Die Ausrüstung des Pferdes VI

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Hilfszügel 3

Schlaufzügel
Die Schlaufzügel, umgangssprachlich Schlaufis genannt, sind wohl die meistkritisiertesten Hilfszügel überhaupt! Kurz zur Erläuterung: sie verlaufen vom Sattelgurt (entweder in der Mitte oder auf beiden Seiten eingeschnallt) durch die Gebissringe bis in die Reiterhand. Dadurch entsteht eine Art Flaschenzug, das heißt wenn man z.B. mit 2kg daran zieht, kommen 4kg am Pferdemaul an.
Der Schlaufzügel steht jedoch nicht nur deshalb in der Kritik, sondern auch weil er eine künstliche Beizäumung erzwingen kann, wodurch zwar die Kopfhaltung korrekt erscheint, das Pferd jedoch den Rücken wegdrückt und die Hinterhand schleifen lässt.

Meine Meinung zu der Kritik: ein Werkzeug ist immer nur so schädlich wie die Hand die es benutzt!
Man sollte sich im Vornherein darüber bewusst sein, wie ein Schlaufzügel wirkt und was er für Nachteile hat. Trotzdem finde ich, dass es auch Fälle gibt, in denen er helfen kann. Längst nicht so häufig zwar wie er benutzt wird, aber es gibt sie. Denn er hat den Vorteil, dass der Reiter seine Dosierung genau festlegen kann und ihn sehr differenziert einsetzen kann.

Natürlich ist auch der Schlaufzügel nur für kurze Zeit einzusetzen und keine Dauerlösung! Jeder der sein Pferd schon seit Jahren regelmäßig damit reitet, macht meiner Meinung nach irgendetwas falsch! Ob es jetzt der Freizeitreiter von nebenan ist oder der internationale S Dressurreiter!

Thiedemann-Zügel
So, jetzt sind wir auch schon beim letzten von mir angedachten Hilfszügel. Wenn euch noch einer interessiert, bitte einfach in die Kommis schreiben :)

Der Thiedemann-zügel besteht aus zwei Teilen: einem normalen Trensenzügel mit dem Unterschied, dass dieser im vorderen Bereich (der meistens aus Leder ist) drei bis vier kleine Ringe hat. Der zweite Teil ist ein hilfszügel, der wie ein Martingal aussieht, mit dem Unterschied, dass die Gabel ( an denen normalerweise die Ringe sind, durch die die Zügel laufen) länger ist und an den Enden keine Ringe sondern Karabiner hat. Diese werden durch die Gebissringe gezogen und dann in den Spezialzügel eingehakt.

Die Wirkung ist ähnlich dem Schlaufzügel, mit dem Unterschied, dass man keine zwei Paar Zügel hat, sondern nur ein paar. Läuft das Pferd in der eingestellten Haltung, wirken die Thiedemann-zügel nicht, tut es das nicht, wirken sie mit Flaschenzug.

Mein Reitlehrer ist ein großer Fan einer leichten Abwandlung dieser Zügel und hat mich auch schon dazu angehalten, damit zu reiten. Ich bin jedoch kein Freund davon geworden: das Pferd tritt damit zwar besser an den Zügel heran und läuft auch über den Rücken, allerdings kam es mir auch so vor, als ob es im Maul abstumpft und steif im Hals wird.
Mein Reitlehrer hingegen schwört darauf als eine Art leichter zu bedienende Version des Schlaufzügels. Stimmt meiner Meinung nach allerdings nicht, ich habe immer das Gefühl, dass sobald sich das Pferd wehrt, nur noch ein Geziehe auf beiden Seiten entsteht.

So, meine Prüfungen sind vorbei und ich bin zurück :D ich entschuldige mich hiermit bei allen, deren Kommentare ich nicht beantwortet habe und bei allen, deren Bücher ich schon seit Ewigkeiten fertig gelesen haben wollte und immer noch nicht weiter bin, obwohl ich sie super finde!
Und ich danke euch weiterhin für die vielen lieben Kommentare und Votes, die ihr mir da gelassen habt!
Ich denke, dass es auch bald wieder mit meinen anderen Büchern weiter geht :)

xoxo Goldika ;D

Meine ReitlehreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt