Kapitel 10

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Der Kuss war leicht, sogar unschuldig, als hätten die beiden noch nie einen anderen geküsst. Langsam drückte sich Yuna fester an Kakashi, ließ Kakashi spüren, dass sie bei ihm bleiben wollte. Und das wollte sie auch. Sie wollte nicht nach Sunagakure zurück, wollte lieber bei Kakashi bleiben. Als die beiden sich lösten, holte Kakashi keuchend Luft. „Also bleibst du bei mir und arbeitest mit mir?", flüsterte er, die Augen hatte er halb offen, sah sie sanft an. „Ja.", hauchte sie, ehe sie ihn wieder küsste. Ihre Hände fanden ihren Weg in Kakashis grau weißes Haar, zogen leicht daran und Kakashi genoss es, dass Yuna an seinen Haaren zog. Das Stechen in seinem Herz, welches von den Gefühlen für Ayumi ausgelöst wurde, ignorierte er gekonnt. Einmal durfte er das auch ignorieren, denn die hübsche junge Frau unter ihm hatte sich bereiterklärt, wieder mit zu ihm nach Konohagakure zu kommen. Eigentlich hätte Kakashis Herz einen Freudensprung machen sollen. Stattdessen sank es in ein kleines tief. Aber Kakashi wollte sich nicht eingestehen, dass sein Herz sich versuchte, zu verschließen. Der Kuss fand ein jähes Ende, als ein Anbu vor Kakashi auftauchte und dessen Aufmerksamkeit verlangte. Schnell zog er sich seine Maske wieder ins Gesicht, richtete sich auf und sah den Anbu an. Dieser machte bloß Fingerzeichen aber mehr war nicht nötig um Kakashi nicken zu lassen. Mit einer schnellen Bewegung war Kakashi aufgestanden, der Anbu war wieder verschwunden, und war zu Sakura und Yamato gelaufen. "Ich werde für eine Mission angefordert. S-Klasse.", sagte er kurz und knapp. Yamato blinzelte mehrfach und auch Sakura schien die Welt nicht mehr zu verstehen. "Wie bitte? Jetzt sollen wir Yuna allein zurück nach Sunagakure bringen?", fragte Yamato mit einem wütenden Unterton, der Kakashi böse schauen ließ. "Sie wird mit dem Kazekage reden und dann wieder nach Konohagakure kommen!", Kakashi stieß die Luft leise aus. "Ich muss zurück ins Dorf.", damit drehte er sich um und ging zu Yuna. "Ich muss los, die Anbu-Pflichten rufen.", flüsterte Kakashi Yuna sanft zu, welche bloß nickte. "Sehen wir uns bei dir daheim?", fragte sie leicht lächelnd. "Natürlich.", dann sprang Kakashi auch schon los. Er hatte seine Sachen bei Yuna gelassen, wieso auch nicht? Sie schlief doch eh' lieber in Kakashis Sachen wie in ihren eigenen.

Der Weg zurück ins Dorf war nicht ganz so lang wie aus dem Dorf hinaus, das könnte aber auch daran liegen, dass Kakashi schon von Anfang an Yuna nicht hatte gehen lassen wollen. Ohne ein Wort mit seiner Tochter zu wechseln zog Kakashi sich um. Ai hatte verstanden, was ihr Vater vor hatte. Als er sich die Maske ins Gesicht zog, sah er sich im Spiegel an. Es war immer noch komisch ohne sein Sharingan, aber ohne noch länger unnötig zu warten sprang Kakashi mit einem rauschenden Umhang aus dem Fenster und lief über die Dächer hinüber zum Hokageturm. Dort bekam er den Befehl einen Nukenin zu verfolgen. Einen Nukenin aus Kirikagure, welcher im Feuerreich sein Unwesen trieb. Kakashi nickte, nahm die Mission so an und machte sich auf den Weg. An seiner Seite waren zwei weitere Anbu Mitglieder, weit aus jüngere. Wieder rief Kakashi Pakkun und sagte ihm, er solle die Spur des Nukenin suchen. Während Pakkun in die eine Richtung lief, liefen die anderen Hunde in eine andere Richtung. Es dauerte nicht so lange, wie Kakashi erwartet hatte, bis seine Hunde den Nukenin gefunden hatten. Schnell nahmen die Anbu die Verfolgung auf, jagten dem Ninja hinterher. Der Ninja wusste ganz genau, dass die Anbu hinter ihm her waren, denn er hatte ein ausgeklügeltes Fallensystem entwickelt und ihnen aufgestellt. Die Briefbomben und Kunais, welche aus dem Nichts zu kommen schienen übersah man leicht, aber Kakashi hatte mit so etwas schon gerechnet. Als die Spur plötzlich aufhörte, sah Kakashi sich um, sah seinen Ninjahund Pakkun an und dann seine Teamkameraden. "Vorsicht!", Kakashi stieß den jüngsten im Trio weg und bekam dafür die Kunais ab, eines traf seine Maske und sein Auge darunter. Es war wie ein Deja-Vue. Fluchend zog sich Kakashi das Kunai aus dem Auge, presste seine Hand darauf und versuchte, die Blutung zu stillen. Obito hatte ihm das Sharingan vor all den Jahren geschenkt und nachdem Krieg wieder an sich genommen. Der dritte im Bunde schaute Kakashi geschockt an, begann aber, ihn zu heilen. Es war immer gut, einen Medizinninja dabei zu haben. "Ich weiß nicht, ob wir dein Auge retten können.", sagte er ernst und wickelte einen Verband um Kakashis Kopf. "Das wird schon wieder.", sagte er zischend, richtete sich auf und sah dann in einen Baum hoch, wo der Nukenin leicht grinsend saß. "Kankuzo bestellt Grüße.", sagte er. Kakashi bildete in seiner Hand das Chidori, sprang auf den Nukenin zu und verfehlte ihn nur knapp. "Raiton: Shiden!", rief Kakashi, ließ eine Hand in den Boden krachen und sofort überzogen diesen violette Blitze, welche den Nukenin trafen. Zitternd sackte dieser zusammen und blieb liegen, eine kleine Rauchwolke stieg über seinem Kopf empor. Das Blut rann unter dem Verband hervor, lief Kakashi über das Gesicht, über und unter die Maske, über seine Brust und immer weiter. "Bringen wir ihn zu-", weiter kam der Medinin nicht, denn der Gegner stand wieder auf und holte aus, wollte ein Taijutsu anwenden. Allerdings schnappte Kakashi sich die Hand und schickte ein Chidori durch seinen Körper. Er zitterte stärker und fiel diesmal vollkommen und wirklich erschlafft zu Boden. Auch Kakashis Sicht verschwamm und der Jonin hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten. Er konnte sich nicht mehr halten und so kippte auch er um, glitt so in eine beruhigende Schwärze ... 

Battle ScarsWhere stories live. Discover now