❧ Kapitel 15

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Ein angenehmer Geruch steigt mir in die Nase, weshalb ich leicht meine Augen öffne und den Auslöser vor mir anstarre. Auf dem Nachttisch steht Kaffee, heiße Schokolade und eine Schokoladentorte. Dann fällt mir wieder ein, das ich bei Grayson bin und sehe mich verwirrt um, da er nicht im Zimmer ist.

Ich reibe mir verschlafen die Augen und bin innerlich mehr als dankbar, das er gestern noch gekommen ist und mich mitgenommen hat. Wer weiß, was womöglich doch noch passiert wäre. Ich will es mir gar nicht vorstellen.

Ich schwinge meine Beine über das Bett und betrachte den Kuchen näher. Als ich erkenne das sogar eine Aufschrift mit »Happy Birthday, liebste Brooke!« darauf ist, kann ich mein Lächeln nicht länger verstecken. Er ist echt ein wahrer Schatz und ich habe ihn abgrundtief verletzt. Ich muss das dringend wieder gerade biegen. Er hat so viel für mich getan und ich habe ihn nur angemeckert. Gott, ich bin so ein schlechter Mensch.

Ich erschrecke leicht, sobald die Tür aufgeht und Gray hereinkommt mit einem Päckchen in der Hand und einem breiten Lächeln.

„Eigentlich wollte ich dabei sein, wie du deine kleine Überraschung entdeckst, aber ich verzeihe dir, wenn ich dieses Lächeln dafür bekomme." erzählt er mir strahlend, während er sich seinen Schreibtischstuhl schnappt und sich mir gegenüber setzt.

Ich hatte gar nicht erkannt, das ich anscheinend lächele, weshalb mir meine Wangen rot anlaufen. „Ist das für mich?"

„Jap, ich habe doch gesagt das wir heute nachfeiern werden." sagt er augenbrauenwackelnd.

„I-ich... danke. Das ist das schönste was mir jemals geschenkt wurde." gebe ich ehrlich zu.

„Ach, das ist doch nichts." meint er abwehrend und fährt sich nervös durch die Haare.

„Dachtest du ich würde es nicht mögen?" frage ich nachdenklich.

„Vielleicht. Ich dachte ehrlich gesagt, du wärst böse auf mich." Sein Blick wandert zu seinen Händen, die er unwohl knetet.

Toll gemacht, Brooke. „Es tut mir leid, das ich dich in Barcelona so überrumpelt habe. Als ich die Nachricht gelesen habe, habe ich nur daran gedacht, was dir alles passieren könnte und ich so Angst hatte, das dir etwas passieren könnte und ich dann ohne dich wäre. Ich bin nicht böse oder irgendetwas, du solltest es eher sein. Ich verstehe es, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, schließlich habe ich deine Privatsphäre verletzt und dich allgemein schon so oft verletzt. Auch wenn ich nicht verstehe, warum du gestern gekommen bist, danke ich dir vom ganzen Herzen."

Er kommt mir ein bisschen näher und nimmt meine Hände in seine. „Du verstehst es immer noch nicht, oder? Brooke, ich werde dich nie und nimmer verlassen. Klar war es nicht gerade schön, das du die Nachricht gelesen und mir ein bisschen hinterherspioniert hast, aber ich verstehe warum du es getan hast. Das zeigt mir ja nur, wie viel ich dir bedeute. Doch ich kann dir versichern, das ich alles unter Kontrolle habe. Du musst dir wirklich keine Sorgen machen."

Vertrau ihm. Er meint es ernst mit dir. „Okay, aber wenn etwas ist, sag mir sofort Bescheid."

Er gibt mir einen Kuss auf meinen Handrücken und erwidert „Mache ich, aber kannst du mir jetzt gleich schon einen Gefallen tun?"

„Natürlich. Alles." entgegne ich sofort.

„Sei wieder mit mir zusammen. Ich brauche dich, mehr als alles andere in meinem Leben. Und bevor du sagst, das du mich nicht verdienst oder du zu kompliziert bist, spar es dir. Schon vergessen? Ich habe es lieber mit dir schwer, als mit jemand anderen leicht." Zum Schluss hin lächelt er und sein Druck um meine Hände wird fester.

Lost SoulsWhere stories live. Discover now