verlangen

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ver·lạn·gen
Verb [mit OBJ]
1. (jmd. verlangt etwas)(nachdrücklich) fordern oder haben wollen.

Verb [ohne OBJ]
2. (jmd. verlangt nach jmdm./etwas) ausdrücken, dass man jmdn. oder etwas braucht.


In den letzten Tagen war Chanyeol ständig mulmig zumute, wenn er Baekhyun allein an seinem Tisch sitzen und auf sein Handy starren sah.

Luhan verbrachte, trotz der Tatsache, dass zwischen ihm und Sehun eine gruselige Eiszeit herrschte, die Pausen bei ihm und seinen Freunden, Minseok war sowieso da und auch Jongdae gesellte sich mittlerweile wieder zu ihnen, weil es ihm neben Baekhyun zu still geworden war.
Für Chanyeol war es schrecklich zu sehen und so oft er sich selbst auch ermahnte, nicht hinüberzublicken, fiel es ihm unheimlich schwer, es zu lassen.

Auch wenn Luhan es nie zugeben würde, ging es ihm nicht viel anders. Er war noch immer unheimlich sauer auf Baekhyun, weil er seine Beziehung zerstört hatte - wobei, eigentlich hatte Luhan sie selbst zerstört - und er war viel zu stolz dazu, sich selbst zu widersprechen und sich doch wieder mit Baekhyun zu vertragen, aber dass er nun ganz allein war, hatte er auch nicht gewollt.
Es tat ihm leid und es machte ihm auch Sorgen, aber trotz Allem konnte Luhan nicht über seinen Schatten springen.

Seit ihrem letzten Gespräch spürte Luhan ständig Sehuns hasserfüllte Augen auf sich. Der Jüngere war so sauer auf ihn wie noch nie und er ließ es Luhan unverblümt merken. Ein weiterer Grund, weshalb Luhan sich schlecht fühlte.

Er wusste selbst nicht, weshalb er in Sehuns Gegenwart so oft das Gegenteil von dem sagte, was er eigentlich dachte. Als Sehun ihm endlich seine Gefühle offenbart hatte, hätte Luhan ihm freudestrahlend um den Hals fallen können.
Klar, die Tatsache, dass er mit Baekhyun geschlafen hatte stand noch immer im Raum, doch im Grunde war Luhan deswegen nicht mal wirklich sauer auf ihn. Erstens hatte es Sehun ehrlich bereut und zweitens wusste Luhan ja jetzt, dass Baekhyun ihn manipuliert hatte, um ihn ins Bett zu bekommen.

Doch Luhans Stolz und seine Verletztheit hatten Überhand genommen und er hatte Sehun an seinem verwundbarsten Punkt weggestoßen. Und nun erntete er die Früchte dafür.

Luhan zuckte zusammen, als sich von hinten plötzlich eine warme Hand auf seine Schulter legte. Sehun kniff seine Augen ein Stück zusammen und funkelte die Person hinter ihm fast noch böser an, als er es sonst bei Luhan tat.
» Hey «, schnurrte eine samtige Stimme, die schmunzelnd klang. Jongin war wirklich skrupellos. Luhan spürte zu viele Augenpaare auf sich und es nervte ihn, wie nervös sie ihn machten.

Irritiert drehte Luhan sich zu dem Größeren herum, schüttelte dabei die Hand ab und sah Jongin von seinem Sitzplatz aus vorwurfsvoll an. » Was willst du? «, fragte er abweisend, eben weil er sich schon denken konnte, was als nächstes kommen würde, jetzt, wo die Nachricht von Luhan und Sehuns Trennung wie ein Lauffeuer in der Klasse herumgegangen war.

Jongin hatte die Augenbrauen sowie seine Hände beschwichtigend gehoben. Das vertraute, schiefe Grinsen klebte auf seinem Gesicht. » Dich auf ein Date einladen. « An der Art, wie Jongin das Wort Date aussprach, konnte jeder Vollidiot ablesen, dass damit nichts Romantisches gemeint war. Sehun sah sauer aus, so als könnte er jeden Moment aufspringen und Jongin wieder einen Kinnhaken verpassen.

Irgendetwas an Jongins Worten - nein, an Jongin als Person - machte Luhan gerade unheimlich wütend. Letztendlich war all das Chaos, der Streit mit Sehun und der mit Baekhyun, alles Beschissene, das ihm in den letzten Monaten passiert war, immer wieder auf Jongin zurückzuführen. » Das glaubst du doch selber nicht «, schoss es aus ihm heraus, wie ein Pfeil, der Jongin direkt in die Magengrube traf. Er hatte wohl, nachdem sie zuletzt gesprochen hatten, angenommen, dass Luhan ihm wieder wohlgesinnt war; doch das war gewesen, bevor er von Sehun und Baekhyun erfahren hatte.

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