12. Kapitel

8.2K 379 82
                                    

Erschrocken starrte ich Angelo an, der mich mit seiner Hand immer noch auf den Boden drückte. Auch Leonardo und Aiden hatten sich auf den Boden gelegt und konnten noch rechtzeitig den Tisch umdrehen, sodass wir uns dahinter verstecken konnten.

Ich lugte etwas hinter der Tischplatte hervor und konnte sehen, wie die Familien, welche ebenfalls im Raum gesessen hatten, verängstigt in der Ecke standen.

Mein Blick wanderte etwas weiter und ich konnte sehen wie der Mann, welcher auch an einem der Tische gesessen hatte, aufgestanden war und nun durch den Raum lief.

In seiner rechten Hand Blitze das helle Metall einer Waffe auf, die er nun langsam anhob und auf die Kellnerin richtete, welche in der Ecke stand.

Sie kreischte auf, als der Mann vor ihr stand und drückte sich noch mehr an die Wand.
Plötzlich spürte ich wie mir mit etwas kaltem kurz in den Rücken gepikst wurde.

Verwundert drehte ich mich und sah Angelo wie er mir ebenfalls eine Pistole über den gefliesten Boden zu schob.
„Soll ich ihn etwa erschießen?", fragte ich etwas geschockt.
Zwar hatte ich schon oft mit einer Waffe geschossen, aber dabei bisher keinen umgebracht.
Lediglich angeschossen.

„Nein, schieß ihn bloß an mehr nicht", flüsterte er und drückte mir den Griff der Waffe in die Hand.
Vorsichtig umschlossen meine Hände das klare Metall und ich nickt leicht.

„Du bist am nächsten dran", vernahm ich noch seine Stimme, womit er auch Recht hatte.
Ich saß hinter den umgefallensen Tisch ganz aus und hatte somit den besten Winkel.

Langsam robbte ich etwas über den kalten Boden und hob dann die Waffe an.
Ich spürte wie meine Augenlider sich automatisch zusammen kniffen und den Mann ins Visier nahmen.

Er stand mit dem Rücken zu uns, weswegen ich eine besser Change hatte ihn zu treffen ohne das er es merkte

Langsam richtet ich meine Augen auf seine breiten Rücken und drückte dann ab.
Es ertönte ein Knall und die Patrone flog mitten zwischen seine Schulterblätter.

Man hörte wie er aufschrie und zu Boden ging.
Aber mehr Zeit blieb mir nicht dem Mann dabei zu zuschauen wie er sich auf den dreckigen Fliesen vor Schmerz wandte, denn Angelo war neben mir bereits aufgesprungen.

Ich rappelte mich so schnell auf wie ich konnte und sprintetet dann zusammen mit Leonardo und meinem Bruder im Schlepptau aus der Ladentür.

Jedoch blieb uns auf der Straße auch keine Zeit zum Verschnaufen, denn wir rannten gleich weiter zu unserem Wagen und rissen die Türen auf.

Nach Sekunden waren wir alle eingestiegen und das Auto brauste bereits los.

Erschöpft ließ ich die Luft aus meinen Lungen entweichen und lehnte mich in den Autositz.

Ich wusste, dass wir hier gerade Flucht begangen, aber wir konnten nicht da bleiben und warten bis die Polizei ankam, denn genau die war für uns mindestens genau so gefährlich.

Wenn sie durch Zeugenaussagen heraus bekamen, dass wir zur Mafia gehörten und der Schuss ein möglicher Angriff auf uns war, dann hatten wir aber richtig ein Problem.

Zwar hatten wir alle noch kein Wort darüber verloren, aber jeder von uns vieren wusste, dass der Schuss des Mannes nicht unabsichtlich, sondern geplant war.
Und das wahrscheinlich von der Cosa Nostra höchstpersönlich.

„Guter Schuss vorhin, Schwesterchen", hörte ich Aiden nach einer Weile sagen und konnte sehen, wie er seinen Kopf zu mir wandte.
Ich nickte nur einmal und ließ meinen Blick dann weiter aus dem Fenster schweifen.

Kylie | ✓जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें