12 Ein Plan mit Hindernissen

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Ayumi blieb noch vor der Haustür bis sie ihre Zigarette fertig geraucht hatte, danach ging sie hinein und setzte sich zu Yuna ins Wohnzimmer. Sie sahen den Kanades zu, wie sie ihre Futons bereitmachten. Tomoya wies sie darauf hin, dass er und seine Frau schlafen gehen würden, um am Morgen früh aufzustehen und mit ihrer Suche fortzufahren, also verzogen sich die jungen Frauen in die Küche zu den Anderen. Sie sahen Midori und Tama beim Go spielen zu, während Yui neben einer Öllampe sass und in ihrem Buch las.

»Schätze die Renovationsarbeiten sind ins Stocken geraten«, nuschelte Ayumi.

»Na und? Wir haben im Moment andere Probleme.« Yuna interessierte sich nicht für Go, also beobachtete sie ihre Schwester.

»Hat euch Kanade-san rausgeworfen?«, fragte Midori, nachdem sie ihren Zug beendet hatte.

»Ja. Das ist der langweiligste Urlaub meines Lebens«, stänkerte die Rothaarige. »Und ich war mit meinen Grosseltern schon in den Wanderferien.«

»Es hat noch Hanafuda Karten, falls ihr etwas spielen wollt. Guter Zug, Tama-kun.«

»Schon gut. Euch zuzusehen ist langweilig genug«, wehrte Ayumi ab.

Die Krankenschwester sah auf und grinste sie an. »Du kannst auch schlafen gehen, wie eine alte Frau.«

Zur Antwort bekam Midori eine Zunge herausgestreckt.


Steine wurden gelegt und geschlagen, und das Schlachtfeld veränderte seine Gestalt beständig. Seite für Seite arbeitete sich Yui durch das Yōkai-Buch, wobei sie völlig vom Rest der Gruppe abgeschnitten zu sein schien. Yuna hockte im Schneidersitz da und schaute dem Spiel zu, da keine andere Ablenkungsmöglichkeit bestand. Neben dran war die Rothaarige eingedöst und schnarchte leise.

Hin und wieder schielte Midori herüber, doch die Miene ihres älteren Mündel wirkte wie versteinert.


Als Tama in regelmässigen Abständen gähnte, sagte die Schwarzhaarige: »Okay. Ich denke wir gehen alle schlafen. Putzt euch die Zähne und dann ab ins Bett. Weckt bitte Tamas Eltern nicht auf.«

»Ich lese noch diese Seite fertig«, murmelte Yui ohne aufzusehen.

»Okay.« Midori wandte sich dem Jungen zu. »Ich räume das weg. Putz dir die Zähne, Tama-kun.«

Er nickte und schob die Tür zum Wohnzimmer auf, dann schlüpfte er hindurch.

»Weck bitte Ayumi«, wies sie das blauhaarige Mädchen an.

»Wach auf, Schlafmütze.« Yuna rempelte ihre Mitbewohnerin mit dem Ellbogen an, worauf diese aufschreckte.

»Was?«

»Schlafenszeit.« Grinsend erhob sich die Oberschülerin und streckte sich, dann ging sie ins Wohnzimmer hinüber.

»Aber... hä?« Ayumi rappelte sich auf, dann glotzte sie Midori an. »Was ist los?«

Tama und Yuna kamen mit ihren Zahnbürsten in die Küche und begannen mit Zähneputzen. Lächelnd räumte die Krankenschwester den Spieltisch zur Seite. »Wir gehen schlafen. Es macht keinen Sinn die ganze Nacht aufzubleiben, wenn wir nichts zu tun haben.«

»Okay.« Die beiden Frauen tranken nochmals einen Becher Tee. Inzwischen spülten die anderen beiden ihren Mund und gingen zurück ins Wohnzimmer.

»Gute Nacht«, sagte Tama, wogegen Yuna nur grunzte.

Ayumi sah ihr nach, blinzelte ihre Verwirrung weg und schielte zur Blonden hinüber, dann sah sie wieder die Ältere an. »Was denkst du wegen Rei?«

Ein japanisches SommermärchenOnde as histórias ganham vida. Descobre agora