Fünfzehn

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Das Mädchen könnte eine Statue sein.
Aus teuren, edlen Marmor.

Starr steht sie da.
Den leeren Blick nach vorne gerichtet.

Keiner kann sagen, wohin sie sieht.

Doch gibt es wirklich einen Punkt in der Ferne, den sie fixiert?
Wartet sie nicht viel mehr auf eine Aktion der Anderen, die sie aus ihrer Eintönigkeit reißt?

Das Mädchen könnte eine Puppe sein.
Aus dem besten Stoff genäht.

Regungslos sitzt sie da.
Die Hände andächtig zusammengefaltet.

Keiner kann sagen, woran sie denkt.

Doch gibt es wirklich eine Überlegung, die sich in ihrem Kopf abspielt?
Wartet sie nicht viel mehr auf eine Frage der Anderen, die sie zum Denken anregt?

Das Mädchen könnte so vieles sein.
Aus so vielem bestehen.

Springen, rennen, tanzen.
Den Beinen keine Pause gönnen.

Keinen an sich heran lassen.

Und doch stetig darauf hoffen, wahrgenommen zu werden. Von ganz alleine.

GEDANKENFÄDENWhere stories live. Discover now