Emmas Kräfte, denen von Hades gewachsen waren. Emma besaß zwar mächtige Kräfte und dank Regina war sie auch meistens in der Lage diese zu beherrschen und kontrolliert zu benutzen, aber es funktionierte nicht immer. Allerding zweifelte Regina nicht daran, dass Emma ihre Kräfte intuitiv einsetzen konnte, wenn es darum ging Killian oder ein Baby zu beschützen.

Leise seufzte die dunkelhaarige Frau auf, als sie an denn heutigen Abend dachte. Robin hatte gewusst, dass sie jetzt Zeit für sich brauchte und war mit den anderen im Hinterzimmer geblieben, damit seine Liebste sich sammeln konnte. Regina lächelte leicht. Robin wusste immer, wie sie sich fühlte und in welchen Momenten er sie nicht bedrängen sollte.

In ihre Gedanken versunken, bemerkte Regina nicht, dass sich jemand ihr genährt hatte. Newt stand zögerlich vor der Königin und sprach leise, um sie nicht zu erschrecken: „Darf ich mich zu dir setzten?". Regina erschreckte sich doch und zuckte kurz zusammen. Warum war dieser Mann immer in der Lage sich ihr unbemerkt zu nähern.

Unbehaglich räusperte sie sich kurz, dann nickte sie und deutete auf den Boden neben sich. Newt ließ sich umständlich neben sie fallen, hielt aber genügend Abstand zwischen ihm und der Königin. Regina, die nervös war, da sie nicht wusste, wie sie dem Mann begegne sollte, spielte mit einer Haarsträhne. Sie vermied es Newt in die Augen zu sehen. Dafür waren ihr Unbehagen und ihre Schuldgefühle dem anderen gegenüber viel zu groß.

„Das ist er also?", durchbrach Newt schließlich die nervenzerreißende Stille. Regina nickte: „Ja, das ist Robin". Ihre stimme klang heiser und sie räusperte sich erneut. Befangen schaute sie den braunhaarige an ihrer Seite an. Regina wollte etwas sagen, wusste, dass sie es tun musste, aber ihre Worte fanden keinen Weg nach draußen.

Regina schluckte hart, dann begann sie zu reden: „Hör zu. Ich weiß, wir haben schon einmal darüber geredet, aber du sollst wissen, dass es mir leidtut und also ich", stammelte sie, aber Newt unterbrach sie und lächelte sie leicht an. „Ist schon in Ordnung, Regina. Wie du gesagt hast, wir haben bereits darüber geredet und ich bin nicht sauer und habe auch kein Recht dazu". Regina schaute den Mann dankbar an und wusste wieder einmal, warum sie ihm damals alles anvertraut hatte.

„Ganz im Gegenteil. Ich freue mich sehr für euch", setzte Newt fort und lächelte die Bürgermeisterin ehrlich an. Regina erwiderte das Lächeln. „Danke", flüsterte sie. „Er scheint ein guter Mensch zu sein. Es ist schön dich endlich wieder glücklich zu sehen", erwiderte Newt. Regina schwieg und lächelte weiter selig vor sich hin. Ja, sie war wieder glücklich und deswegen hatte sie so eine verdammte Angst vor dem heutigen Abend. Der Gedanke daran all dieses Glück zu verlieren, beschwor ein Gefühl der Angst in ihr.

Früher, zu ihren Zeiten als böse Königin, hatte sie nie Angst vor ihren Duellen gehabt. Damals war es im Endeffekt egal gewesen, ob sie gewann oder verlor, denn damals hatte sie nichts gehabt, was ihr etwas bedeutet hatte, nichts, für das es sich gelohnt hätte zu leben. Heute hatte sie das. Sie hatte eine Familie. Ihren Sohn, Henry, aber auch Roland und Robins anderes Kind, die für sie Teil ihrer Familie waren und Robin, ihren Selenverwandten. Aber auch in Emma und den Charmings hatte sie eine Familie gefunden, auch wenn sie sich das nicht gerne eingestand.

Mission Happy End - Outlawqueen FanfiktionOnde as histórias ganham vida. Descobre agora