26. Kapitel

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Verwundert schaute ich sie an bis ich ein paar Sekunden später verstand, was sie damit gemeint hatte.
„Du meinst, dass er vielleicht schwul sein könnte?", fragte ich nochmal genauer nach, worauf sie abermals nickte.

„Aber was ist denn daran so schlimm?"

Nun verzog sich ihr Gesichtsausdruck etwas.
„Eigentlich überhaupt nichts. Ich würde ihn da mega unterstützen, nur....meine Eltern sind das Problem"

„Oh", murmelte ich und verzog nun ebenfalls das Gesicht, da ich mir schon denken konnte, was jetzt kam.

„Sie...naja...unterstützen dieses Sache glaube ich nicht ganz so wie wir beide es tun würden"

„Wie genau meinst du das? Würden sie gar nicht damit klar kommen und es ihm verbieten?", hakte ich genauer nach und legte etwas meinen Arm um sie herum.

„Nein, das denke ich nicht. Aber kann mir vorstellen, dass sie ihn deswegen anders behandeln werden. Also bei der Mafia zum Beispiel, die sind ja meistens nicht so tolerant gegenüber Leuten, die homosexuell sind"

Nachdenklich schaute ich sie an.
Zwar befand ich mich gerade nicht in ihrer Situation, aber ich konnte mir ziemlich gut vorstellen wie sie sich fühlte.

Ich seufzte einmal auf und zog sie dann etwas mehr in meine Arme.
„Wenn an der ganzen Sache wirklich was dran sein sollte, dann mach dir keine Sorgen darum. Deine Eltern werden das bestimmt akzeptieren. Ansonsten müssen wir nochmal ein Wörtchen mit ihnen reden. Haben wir bei Roberto und meinem Dad ja schließlich auch geschafft"

Nun bildete sich auf ihrem Gesicht ein kleines Lächeln.
„Hoffe ich doch, aber wenn es geht bitte ohne Kampf oder sonst irgendwelche Sachen wo Waffen im Spiel sind"

„Auf jeden Fall, aber wie hast du eigentlich davon erfahren oder eher gesagt davon mit bekommen?"

„Um ehrlich zu sein, keine Ahnung", murmelte sie.
„Ich glaube ich hab es mir irgendwie zusammen gereimt, da ich ihn in letzter Zeit etwas mehr beobachtet hatte"

„Verstehe", antwortete ich nachdenklich, aber spürte wie sich ein paar Sekunden später ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitete.
„Irgendwie frage ich mich, ob er einen Freund hat. Du verstehst schon was ich mein, oder? Also das er jemanden kennengelernt hat und sein Verhalten dir deswegen auffällt", erklärte ich meine Gedanken genauer.

Nun musste sie auch etwas Lächeln.
„Wäre irgendwie schon cool, aber ich bezweifle, dass er uns ihn jemals vorstellen würde. Wahrscheinlich sieht der dann auch noch besser aus, als die gefühlt zehntausend Typen mit den ich schon mal ausgegangen bin"

Nun musste ich etwas lachen.
„Naja, die gut aussehenden müssen irgendwie immer schwul sein"

„Ja, oder berühmt und vergeben", fügte Scarlett hinzu, worauf wir beide Lachen mussten.







Nachdenklich hockte ich auf der Couch und starrte die Decke an.
Nachdem Scarlett und ich den Laden frühzeitig verlassen hatten, damit wir Martina nicht über den Weg rennen mussten, war ich nach Hause gefahren und hatte mich dort auf die Couch geschmissen.

Nun langweilte ich mich bestimmt seit einer Stunde und starrte dabei wie eine Bekloppte die Decke an.
Aiden hatte sich irgendwann neben mich gesetzt und sich die Controller geschnappt.

Zwar hatte er mir angeboten mit zu spielen, aber ich hatte abgelehnt und hörte ihm jetzt lieber dabei zu welche Schimpfwörter man dem Fernseher alles an den Bildschirm werfen konnte.

War auch ganz interessant.
Zumindest die ersten zehn Minuten.
Irgendwann hatte ich es einfach nur noch ignoriert.

Nachdem Aiden bestimmt schon die hundertste Beleidigungen innerhalb von einer Stunde durch den Raum brüllte, unterbrach ihm zum Glück die schrille Klinge unseres Hauses.

Kylie | ✓Where stories live. Discover now