Zweiundzwanzig

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Ich möchte etwas niederschreiben.
Etwas, was jeden berührt.
Doch wie soll ich diese Kunst -
die Kunst Gedanken zu Worte zu formen -
ausüben, wenn ich nicht einmal selber weiß, was in meinem Kopf vorgeht?

Gedanken kommen.
Gedanken gehen.
An manchen halte ich fest.
Manche lasse ich vorüberziehen.

Ich schalte die Musik ein, damit ich mir selbst nicht mehr zuhören muss. Aber dann fällt mir auf, dass die Melodie meinen inneren Monolog lediglich untermalt. Sie schmückt ihn aus. Sie lässt ihn lauter werden.

Und doch ist er nicht laut genug, um nach ihm fassen zu können. Er ist nicht greifbar.

Die Gedanken bleiben nie lange in meinem Kopf. Dabei möchte ich doch nur einen einzigen davon einfangen.

Einfangen und niederschreiben.

Aber das weiße Blatt Papier ist immer noch leer.

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