Kapitel VI

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Den ganzen Tag sitze ich in meiner Kammer und höre, wie Pocher Brigitte und Mario auslacht. Anscheinend haben die so eine Gruppenaufgabe - voll gemein, denn die haben Gesellschaft und ich sitze hier alleine und überlege, ob ich mir ein Stück von dem Glas von der Uhr rausbreche, um mich in den Tod zu ritzen.
Am Abend kommt Oliver zu mir und gibt mir als Abendbrot eine Pizza. Ich springe auf und flehe Oliver an, ob ich meine Frau anrufen könnte. Er sieht meinen traurigen Blick, reicht mir das Handy und sagt:"Wenn du etwas von deinem Standort oder mir erzählst, dann erschieße ich dich!"
Er gibt mir sein Handy und ich tippe die Nummer ein. Es piept ein paar mal bis eine männliche Stimme ertönt:"Hallo?". Ich bin fassungslos, "Wer sind sie?", frage ich langsam. "Scheiße Schatz! Dein Mann ist am Telefon!", schrie der Mann vom Telefon --- aufgelegt. Ich gebe Oliver das Handy zurück und sinke weinend auf den Boden. "Wird schon wieder", sagt Oliver mit einem wehleidig Blick und klopft mir auf die Schulter. Die Tür knallt wieder zu und ich sitze den ganzen weiteren Abend auf dem Boden und esse meine Pizza. Die Pizza schmeckt nach Keller und Schimmel, aber ich esse sie trotzdem weil ich sonst verhungern würde.
Die ganze Zeit denke ich darüber nach, ob ich morgen eine Gruppenaufgabe habe. Das wäre natürlich super, aber wie ich Oliver bis jetzt erlebt habe, glaube ich nicht, dass ich eine Gruppenaufgabe "ergattern" werde.
Um 2 Uhr lege ich mich hin und versuche einzuschlafen, doch kann nicht, weil ich darüber nachdenke, mit wem mich Dorothea betrügt. Doch mir kann es ja egal sein, weil ich hier so oder so nicht lebend rauskomme. Dadurch sind meine letzten Worte an sie: "Ich werde das Dschungelcamp überleben. Keine Sorgen Schatz.", was auch stimmt, weil ich das Camp überlebt hab, nur das Labor werde ich nicht überleben.
Leider freue ich mich, erschossen zu werden.

Gefangen in der SchneewüsteWhere stories live. Discover now