Prolog

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Es war wohl der größte Kick, den man in seinem Leben bekommen konnte. Besser noch als Sex. Entweder alles zu Gewinnen, was die Welt einem bieten konnte, oder Alles zu verlieren. Und damit meinte er alles. Das Spiel der Könige. Das gefährlichste und gleichzeitig aufregendste Spiel, welches schon Jahrhunderte überdauert hatte. Mit einem leisen Lachen sah er aus seinem Panoramafenster hinab auf das nun schlafende Las Vegas und blickte der aufgehenden Sonne freudig entgegen. Ja, heute würde ein fantastischer Tag werden. Heute war der Tag, an dem er endlich gewinnen würde. Der Tropfen förmige Ohrring klimperte, wie zur Bestätigung, fröhlich an seinem linken Ohr. Das hastigen Klopfen an der Tür unterbrach seine Euphorischen Gedanken und er rief ein verärgertes "Herein!" Lautlos schwang die Flügeltür auf und einer seiner Springer betrat seine Privaten Räume. "Sire, wir haben ein Problem", sagte er ohne umschweifen atemlos und verbeugte sich tief vor ihm. Er runzelte die Stirn und machte einen bedrohlichen Schritt auf ihn zu. Sichtlich verängstigt trat dieser einen Schritt zurück und zupfte nervös an seinem Key- Armband herum. "Er ist uns entwischt", platzte der Springer schließlich mit der Sprache heraus. Nun richtete er sich zu seiner vollen Größe auf und diesmal hörte sich das Klimpern seines Key- Schlüssels äußerst gefährlich an. "Er ist was!?", fragte er mit einer tödlichen Ruhe, die den Springer noch weitere zwei Schritte zurückweichen ließ. Zu Recht, denn er stand kurz davor zu explodieren. Der Sieg war zum Greifen nahe und ausgerechnet jetzt versagte sein Hofstaat. "Wie?", zischte er, als der Springer es immer noch nicht geschafft hatte den Mund auf zumachen.
"Wir waren einen Moment unaufmerksam..." Sein Blick verdüsterte sich und er beeilte sich weiter zusprechen. "Aber Lady Tasha hatte es noch geschafft ihn nahezu tödlich zu treffen." Ein kleiner, wenn auch schwacher Trost. Er brauchte den Key- Schlüssel dieses Idioten, verdammt! Und jetzt schien er außerhalb seiner Reichweite zu sein! Er feuerte Feuerpfeile mit seinen Blicken auf den erbärmlichen Springer ab, der sich gerade so klein wie möglich zu machen versuchte. Am liebsten würde er ihn ausradieren, aber das ging nicht. Jetzt jedenfalls noch nicht. Also begnügte er sich damit, an seinem Key- Anhänger zu drehen. Ein tropfenförmiger, schwarzer Ohrring, der dem Key-Armband des Springers Funktionsfähig, haushoch überlegen war. Der Springer ging zu Boden, während die Stromschläge durch seinen Körper zuckten. Er war ein gerechter Herscher, aber wer sich mehr als zwei Fehler erlaubte, brauchte bei ihm nicht um Gnade zu flehen. Der Erste war, dass er ihn hatte entkommen lassen. Der Zweite, dass Bild eines jämmerlichen Versager abzugeben, während er vor seinem Sire stand. Er wirbelte herum und schnappte sich das Telefon vom Couchtisch. "Tasha", bellte er, "mach dich bereit, wir statten diesen Bastarden einen Besuch ab." Ohne auf eine Antwort zu warten, legte er auf. Die Sonne war vollends aufgegangen und brachte die Stadt zum Glänzen. Der Glanz in seinen Augen allerdings blieb erloschen und hatte nur das Feuer grenzenloser Wut zurück gelassen.

Das Spiel der Könige - Regeln-

1. Kämpfe

2. Gewinne

3. Bleib am Leben

Das Weiße Team * 16 Figuren
2 Läufer, Springer,
Türme
1 Königin
1 König

Das Schwarze Team * 16 Figuren
2 Läufer, Springer,
Türme
1 Königin
1 König

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