Kapitel 2

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Vorsichtig näherte ich mich Zayn und setzte mich schlussendlich neben ihn. Er sah eingesackt aus, kaputt und fertig mit dem Leben. In meinem Kopf spielten sich die verrücktesten Szenarien ab. Was wäre, wenn ich ihn heute morgen einfach tot in seinem Bett gefunden hätte?
Er sah mich mit einem leeren Blick an, welcher nicht wirklich von Lebensfreude erfüllt war. "Zayn?"
Meine Worte schienen ihn aufzurütteln, und er wirkte so, als hätte ich ihn gerade aus einem Schlaf geweckt, welcher seit Jahrhunderten andauerte. "Jetzt erzähl mir bitte was los ist." bat ich ihn und versuchte, ihn irgendwie anzulächeln.
Zayn war für mich nie mehr als mein Chef, wann immer ich ihn sah, behielt ich meinen Herzschlag unter Kontrolle, drängte alle Gefühle in die hinterste Ecke meines Kopfes und bemühte mich, stets neutral zu wirken.
Doch diese Fassade konnte ich nicht aufrecht erhalten. Mein Kopf schwirrte und Schmerzen breiteten sich von meiner Schläfe aus.
"Es ist einfach..." fing er an. Er sah zu mir und lehnte sich an mich an. Sein Gewicht drückte auf meinen Körper, war jedoch angenehmer als gedacht. Ich genoss die körperliche Nähe, die mir in der letzten Zeit so sehr gefehlt hatte und schloss meine Augen. "Es ist als würde ich nur noch für die Öffentlichkeit leben."
Seine Worte hörten sich ernst an, und ich wusste, dass es stimmte. One Direction war auf der ganzen Welt bekannt, es gab kaum eine Region, in der man die 5 Jungs nicht kannte. Zayn war nie zu Hause und Perrie beschwerte sich jedes Mal, dass ihr Verlobter keine Zeit hatte, wenn ich an das Telefon ging und nicht Zayn.
Er hatte Recht, und es war merkwürdig, so etwas zu hören. Immer dachte ich, er würde die Aufmerksamkeit genießen.
"Ich will ein Leben in einem Dorf leben, wo mich zwar jeder kennt, aber nicht aus dem Grund, dass ich regelmäßig über die Bühne springe. Ich will so ein ruhiges Leben... Oder gar keins." presste er hervor.
Meine Augen öffneten sich blitzartig und ich sah ihn erschrocken an. "Zayn..." fing ich an, doch er unterbrach mich.
"Ich würde hier so gerne weg ziehen, meine Karriere in den Sand setzen und mir ein kleines Haus kaufen, in dem ich mit der Frau lebe, die ich liebe. Aber Perrie... Sie liebt ihre Karriere. Sie liebt ihr Leben, so wie es ist."
Seine Worte versetzten mir einen Stich ins Herz und die Wahrheit wurde mir schmerzlich bewusst: Zayn liebt Perrie. Wie konnte ich nur denken, dass ich je eine Chance hätte?
Aber wollte ich diese Chance überhaupt? Wollte ich, dass Zayn mich liebt? Oder wollte dies nur mein Vater, und nicht ich?
"Zayn... Das ist kein Grund sich das Leben zu nehmen." zweifelte ich und sah ihn besorgt an.
Er sprang auf und sah mich wütend an.
"Ach ja? Du hast doch keine Ahnung! Du hast keine Ahnung von mir oder Perrie oder nur einem winzigen, kleinen Teil meines Lebens! Du kennst mich nicht! Du hast kein Recht, über mein Leben zu urteilen!" schrie Zayn und griff nach meinem Arm. Er zog mich hoch und hielt mich fest.
Tränen traten mir in die Augen und ich war mir sicher, dass in wenigen Stunden dort ein blauer Fleck wäre.
"Zayn du tust mir weh." wimmerte ich und sah ihn flehend an. "Bitte lass mich los."
Zayn lockerte seinen Griff, löste ihn aber nicht. "Verdammt, du hast keinen Schimmer, was mich betrifft. Also halte dich aus meinem Leben raus." zischte er. Wir standen uns gegenüber. Eine Armlänge voneinander entfernt, doch dies war für meinen Geschmack zu nah.
Ich wollte mich von ihm entfernen, doch er ließ es nicht zu. Er verstärkte seinen Griff wieder und sah mir starr in die Augen. "Du packst jetzt deine Sachen." fauchte er und ließ mich los. Ich stolperte nach hinten, konnte mich aber fangen, bevor ich auf das Bett fiel. Immer mehr Tränen quollen mir auf den Augen.
"Du feuerst mich? Weil ich dir meine verdammte Meinung sage?!" schrie ich ihn an und stampfte auf den Boden. "Fick dich Zayn!"
Ich stapfte an ihm vorbei in mein Zimmer, wo ich die Tür von innen zu schloss.
Ich ließ mich auf mein Bett fallen und fing an zu schluchzen. Super. Das war es dann wohl mit meinem Job. Jetzt musste ich wohl wirklich auf der Straße wohnen.
Weinend packte ich meine wenigen Sachen in den Koffer und eine Tasche. Ebenfalls griff ich nach meiner Handtasche und lief mit dem wenigen Hab und Gut dass ich besaß aus meinem Zimmer. Zayn stand im Flur und sah mir dabei zu, wie ich auf die Treppe zu schritt. Irgendwie schaffte ich es, mit meinen ganzen Sachen heil unten an zu kommen und war gerade dabei, die Haustür zu öffnen, als Zayns Finger sich in meinen Arm bohrten.
"Bianca..."
"Lass dich behandeln Zayn." sagte ich kühl und öffnete die Tür. Er schloss sie schnell wieder und drückte mich dagegen.
"Was ist, wenn ich das nicht will?" fragte er dicht an meinem Ohr. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus und ließ mich erschaudern.
"Ist nicht mein Problem." presste ich zwischen meinen Zähnen hervor.
Zayn lachte komisch. "Wenn du gehst..." flüsterte er und strich über meinen Bauch. "Dann bist du für den Tod von Zayn Malik verantwortlich." sprach er weiter. Seine Hände bohrten sich in meine Hüfte, was mich vor Schmerz aufstöhnen ließ. "Und alle werden es wissen. Ich werde es jedem schreiben. Dass Bianca Romy Palentini für Zayn Maliks Tod verantwortlich ist."
"Drohst du mir gerade, Zayn?" Beunruhigt sah ich ihn an. Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen, was ihn irgendwie sadistisch wirken ließ.
"Niemals, Bianca." hauchte er und entfernte sich von mir. "Ich lege dir lediglich meine Pläne für die Zukunft dar."
"Du macht mir Angst." Ich sah ihn mit großen Augen an und versuchte, so viel Platz wie möglich zwischen uns zu bekommen. Wenn ich ging, würde er sich umbringen. Und daran zweifelte ich keinen Moment.
Doch was würde passieren, wenn ich hier bleiben würde? Was würde passieren, wenn ich bei diesem Zayn bleiben würde?
Mein Herz schlug schnell und ungleichmäßig. Doch nicht aus Liebe, nein. Es schlug aus Angst.

XXXXX
Wie gefällt euch der sadistische Zayn? :D
Ich weiß nicht ob ich ihn so lassen soll, oder es einfach auf seinen momentanen emotionalen Zustand schieben soll :D
-Romy

Maid 2 || Zayn Malik FanFictionWhere stories live. Discover now