Kapitel 18

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Das Bild hatte Kakashi in seiner Hand geknüllt und nun lief er zum Tor, wo das Spektakel wirklich stattfand. Mit einem grimmigen Blick stand Kakashi neben den anderen Ninjas und entwickelte ein Chidori in seiner Hand. Naruto aber hielt ihn zurück und sah die Gegner an. "Was wollt ihr hier?", fragte der Hokage der 7. Generation und die Männer lachten. "Wir haben das, was wir wollten!", Kankuzo trat vor, hinter ihm Ai und Yuna. Kakashi riss die Augen auf und wollte an Naruto vorbei, wurde allerdings von jemandem festgehalten. Während Kakashi versuchte, sich loszureißen um seine Tochter und seine Lebensgefährtin zu retten, sah Kankuzo ihn an. "Du hast also die gute vor uns versteckt? Zum Glück haben wir sie jetzt und als Bonus deine Tochter. Die beiden werden uns von großem Nutzen sein.", dann schlug er beide, beide weinten. Kakashi wehrte sich zunehmend stärker und nun schien auch Naruto begriffen zu haben, was los war. "Du wirst niemanden aus meinem Dorf entführen!", sagte Naruto und unerwartet standen nun auch Sakura und Sasuke neben ihm, beide kampfbereit. Kakashi wurde losgelassen und Naruto sah ernst drein. "Team 7; Angriff!", nun ging alles schnell: Sakura, Sasuke und Naruto stürmten los, während Kakashi das wohl größte Chidori seines Lebens heraufbeschwor und damit dann schneller auf die Angreifer zu lief, wie es wohl alle gedacht hatten. Als er umzingelt war, rammte er seine Hand einfach in den Boden und erledigte so auch seine Belagerer. Ohne es zu merken, konnte Kankuzo mit Yuna und AI verschwinden. Als alle erledigt waren, sah Kakashi sich um. "Wo sind sie? Wo ist meine Tochter?!", rief er und drehte die Leichen um. Nirgends war sie zu finden. Er sank auf die Knie, krümmte den Rücken und hielt sich mit den Händen über dem Boden. Sakura saß neben ihm und verarztete die gebrochene Hand während Kakashi nun wieder aufrecht saß und das Ultraschallbild betrachtete. Er starrte auf den kleinen Punkt. Sakura lächelte kurz und sah ihn an. "Herzlichen Glückwunsch, Sensei Kakashi.", sagte sie leise und Kakashi sah sie bloß aus leeren Augen an. Sakura sah ihn traurig an und nun kippte Kakashi einfach zur Seite und war bewusstlos. "Sensei KakashI!", war das letzte, was er hörte, bevor sich die wärmende Dunkelheit sich um ihn schloss.

Auf dem Weg ins Krankenhaus wachte Kakashi wieder auf. Das erste, was er sah, war der weiße Umhang des Hokage. Er wurde also über die Schulter getragen. Aber Kakashi wollte nicht getragen werden, also wehrte er sich und sprang auf die Füße, das Bild hatte sich nicht aus seiner bewusstlosen Hand gelöst. Er sah Sakura verzweifelt an, packte sie am Arm und zeigte ihr das Bild. "Wusstest du davon?! Wusstest du, dass Yuna schwanger ist?", fragte er sie flehend und auch Sasuke, der neben ihr stand, senkte den Blick. Sakura stotterte bloß einzelne Wörter vor sich hin. "Ich - äh- sie - Ai - ich - Ultraschall - wir -", sagte sie überfordert, als Naruto eingriff. "Wir wussten es alle, Sensei.", sagte er mit leiser Stimme, Kakashi richtete sich auf, sah die drei kalt an. Es war, als wären seine Emotionen alle wie weggeweht. Die Träne, welche ihm gerade eben noch aus dem Auge gelaufen war, wischte er weg und schüttelte nur den Kopf. "Euer Teamwork ist beeindruckend geworden - auch wenn es sich gegen euern Meister richtet.", damit lief er zwischen den dreien hindurch, drückte Sakura das Ultraschallbild fest an die Brust und schleuderte die Anbu Maske mit so einer Wucht gegen die Wand, dass sie zerbrach. Das ehemalige Team 7 sah ihrem Sensei hinterher. "Wir sollten eine Team 7 Mission arrangieren. Naruto, kannst du das organisieren? Ich will nicht als Monster von Sensei Kakashi gesehen werden.", sagte sie und sah ihren Mann an. Sasuke nickte Sakura zu. "Sie hat recht, Naruto.", auch dieser nickte und sah sich dann um. Überall stiegen Rauchschwaden auf, es gab verletzte Menschen und irgendwie erinnerte alles an den Kampf gegen Pain - nur stand Konoha noch und keiner war tot.

Kakashi lief mit gesenktem Blick durch das Dorf, kam bei Ichiraku vorbei, ging aber nicht rein, sondern lief langsam in Richtung seiner alten Wohnung. Die hatte er behalten, die hatten SIE behalten. Er erklomm die Stufen, fühlte sich aber wie ein Aufstieg zum Mount Everest. Schnaufend sah er die Tür gegenüber seiner eigenen an, aus welcher früher Ayumi ihn angesehen hatte. Er schloss die Tür zu seiner Wohnung auf, atmete tief ein und ließ dann den Kopf hängen. Es war kalt und leer hier drin. Seit Jahren war Kakashi hier nicht mehr drin gewesen, wieso auch? Er war alleinerziehend und hatte nicht die Möglichkeit gehabt, einfach zu verschwinden. So wie er es jetzt gern getan hätte. Einfach nach Kirigakure oder so verschwinden, Ai und Yuna ihrem Schicksal überlassen und den eigenen Tod wählen. Aber das konnte Kakashi nicht. Das würde er nie können. Er konnte seine Kameraden nicht im Stich lassen, besonders seine Tochter und seine schwangere Lebensgefährtin nicht. Mit einer Wucht schmiss Kakashi nun auch seine Uniform auf den Boden und lief in das Badezimmer, stellte sich unter die Dusche und ließ sich heißes Wasser über den Körper laufen. Das Wasser brannte auf seiner Haut, brannte in seinem Nacken aber er wusste, dass es ihm half, zu entspannen. "Rin, Obito, Sensei Minato... was soll ich bloß tun?", fragte er leise, streckte das Gesicht in das heiße Wasser und blieb so stehen. Er sah nun auf seine Hände hinunter und spürte wieder den Stoß durch Rins Brust, als sie sich vor ihn geworfen hatte um Konoha zu schützen. Er sah das Blut hinunterlaufen, spürte auch, wie sie ihm das Auge von Obito einsetzte und er hörte seine eigenen Worte, wie er dem sterbenden Obito versprach, auf Rin aufzupassen. Kakashi schlug die Hände zitternd vor sein Gesicht und atmete hastig, das Wasser war schon lange nicht mehr heiß auf seiner Haut.

Auch wenn Obito ihm im Ninjaweltkrieg verziehen hatte am Ende, dass er Rin nicht beschützt hatte, so hatte Kakashi sich das nie verziehen. Die wunderschöne braunhaarige war durch seine Hand gestorben, obwohl sie bestimmt eine Lösung gefunden hätten, um den dreischwänzigen unter Kontrolle zu bringen. Sensei Minato und seine Frau Kushina hätten bestimmt einen Weg gefunden um die kleine Rin am leben zu erhalten und Konoha zu beschützen. Langsam löste er die Hände von seinen Augen wieder und sah auf. Er sah die drei vor sich, die ihn ermutigend ansahen. "Wir wissen, dass du es schaffst, Kakashi! Wir glauben an dich!", sagte Rin lächelnd und Obito grinste. "Sei mutig, Kakashi!", Minato lächelte ihn an. "Du hast immer großes Potenzial gezeigt. Lass niemanden sterben.", Kakashi nickte entschlossen. "Ich werde niemanden mehr sterben lassen! Vorallem nicht meine Tochter und meine Frau!", damit streckte Kakashi die Hand nach den dreien aus und sie legten sie auf seine. "Ein Team!", sagten die vier im Chor und dann waren sie verschwunden.

Battle ScarsWhere stories live. Discover now