Kapitel 1

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Mein Wecker klingelte und ich stemmte mich auf. Eine der Katzen hatte es sich auf meinem Bett bequem gemacht. Mittlerweile wohnte ich im Gästezimmer, da ein Arzt gesagt hätte, ich könnte unruhig schlafen und in der Nacht oft Albträume haben, aus denen ich nicht alleine aufwachen könnte.
Es war ja schon nett von Zayn, dass er mir helfen wollte, doch wahrscheinlich kam es eh von Perrie.
Sie hatte mich ein paar Mal im Krankenhaus besucht und redete mit mir und langsam wurden wir sogar gute Freunde. Ich erzählte niemanden von dem letzten Wunsch meines Vaters - niemanden außer meiner Tante. Diese fand natürlich, dass ich dies augenblicklich verwerfen sollte - aber war das nicht klar? Ihr gehörte dieses Management. Sie war der Boss dieser Jungs. Natürlich wollte sie keine negativen Schlagzeilen.
Zayn war selten zuhause, meistens war er im Studio oder er war bei irgendwelchen Interviews, sodass ich den lieben, langen Tag alleine in diesem riesigen Haus war. Lediglich die Tiere der beiden Stars leisteten mir Gesellschaft.
Doch dieser Tag begann anders.
Als ich aufstand, das Bett machte und die Fenster öffnete, sah ich, dass Zayns Auto in der Einfahrt stand.
Schnell zog ich mir etwas vernünftiges an und ging die Treppe runter, Richtung Küche. Dort fand ich Zayn vor, wie er grummelnd über einer Tasse Kaffee hockte. Sofort fielen mir die tiefen Augenringe unter seinen Augen auf, und allgemein, wie schlecht er aussah.
Als er mich bemerkte, hob er seinen Kopf. "Hey." Seine sonst weiche Stimme klang tief und kratzig.
Tadelnd schüttelte ich den Kopf. "Bei deiner Verfassung solltest du keinen Kaffee trinken." belehrte ich ihn und fing an, die Spülmaschine auszuräumen. Frühstück zu essen hatte ich mir über die Wochen abgewöhnt, einfach, weil ich die Zeit am Morgen brauchte, um das Haus auf Vordermann zu bringen. "Was willst du zum Mittag essen?" fragte ich und sah zu Zayn, welcher auf seinen Kaffee schaute.
"Nichts." brummte er und stützte seinen Kopf in die Hände. "Mir ist so schlecht." jammerte er. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. "Keine Angst, wenn ich hier hin kotze, mache ich es selber weg." scherzte er und sah zu mir. Seine Augen waren relativ glasig. Es tat mir im Herzen weh ihn so zu sehen. Sonst strahlte er die reinste Lebensfreude aus und jetzt... Einfach nichts. Maximal Leid strahlte er aus.
"Ich mach dir eine heiße Brühe. Ich verstehe nicht wieso du nicht einfach im Bett liegen geblieben bist." murmelte ich und füllte Wasser in einen Topf. "Leg dich auf die Couch oder ins Bett. Ich bring dir was." wies ich an und grinste, als er sich erhob und meinem Befehl folgte.
"Bin auf der Couch." krächzte er.
Während ich die Suppe, die mir mein Vater beigebracht hatte kochen ließ, rutschte ich mit meinen Gedanken ab und landete bei ihm.
Seit dem ich wach bin, vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke.
"Bianca?" holte mich Zayn aus meinen Gedanken. Seine Stimme klang erschöpft. "Kannst du mir kurz helfen?"
Schnell schob ich die Suppe von der Herdplatte und schaltete diese Sicherheitshalber aus. Ich lief in das riesige Wohnzimmer, wo Zayn auf der Couch saß. "Wie kann ich dir helfen?" fragte ich und sah ihm in die Augen.
"Ich wollte grad ins Bad aber mein Kreislauf macht glaub schlapp." nuschelte Zayn.
"Wenn das so weiter geht ruf ich den Notarzt." sorgte ich mich und half ihm auf. Er versuchte zwar, nicht sein ganzes Gewicht auf mich abzuladen, trotzdem machte mir sein Gewicht ganz schön zu schaffen. Ich half ihm ins Bad, wobei ich darauf bedacht war, nicht zu viel Körperkontakt herzustellen.
"Ich warte vor der Tür." meinte ich schnell und eilte aus dem Bad.
Mir wurde augenblicklich schlecht, als ich die Geräusche aus dem Bad hörte. Nach einigen Minuten betrat ich das Bad, um zu schauen, wie es ihm geht.
Er saß an die Fließenwand gelehnt und schlummerte vor sich hin.
Doch dies war nicht das Erste was mir auffiel.
Als ich das Bad betrat, schlug mir ein übler Geruch entgegen, den ich erst nach ein wenig Nachdenken einordnen konnte. Es war eine widerliche Mischung aus Alkohol und dem Geruch nach Erbrochenen.
Besorgt ließ ich mich neben Zayn fallen und tastete nach seinem Puls, den ich zwar fand, welcher aber extrem schwach war. "Zayn." schrie ich ihn an und rüttelte an seinen Schultern. "Verdammt, wach auf!" fluchte ich.
Er rührte sich nicht, sodass ich zu härteren Mitteln greifen musste. Ich holte aus und gab ihm eine mehr oder weniger ernst gemeinte Backpfeife.
Seine Lider flatterten und gewährten mir einen Blick auf seine Augen. "Bianca?" fragte er und sah mich an. Seine Augen waren ungewöhnlich trüb und das Leuchten in ihnen war verschwunden.
"Spinnst du eigentlich?" fuhr ich ihn an. "Wieso tust du sowas?!"
Er kniff seine Augenbrauen zusammen und tat so, als würde er mich nicht verstehen.
"Ich rufe Perrie an." fauchte ich. "Vielleicht bekommt die es ja hin, dir wieder ein bisschen Verstand einzuhauchen!" schrie ich ihn an.
Ich wollte aus dem Bad rennen, doch Zayns erschreckend fester Griff hielt mich bei ihm.
"Bleib hier." nuschelte Zayn und sah mich bittend an. "Setz dich und ich erzähl dir alles."
"Wieso sollte ich?"
"Bianca... Bitte." flehte er. "Du wirst Perrie nicht erreichen."
Verwirrt sah ich ihn an, ließ mich aber letztendlich doch zu ihm auf den Boden ziehen. "Ich warte."
Zayn seufzte und rutschte näher zu mir. Der Geruch nach Alkohol wurde immer beißender, bis ich es irgendwann nicht mehr aushielt. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und wandte mich von ihm ab. "Wasch dich und dann kannst du mir erzählen wieso du dich verdammt nochmal selbst umbringen wolltest." knurrte ich und stand auf. "Ich bin in 20 Minuten wieder da."
Punkt 15 Minuten später stolperte Zayn im Handtuch aus dem Bad. "Hilfst du mir?" fragte er nuschelnd.
"Klar." seufzte ich und fragte mich insgeheim, wieso ich das alles tat.
"Wieso tust du das?" fragte Zayn, als wir in seinem Zimmer angekommen sind. Seine Frage warf mich vollkommen aus der Bahn, sodass ich ihn nur noch ansehen konnte.
"I...ich weiß nicht." brachte ich heraus und sah ihn immer noch an. Seine Haltung war geknickt, nicht so aufrecht wie sonst. Seine Wangen wirkten eingefallen und ich fragte mich, seit wann dies schon so war. Lief ich wirklich so blind durch mein Leben? "Zieh dich an, ich bin so lange draußen." befahl ich ihm und schloss die Tür hinter mir. Wenige Momente später rief er mich wieder rein. Er hockte vor seinem Bett, lehnte an dem Gestell und sah mich an.

Maid 2 || Zayn Malik FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt