Siebenundzwanzig

43 10 11
                                    

Jeden Tag lese ich diese Geschichten, die einfach viel zu kitschig sind. Ich sehe mir Filme, die von glücklichen Beziehungen handeln, an. Immer wieder höre ich diese Lieder, in denen Sänger ihre Liebe gestehen. Andauernd sitze ich zwischen vergebenen Leuten, die von ihrem Partner schwärmen.

Das alles sollte ich überhaupt nicht so nah an mich heran lassen. Es sollte mich nicht stören, dass so viele einen Freund haben. Die Tatsache, dass die Menschen um mich herum geliebt werden, sollte mich nicht eifersüchtig machen.

Mein Frust über diesen ganzen blödsinnigen Liebeskram rührt nicht daher, dass ein Junge unsere Beziehung unschön beendet hat. Er rührt auch nicht daher, dass ich auf einer Party geküsst und dann fallen gelassen wurde.

"Mädchen, genau das sind die Gründe für dein Unmut!", willst du mir im Moment entgegen schreien. Aber ich bin ganz offen zu dir:

Es liegt nicht an dem Jungen. Denn ich hatte noch nie einen Freund.

Genauso wenig liegt es an der Zurückweisung. Denn ich habe noch nie meinen ersten Kuss bekommen.

Und ständig fürchte ich, dass der Augenblick, in dem sich ein Junge zu mir hinüber lehnt und seine Lippen auf meine legt, in der Zukunft überhaupt nicht existiert.

GEDANKENFÄDENWhere stories live. Discover now