Einsamkeit

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E̱i̱n·sam·keit
Substantiv [die]
1. das Alleinsein.
2. Abgeschiedenheit.

Schwer atmend rollte sich Kyungsoo von Jongin herunter und ließ sich rücklings ins Bett fallen. Seite an Seite lagen sie da und nahmen sich einen Moment Zeit um wieder zu Atem zu kommen. Ein breites Grinsen zierte Jongins Gesicht, Kyungsoo dagegen wäre am liebsten in der lächerlich dicken Matratze versunken und für immer dort geblieben um sich zu schämen.

» Ich kann es nicht genau wissen, weil ich wirklich zugedröhnt war, bei der Party, aber ich meine mich zu erinnern, dass du mir mindestens zehnmal gesagt hast, dass das eine einmalige Sache war «, bemerkte Jongin belustigt. » Das war jetzt das dritte Mal? Wenn mich nicht alles täuscht. «

Der Angesprochene verzog verstimmt das Gesicht. Es war das vierte Mal, aber er sah keinen Sinn darin, Jongin zu korrigieren. » Du hättest den Satz nach › Ich kann es nicht genau wissen ‹ beenden sollen. «

Jongin lachte unbeschwert. » Ach, vergiss es, vielleicht warst das auch gar nicht du «, scherzte er provokant und erntete einen bösen Blick seitens Kyungsoo.
» Du bist widerlich. « Damit setzte er sich auf und griff nach seiner Boxershorts, um sie sich wieder überzustreifen.

Von hinten schlangen sich Jongins gebräunte Arme um seine Taille. Er platzierte einen kurzen, fast schon süßen Kuss auf Kyungsoos Schulterblatt bevor er sein Kinn auf seiner Schulter ablegte. » Das würde bedeuten, dass du einen furchtbaren Geschmack hast «, murmelte er in leisem, aber verschmitztem Ton.
Kyungsoo seufzte. » Scheinbar habe ich den. «

Erneut lachte Jongin und kniff Kyungsoo in den Bauch, bevor er von ihm abließ und sich ebenfalls wieder anzog.

Kyungsoo hatte den Knopf für den Fahrstuhl schon gedrückt, als Jongin auf ihn zugeeilt kam und ihn bei der Schulter zu sich drehte. » Ganz schön unhöflich von dir, einfach zu gehen, ohne dich richtig zu verabschieden «, sprach er tadelnd, mit einer gehobenen Augenbraue.
» Tschüss? «, lenkte Kyungsoo fragend ein und hob resignierend die Hände.

Jongin grinste schief. » Gib mir einen Kuss «, verlangte er, doch Kyungsoo schüttelte den Kopf. » Nein. «
Nicht, dass er mit seinen Neins bei Jongin schon mal besonders weit gekommen war. Auch diesmal sah es nicht viel besser aus.

Jongin fing Kyungsoo zwischen sich und der Wand hinter ihm ein, indem er eine flache Hand gegen sie drückte und sein Arm dem Jüngeren damit den Ausweg verwehrte. Zwei Finger der anderen Hand winkten ihn heran. Jongin machte keine Anstalten sich herabzubeugen und Kyungsoo entgegenzukommen. Er mochte es, wie der Kleinere sich strecken und auf die Zehenspitzen stellen musste, um ihn küssen zu können. Es war süß.
Wie er es schon früher bei Baekhyun süß gefunden hatte. Damals, als Baekhyun noch süß gewesen war; damals, bevor er ausgerastet war und Jongins Leben zerstört hatte.

Die Fahrstuhltür plingte und schob sich surrend auf und die fröhlich dudelnde Fahrstuhlmusik war Kyungsoos Stichwort, sich von Jongin zu lösen und unter seinem Arm hindurch zu schlüpfen. » Wir sehen uns in der Schule «, sagte er noch, bevor er in den Fahrstuhl stieg und den Knopf fürs Erdgeschoss drückte. Jongin winkte ihm zu, während die Tür sich wieder schloss.

Erst als Kyungsoo aufsah und sein eigenes Spiegelbild in der verspiegelten Fahrstuhlwand entdeckte, fiel ihm auf, wie derangiert seine Haare waren und wie offensichtlich sie zeigten, was er und Jongin noch vor nicht mal zehn Minuten gemacht hatten. Errötend richtete er seine Frisur und warf sich selbst einen vorwurfsvollen Blick zu.

Kyungsoo wusste selbst nicht, wie es dazu gekommen war, dass er wieder mit Jongin geschlafen hatte. Drei weitere Male, um genau zu sein.
Beim ersten Mal hatte er völlig unvermittelt eine Nachricht von Jongin bekommen, in der er ihn gebeten hatte vorbeizukommen. Kyungsoo hatte mit › Nein ‹ geantwortet, doch Jongin hatte so lange herumgenölt bis er sich doch noch erbarmt hatte.

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