Kapitel 66

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Ich gab keine Antwort von mir sondern starrte nur aus dem Fenster.
Warum bitte verstand keiner das ich momentan einfach nicht über Damon reden wollte?

„Du und er....ihr beide.... benehmt euch irgendwie komisch seit gestern", setzte mein Bruder aber auch schon an.
„Schön für dich", grummelte ich und behielt meine Augen an der Fensterscheibe.

„Siehst du da ist es schon wieder. Damon ist mindestens genau so schlecht gelaunt....die ganze Zeit. Außerdem fragte er andauernd nach dir. Wo du bist, was du machst und noch viel mehr? Also was zur Hölle ist los zwischen euch?"

Langsam drehte ich meinen Kopf von der Fensterscheibe und blickte nun in die blauen Augen, die ich ebenfalls besaß.
„Du bist auch echt doof oder?"

Verdattert starrte er mich an und hielt das Auto mit einem Ruck an.
Wir konnten von Glück reden, dass wir bereits auf dem Hof standen oder eher gesagt auf der Wiese daneben.
Sonst hätten wir nämlich einen ziemlichen Unfall gebaut.

„Wir haben uns gestritten, okay! Das ist alle mehr nicht", zischte ich, nachdem bei meinem Bruder immer noch nicht das Licht aufgegangen war.

„Und wenn er nochmal nach mir fragt, sag ihm einfach das ich momentan nicht mit ihm reden möchte"
Dann schnallte ich mich ab und stieg aus dem Auto. Die restlichen Meter könnte ich auch zu Fuß gehen anstatt mir sein dummes Geschwafel anzuhören.

Leider hatte es in der Nacht wie aus Eimern geregnet wodurch meine Schuhe vom über die Wiese laufen, komplett durchnässt wurden.

Vorsichtigen schlüpfte ich aus den nassen Turnschuhen und kickte diese dann unter die Heizung.
Dann könnten sie dort ja gleich trocknen.

Anschließend lief ich die Treppe hoch in mein Zimmer und ließ mich auf mein Bett fallen.
Mein Blick verharrte eine Weile an der Decke, aber drehte ich mich dann schließlich auf die Seite.

Ich musste eigentlich noch für diesen beschissenen Biotest morgen lernen, aber ich bezweifelte, dass jetzt noch irgendwas in mein Hirn hineinhing.
Alleine die Tatsache das dieser Test 90 Minuten gehen sollte, bereitete mir schon Angst.
Das konnte man doch nicht mehr Test nennen?

Langsam setze ich mich auf und ließ meine Augen über den Boden meines Zimmer bis zu meinem Nachtisch wandern.

Dort lag nichts anderes als die Kette.
Wie automatisch beugte ich mich nach vorne und griff nach dieser, sodass ich nach ein paar Sekunden das kalte Metall in meiner Hand spürte.

Vorsichtig fuhr ich über die eingravierte Schrift.
Zuerst über die Jahreszahl und dann über die beiden Namen.

Auf einmal floss eine Träne aus meinem Augen und tropfte genau auf den Silber farbenden Ring.
Wieder bildete sich die Fragen in meinem Kopf.

Warum hatte er das getan?
Warum hatte er all das hier zerstört?
Warum? Warum? Warum?

Warum sagte er mir das er mich liebte, um es schließlich gar nicht so zu meinen?

Mittlerweile flossen mir nun immer mehr Tränen über meine Wangen.
Mit dem Saum des T-Shirts tupfte ich sie leicht von meinen Augen, was aber auch nicht wirklich viel brachte.

Abgesehen davon das meine Mascara jetzt verschmiert war und ich bestimmt aussah als wäre ich aus einem Horrorfilm entsprungen.

Wie hatte er mir bitte so das Herz brechen können? Es war doch nur ein Kuss gewesen.

Ja, ein Kuss mit dem Mädchen das mich seit der ersten Klasse hasste, was mir K.O. Tropfen in Getränk getan hatte und mich ständig herunter machte.
Genau dieses Mädchen musste er küssen.

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