Kapitel 15

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Der immer noch vertraute Geruch strömte mir in die Nase und vernebelte meine Sinne. Aus Reflex erwiderte ich den Kuss und ergab mich ganz und gar dem Jungen, welcher mich an die Wand drückte. Seine Hände an meiner Hüfte zogen mich näher zu ihm, sodass kein Blatt zwischen uns gepasst hätte. "Verdammt." nuschelte die raue Stimme, als er endlich von meinen Lippen abließ.

Ich musste nicht aufsehen um zu wissen, dass ein gewisser Schwarzkopf vor mir stand. Er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge und hinterließ dort einige Küsse, die meinen Körper erbeben ließen. "Zayn." seufzte ich und schlang meine Arme um ihn. "Was machst du hier?" fragte ich leise und vergaß für einen Moment, nur für einen wahrlich winzigen Moment, dass ich seinetwegen verprügelt wurde.

"Es ist nicht schwer, dich zu finden, wenn du überall in den Nachrichten bist." flüsterte er gegen meinen Hals.

Vorsichtig versuchte ich, ein wenig Distanz zwischen uns zu bringen, damit ich ihn ansehen konnte. "Du kannst nicht hier bleiben." murmelte ich und sah mich dabei um.

"Wegen deinem Freund?" fragte er und klang dabei traurig.

Seine Frage versetzte mir einen Stich und ließ mich dadurch ein wenig zusammenzucken. "Henry ist nicht mein Freund." erwiderte ich.

"Natürlich ist er das nicht." Zayn lachte bitter auf. "Du trägst seine Pullover... Gehst mit ihm Essen. Lässt dich von ihm herumtragen..."

Ich biss meine Zähne zusammen. War das sein Ernst?

"Pass mal auf. Du kannst hier nicht auftauchen, mich küssen und dann rumheulen weil ich angeblich mit Henry zusammen bin. Er ist mein bester Freund, wie ein Bruder, also sei mal ganz ruhig. Er hat mich gerettet, als ich in einer Gasse lag, verprügelt von deinen Fans." fauchte ich und schubste ihn von mir weg. "Ich bin nicht mehr das kleine, unbeholfene Mädchen." knurrte ich.

Bei jedem meiner Worte zuckte er zusammen. "Das... Das wusste ich nicht." flüsterte er und sah auf seine Füße.

"Natürlich wusstest du es nicht! Weil ihr alle verlogen seid!" schrie ich ihn an und drehte mich um, um zu gehen. All der Zorn der letzten Wochen, Monate, Jahre hatte sich in mir aufgestaut, und nun war der Damm gebrochen. Ich hatte meinen Frust an ihm ausgelassen, obwohl er nicht einmal etwas dafür konnte.

Doch im Moment verspürte ich noch keine Reue, bloß die Wut.

"Kleine?" Henrys Stimme drang an meine Ohren. Ich hob den Kopf und sah den Riesen vor mir an. "Ich hab dich schreien gehört." meinte er besorgt und zog mich zu sich. Sofort erwiderte ich seine Umarmung und genoss das Gefühl des weichen Stoffes auf der Haut meiner Wangen.

"Ist das Zayn?" fragte Henry leise und sah hinter mich.

"Ja." hauchte ich und schloss meine Augen. Die Wut war verpufft und überließ der Trauer ihren Platz.

Henry trat einen Schritt zurück, nahm meine Hand und zog mich den Gang herunter. "Komm."

"Ich habe ein Haus an der Küste. Am Strand. Mit einer Treppe, die zum Strand führt." Zayns Stimme ertönte und sorgte dafür, dass ich stehen blieb.

"Was?" fragte ich und sah zurück. Er stand immer noch an der selben Stelle, wirkte zusammengesackt und müde.

Er zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. "Du hast es mir damals erzählt."

"Ich weiß." murmelte ich und drehte mich zu Henry, welcher immer noch ernst zu Zayn sah. "Henry... Komm." flüsterte ich, verschränkte meine Finger mit seinen und zog ihn davon. Er stolperte mir hinterher und ließ zu, dass ich ihn in einen der Konferenzräume zog.

"Was war das?" fragte Henry und lehnte sich gegen einen der Tische.

Ich seufzte und ließ mich an der Tür hinab gleiten. "Ich hab mich vor dir versteckt und dann war er plötzlich da und hat mich geküsst..." erzählte ich und machte eine kurze Pause. "Obwohl er dachte, dass wir Beide zusammen sind."

"Er hat dich geküsst?" fragte Henry aufgeregt und riss seine Augen auf. Er spannte sich an und die Muskeln unter seinem Anzug traten hervor.

"Henry... Ganz ruhig." murmelte ich. "Ich hab es erwidert. Er hat mich zu nichts gezwungen." erklärte ich ruhig und ging dabei auf ihn zu, um ihn zu umarmen.

"Okay." seufzte er und strich mir über den Rücken. "Ich will nur nicht, dass irgendwas passiert."

Ich nickte. "Obwohl es Fans waren, hab ich Angst, dass er mir etwas tut." flüsterte ich gegen seine Brust.

"Wenn er dir etwas tut, dreh ich ihm den Hals um." knurrte Henry.

"Nein, tust du nicht." kicherte ich und piekste ihm in die Seite.

Er lachte. "Wieso nicht?"

"Weil ich ihn liebe." nuschelte ich und sah nach unten. In den letzten Wochen ist mir klar geworden, dass da etwas an ihm ist, das mich verrückt macht, mich so fühlen lässt, als würde ich in einer Achterbahn sitzen. Zayn zog mich an, wie ein Magnet sein Gegenstück anzog und wie das Licht die Motten. Und er liebte mich auch, da war ich mir sicher.

Doch das Problem waren nicht wir, oder unsere Gefühle zueinander, sondern seine Fans, welche wie eine Mauer zwischen uns standen.

Besonders jetzt, da er die Band verlassen hat, und gleichzeitig seine Liebe zu mir gestanden hat, sodass mancher Fan denken könnte, dass es wegen mir war.

"Wenn du ihn liebst, dann geh jetzt da raus und sag ihm das." meinte Henry und schubste mich Richtung Tür.

"Sicher?" fragte ich unsicher und sah ihn an.

"Ja sicher." lachte er und öffnete die Tür für mich. "Jetzt beweg deinen Arsch zu ihm."

"Jaaa ist ja gut." quietschte ich, da er mich geschubst hatte und ich Schwierigkeiten hatte, mein Gleichgewicht zu halten. Nachdem ich mich selbst gefangen hatte, sah ich mich um und lief durch die Gänge, um Zayn zu finden.

"Zayn!" rief ich dem Schwarzkopf hinterher.

Er stoppte und drehte sich langsam um. Ich rannte auf ihn zu und fiel ihm in die Arme. Alle Momente, jedes noch so kleine Gefühl, das ich in seiner Nähe empfand, lief in einer Art Diashow vor meinen Augen.

Ich lächelte Zayn an. "Ich muss dir etwas sagen." sagte ich und verlor mich in seinen unglaublich schönen Augen, welche mich anstrahlten.

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4300 Reads OMG danke
Und #201 in FanFiction. You make me cry

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Maid 2 || Zayn Malik FanFictionWhere stories live. Discover now