Teil 3

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Teil 3

Ever

„Ich verstehe das Mrs. Morgan, aber sind sie sich wirklich sicher? Von zu Hause zu studieren benötigt viel Verantwortung. Die meisten fallen das Semester deswegen durch."

Professor Allen kaute auf seinem Stift herum und blätterte seine
Notizen durch. Damian saß angespannt neben mir, während Lorena mit einer Teekanne auf unseren Tisch zu kam. Ich schluckte schwer und saugte meine Unterlippe ein.

„Professor Allen, ich werde ihnen versprechen den gesamten Stoff mitzulernen. Sie müssen sich keine Sorgen darum machen, dass ich das Semester nicht bestehen werde, aber ich muss einfach das nächste halbe Jahr von zu Hause studieren."

Lorena schenkte Professor Allen seinen Tee nach und ließ sich neben mir auf den Stuhl nieder. Ich hatte Lorena die alles entscheidende Frage gestellt: Wie lange hat er noch. Sie hatte angefangen glasige Augen zu bekommen und es dauerte eine Ewigkeit bis sie die Worte aussprach. Knapp 5 Monate.  Als ich bekannt gegeben hatte, dass ich von zu Hause aus studieren möchte, hat Lorena sofort angeboten Professor Allen einzuladen, damit ich mit ihm sprechen konnte. Ich konnte nicht mit dem wissen, dass jeder Tag Nando's letzter sein könnte einfach das nächste Semester in der Uni absolvieren. Es würde mir im Kurs meine ganze Konzentration rauben.

„Mrs. Morgan, sie haben nächstes Semester das doppelte zu lernen wie letztes. Das wissen sie oder?"

„Ja."

Er seufzte und fuhr sich durchs graue Haar. Sein Blick wanderte durch die Runde, bis er an meinen Augen hängen blieb. Professor Allen lehnte sich im Stuhl zurück und blätterte zum hundertsten mal durch seine Dokumente.

„Nun, sie wissen das Leute nicht einfach so von Zuhause studieren können. Sie müssen plausible Gründe abgeben und einen Schnitt von mindestens 1,2 haben. Wie ich weiß stimmt der Schnitt und ich werde ihnen ihren Wunsch gewähren. Versprechen sie mir jedoch wirklich alles mitzulernen was die Woche unterrichtet wird." 

Ich konnte meine Freude kaum in Zaum halten und hüpfte auf meinem Stuhl auf und ab. Mit einem breiten Grinsen nickte ich.

„Ich verspreche es. Ich danke ihnen, sie wissen garnicht wie viel mir das bedeutet." 

Er nickte und ordnete die Papiere zu einem ordentlichen Stapel. Seine große Gestalt erhob sich und mit ihm taten wir es auch. Mit einem großen Schluck trank er aus seiner Tasse und blickte zu Lorena.

„Vielen Dank für den Tee Lorena." 

„Sehr gerne. Ich begleite sie noch zur Tür." 

Lorena stöckelte um den Tisch herum. Professor Allen blickte mich nochmals an, ehe seine Augen prüfend zu Damian kullerten.

„Auf Wiedersehen." 

„Wiedersehen." verabschiedeten Damian und ich uns gleichzeitig, worauf seine Mundwinkel leicht nach oben zuckten. Professor Allen und Lorena kehrten uns den Rücken. Ich hörte noch wie Sie begann ein neues Thema anzufangen, bevor ihre Gestalten verschwanden. Damian lächelte mich leicht an und nickte mit seinem Kopf in Richtung Sofa. Ich folgte ihm und ließ mich auf das weiße Leder nieder. Er streckte die Beine aus und legte den Kopf in den Nacken.

„Ich kann nicht glauben, dass du es wirklich getan hast."

Ich zuckte mit den Schulter und faltete die Hände auf dem Schoß.

„Nachdem deine Mutter gesagt hatte, dass sie sich wünschen würde ich könnte die nächsten Monate hier bleiben ist mir der Einfall gekommen. Sie war total begeistert und Nando auch, als ich ihn gefragt hatte wie er die Idee fand."

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