31. Kapitel

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In einem Ruck fuhr ich herum und schlug dabei die Hand von meine Schulter herunter, dann wollte ich zu einem weiteren Tritt ansetzten, aber wurde bereits festgehalten.

„Ruhig Tiger", vernahm ich darauf auch schon die tiefe Stimme von Angelo, worauf ich verwundert aufschaute und in seine dunklen Augen schauen durfte.
Auf seine Lippen hatte sich mittlerweile ein leichtes Lächeln ausgebreitet.

„Was machst du denn hier?", entfuhr es mir darauf auch schon.
War er mir etwa gefolgt?

„Ich konnte doch nicht einfach zu lassen, dass du abhaust und das auch noch ohne mich"

„Und was ist mit dem Training und Martina?", hakte ich weiter nach.
„Die geht mir an Arsch vorbei. Entweder sitzt sie mit Eis vor dem Fernseher und heult, weil sie versetzt wurde oder sie labbert ihren Vater am Telefon zu"

Dabei entging mir nicht das Grinsen, was sich auf seinen Lippen wiederspiegelte, als er davon erzählte.
Ich musste ebenfalls leicht lächeln, aber wandte meinen Blick schließlich ab und ließ ihn zu dem Grab wandern.

Angelo war meinem Augen gefolgt und ein paar Sekunden später spürte ich wie sich seine Hand mit meiner verschränkte.
Anschließend legten sich seine Arme auch schon um mich herum und ich spürte wie er mich zu sich heranzog.

Ich seufzte einmal auf und kuschelte mich dann etwas an ihn.
Es herrschte Stille zwischen uns in der wir unsere Blicke beide nur auf das Grab gerichtet hatten.

Wahrscheinlich dachte er genau so wie ich gerade an dem Moment, wo wir genau hier standen und die Blumen in das Grab warfen.
Sofort bildete sich wieder ein Kloß in meinem Hals, denn ich aber herunterschluckte.

Wie konnte bloß nur ein einzelne Gedanke so viele Gefühle in mir auslösen?

„Angelo?", murmelte ich irgendwann leise, nachdem sich meine Augen etwas an den Anblick des Grabes gewöhnt hatte, was sie jedes Mal aufs neue tun mussten, wenn sie hier waren.

„Wer hat von uns hat eigentlich beschlossen, dass wir zusammen sind?
Auch wenn die Frage gerade gar nicht in die Situation passte, schwebte sie mir irgendwie im Kopf herum.
Schließlich hatte niemand von uns den anderen gefragt.
Von einem auf den anderen Tag war es einfach so passiert.

Ich spürte hinter mir wie er sich etwas anspannt und vernahm dann Sekunden später seinen warmen Atem in meinem Nacken.
„Willst du es etwa gerne auf die altmodische Art haben?", fragte er, wobei man ein kleines Lächeln auf seinen Lippen sehen konnte.

„Vielleicht", murmelte ich leise und spürte wie sich ein Schmunzeln auf meinen Lippen ausbreitete.
„Aber es würde mir auch reichen, wenn du mir nur meine Frage beantwortest"

Abermals konnte ich beobachten wie sich seine Mundwinkel etwas hochzogen.
„Ich glaube keiner von uns hatte es richtig entschieden. Es war einfach von Anfang an klar, dass wir zusammen gehören"

Dann drückte er mir mehrere Küsse auf die Wange, worauf ich mich etwas wegdrehte, um nicht erdrückt zu werden.
Mit einem Lachen löste ich mich von ihm, sodass wir uns nun gegenüber standen.

Ich konnte sehen wie Angelo mich ebenfalls mit einem Lächeln musterte und seine Augen dabei an mir hoch und runter wanderten.
Anschließend wanderten sie langsam weiter zu dem Grab von Cara, was sich neben uns befand.

Als seinen Augen wieder auf mich trafen, hatten sie wieder einen ernsteren Ausdruck.
„Möchtest du noch bleiben?", fragte er schließlich.

Mit einem Seufzen lief ich wieder ein paar Schritte auf ihn zu und spürte wie er nach meinen Handgelenken griff und mich wieder in seine Arme zog.
Nachdenklich betrachtetet ich die Blumen auf dem Grab und schüttelte darauf den Kopf.

Kylie | ✓Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ