Kapitel 19

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Kakashi hatte sich angezogen und fertig gemacht, lag allerdings im Bett und starrte an die Decke. Es fühlte sich an, als würde er die Decke mit seinem Blick schier durchbohren. Es wunderte ihn, dass in der Decke noch keine Löcher von seinem gestarre war. Unzufrieden mit sich schwang er sich wieder über die Bettkante und sah sich um. Überall waren wunderschöne Erinnerungen an ihn und Ayumi. Er sah zum Balkon und erinnerte sich daran, wie er sie "überrascht" hatte, als er aus der Dusche gekommen war und sie die Blumen gießen wollte - Iruka war allerdings dazwischen geplatzt, der Idiot. Kakashi lächelte leicht und strich langsam über die Wand und lehnte sich dagegen, ließ sich auf die Füße sinken und senkte den Kopf. Auch mit Yuna hatte er wunderschöne Erinnerungen. Allein wenn die beiden auf dem Sofa lagen und aneinander gekuschelt waren, jeder las sein eigenes Buch, Ai saß vor den beiden und hatte ihren Kopf an seine Beine gelehnt. Kakashi wurde immer mehr bewusst, was für ein Glück er hatte mit beiden Frauen. Sie konnten ihm das Leben auch zur Hölle machen, wenn sie das wollten. Das das Haus hin war, störte Kakashi nur in dem Fakt, dass nun alles von seiner und Ayumis Vergangenheit gelöscht war, ausser seine Erinnerungen. Die Bilder von Ai als Kind hatte er hier gelagert. Warum? Einfach, damit wenn soetwas passierte, nicht die Babybilder betroffen waren. Kakashi raufte sich die Haare, hatte die Augen geschlossen und sah nun Ayumis honig-goldene Augen vor sich, die selbe Augenfarbe hatte Ai geerbt, während sie sonst alles von Kakashi hatte. Die Haare, das Aussehen, das Talent als Ninja. Die Wesenszüge von Ai waren auch noch von Ayumi - so war Ai manchmal grüblerisch und zurückhaltend, wie Ayumi. Klavierbegabt war die Tochter der beiden auch noch, aber ihr Interesse galt dem Ninja-Weg. Darin unterstützte Kakashi sie schon von klein auf, er hatte ihr sogar Chidori beibringen können. Kakashi wusste ganz genau, dass wenn Ayumi leben würde, dass sie stolz wäre.

Eine Zeit lang blieb Kakashi in der Haltung sitzen und sah nur schwarz, da er die Augen zu hatte. Dann richtete er sich wieder auf und schnappte sich Stift und Zettel und begann zu schreiben:

Liebste Ayumi, Es sind bereits neun Jahre vergangen, Ai ist mittlerweile ein Ebenbild meiner selbst geworden und du fehlst. Vor neun Jahren war Ai das letzte mal an deinem Grab, hat mich gefragt, wer du warst und wieso du nicht hier bist. Und ich antwortete nur, dass du an einem besseren Ort wärst und sie beschützen würdest. Zwar habe ich es irgendwie hinbekommen, dich zu ersetzen aber ich bin nicht du, dass weiß ich. Ai vertraut mir und ich ihr, das ist das wichtigste. Unsere Tochter hat deine Augen geerbt, dein Wesen und deine Klavierbegabung. Auch wenn sie Musikbegabt ist, möchte sie lieber ein Ninja werden, darin unterstütze ich sie voll und ganz. Sie ist mein ein und alles, genauso wie du mein ein und alles warst. Auch wenn ich jetzt, nach 14 Jahren eine neue Lebensgefährtin habe, welche es mit mir aushält und mich nicht drängt oder gar hetzt, spüre ich bei jedem Kuss, den wir teilen, dass sie nicht du ist. Auch wenn ich mir heute ziemlich sicher bin, dass sie mein Herz gestohlen hat und ich sie liebe, ist sie trotzdem nicht du. Ich liebe dich, so sehr, Ayumi Hatake, aber es wird Zeit, dass ich dich loslasse. Unsere Tochter und meine Frau sind entführt worden, meine Frau ist schwanger und ich werde sie finden und befreien. Ich danke dir, dass du mich aus der Einsamkeit geholt hast und mich zu dem Mann gemacht hast, der ich heute bin. Du bist der Grund, warum ich noch nicht verrückt geworden bin. Du hast mich nachdem Tod von Rin, Obito und meinem Sensei aus der Dunkelheit gerettet und mich bewahrt, dort wieder hinein zu rutschen. Aber Yuna ist hier und du im Jenseits. Auch wenn wir nun nicht mehr im Jenseits zusammenkommen werden vielleicht, werde ich dich immer lieben. Nichts wird je unsere Beziehung ersetzten können. Nie. In Liebe und Ewigkeit, Kakashi

Kakashi legte den Stift bei Seite und faltete das Papier. Dann ließ er eine kleine Feuerkugel mit den entsprechenden Fingerzeichen daraufschießen - natürlich tat Kakashi das auf dem Balkon, seinen zweiten Wohnsitz wollte er nicht auch noch verlieren. Er atmete tief durch und lächelte. Er fühlte sich befreit und voll neuer Zuversicht. Also sprang er vom Balkon und rannte über die Dächer Richtung Hokageturm. Immerhin retteten sich Ai und Yuna nicht von allein! Dort angekommen klopfte Kakashi energisch und verlangte Einlass. Shikamaru öffnete die Tür, sah ihn verwirrt an aber ließ ihn rein. "Sensei Kakashi!", sagte Naruto überrascht aber legte alles bei Seite. "Wir müssen Yuna und Ai retten, Naruto, hast du einen Plan?", fragte Kakashi. Die Tür schwang erneut auf und neben Sakura traten noch Sai und Sasuke ein. "Team 7 oder auch Team Kakashi wird das übernehmen!", Naruto kam um seinen Tisch und stellte sich neben seine Kameraden. "Wir fünf werden die beiden retten!"

Battle ScarsWhere stories live. Discover now