❧ Kapitel 42

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Ich will das sie verschwindet, aber mein Hass ist zu gering, um dass zu sagen, wenn ich in die erleichterten Gesichter sehe. Sie sind alle hier. Niemals hätte ich gedacht, das es Leute geben würde, die sich um mich sorgen oder Angst um mich haben. All das habe ich Grayson zu verdanken, ich habe ihm alles zu verdanken.

Mein Blick schweift von Allison weg und wendet sich zu den anderen. „Hi, Leute."

„Brooke! Mein kleines Schwesterchen." Liam drückt sich an allen vorbei und stürmt auf mich zu, um mich fest in die Arme zu nehmen.

Schmerzvoll stöhne ich auf, erwidere aber trotzdem die Umarmung und kneife meine Augen zu, damit ich nicht wieder anfange zu weinen. Erst jetzt fällt mir auf, wie sehr ich auch meine Freunde vermisst habe oder besser gesagt meine Familie, die ich mir ausgesucht habe. Man muss nicht blutsverwandt sein um eine Familie zu gründen, denn unsere Gruppe geht tiefer als es eine blutsverwandte je sein kann. Langsam löse ich mich von ihm und wische überrascht Tränen von seinem Gesicht.

„Hey, Teddy." flüstere ich ihm leise zu.

Er lächelt und streicht mir vorsichtig durch die Haare. „Du bist verrückt. Aber genau deswegen liebe ich dich ja so sehr. Jag' mir nie wieder so einen Schrecken ein."

Ich kneife ihm grinsend in die Wange und sage „Versprochen."

Zufrieden geht er wieder zurück und wischt sich unauffällig dabei über das Gesicht. So geht es immer weiter und irgendwann habe ich dann doch angefangen zu weinen, ich konnte es einfach nicht unterdrücken. Am Ende steht nur noch eine Person unschlüssig da, die mich unsicher ansieht.

Ausdruckslos blicke ich sie an und verschränke meine Arme übereinander. Mein Vater sieht zwischen mir und Allison hin und her und meint er lässt uns alle mal kurz alleine.

Sobald er draußen ist, ergreife ich wütend das Wort. „Wie kannst du es wagen hierher zu kommen! Ist dir bewusst, das ich wegen dir hier liege? Ich wäre wegen dir fast gestorben! Du hast alles ruiniert. Wegen dir wäre fast alles den Bach runtergegangen. Wie könnt ihr alle überhaupt neben ihr stehen, sie hat auch euch alle in Gefahr gebracht!"

Neben mir ertönt ein schnelles Piep-Geräusch, welches mir sagt, das mein Herz zu schnell schlägt und ich mich beruhigen muss. Das geht leider schlecht, wenn ich Allison nur ansehe, kommt die blanke Wut in mir hoch.

Beruhigend fährt Gray über meinen Handrücken und wispert nur für mich hörbar „Du musst dich beruhigen, Süße. Hör an, was sie dir zu sagen hat."

Schnell entziehe ich ihm meine Hand und zische „Auf wessen Seite stehst du eigentlich? Sie hätte uns ruiniert - uns alle. Wie kannst du darüber hinwegsehen?"

Grayson bleibt stumm, was meinen Blick wieder zu den anderen wenden lässt. „Habt ihr mir vielleicht auch noch etwas zu sagen? Wollt ihr mir auch sagen, das sie der Engel auf Erden ist?"

Tröstend legt Liam seinen Arm um Allison's Hüfte. „Brooke, bitte. Was hätte sie denn machen sollen?"

„Das habe ich ihr schon vor zwei Monaten gesagt. Zur Polizei, zu mir oder zu irgendjemanden. Man hätte das alles regeln können, aber sie war viel zu egoistisch und hat nur an sich gedacht. Ob einer von uns draufgehen könnte, war ihr natürlich komplett egal. Das du mit der noch zusammen bist, zeigt doch wie blind ihr alle seid! Seht ihr nicht, was für ein Mensch sie ist?" Ungläubig sehe ich sie alle an.

„Sie hatte Angst. Ich verstehe schon, wieso sie nichts gesagt hat. Im ersten Moment war ich auch wütend auf sie, aber irgendwann habe ich ihr verziehen." erzählt Allie ruhig.

„Nichts gegen Grayson, doch ihm hast du auch oft ziemlich beschissene Sachen verziehen und bist trotzdem noch mit ihm zusammen. Wieso?" Fragend hebt Jayden eine Augenbraue.

Lost SoulsWhere stories live. Discover now