67. Kapitel

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Nervös starrte ich aus der Windschutzscheibe und krallte meine Finger in die Armlehnen des Sitzes. Angelo dagegen blickte sich nur angespannt um und fuhr das Auto dann langsam an die große Steinmauer heran bis er es schließlich im Schutz eines alten Containers parkte.

Ich hatte auf der Fahrt erfahren, dass Angelo, Leonardo, meine Brüder, Eira und ich die Einzigen waren, die ins Gebäude eindringen durften.

Alle anderen Mafiosi würden draußen stehen und aufpassen, dass nichts passierte.
Notfalls, falls wir Verstärkung brauchten, konnten wir sie mit nur einem Klick auf der kleinen Armbanduhr an Angelos sowie Leonardos Handgelenk kontaktieren.

„Die Überwachungskameras sind alle genau für 15 Minuten lahmgelegt. Ich denke mal, dass reicht für uns, um ins Gebäude zu gelangen", vernahm ich Angelos tiefe Stimme neben mir und konnte hören wie er sich einmal auf dem Sitz drehte.

Zwar konnte ich ihn nicht wirklich erkennen, sondern nur seine Umrisse vor mir sehen, aber das hielt mich nicht davon ab verständlich zu nicken.
„Gut, dann können wir los. Ihr folgt mir alle leise. Ich will kein Geräusch hören, sonst ist unser Plan für den Arsch"

Anschließend vernahm ich auch schon das Klicken der sich öffnenden Autotür und im nächsten Moment streifte mich ein kühler Windzug.
Zwei Sekunden später erklang ein dumpfer Schlag und die Autotür fiel wieder ins Schloss.

Langsam bewegte ich mich auf meinem Sitz und öffnete schließlich auch die Beifahrertür, um auszusteigen.
Der Kies quietschte etwas unter meinen Schuhsohlen, aber ich probierte trotzdem so leise zu sein wie es ging.

Vorsichtige schlich ich um das Auto, sodass ich zu Angelo gelangen konnte.
Die Anderen hatten bereits ebenfalls zu mir aufgeschlossen, sodass wir nun alle auf einem Haufen standen und Angelo gespannt anschauten.

Dieser tippte etwas auf seiner Uhr herum und wanderte anschließend mit seinen Blick zu uns.
Ich konnte spüren wie seine Augen zum Schluss bei mir hängen blieben und mich besorgt anschauten.
Im nächsten Moment hatten sie sich aber schon wieder zu den Anderen gewandt.

„Habt ihr alles?", hörte man ihn leise fragen, worauf wir nur nickten.
Einzig und allein durch das Mondlicht konnte ich erkennen wie die Anderen mit ihren Köpfen nickten.

„Gut, dann los", hörte ich Angelo sagen und konnte sehen wie er ein Zeichen mit seiner Hand machte, sodass wir ihm folgten.

Wir schlichen zuerst dicht gedrängt an der Mauer entlang bis wir zu einem verschlossenen Eisentor kamen.
„Wie sollen wir dadurch?", flüsterte ich leise und schaute Angelo fragend an, jedoch ertönte im nächsten Moment ein leises Quietschen und das Tor öffnete sich einen Spalt.

Verwundert starrte ich auf die immer weiter aufgehende Eisentür und realisierte erst, dass sie von jemandem geöffnete wurde, als eine Person seinen Kopf heraussteckte.

„Kommt! Ihr seid spät und wir können die Kameras nicht länger ausschalten", wisperte er und wies uns mit einem Handzeichen an ihm zu folgen.
Leise schlichen wir hinter dem großen Mann her durch das Eisentor, wobei ich spürte wie meine Waffe mir beim Laufen immer wieder gegen das Bein schlug.

Erst als wir im Schatten des großen Gebäudes waren, verlangsamten wir unser Tempo, sodass wir dicht gepresst an die Wand zu einer kleinen Tür schlichen.

Wenige Sekunden später hatten wir die Tür auch schon erreicht, wodurch wir anschließend im Gebäude standen. Kaum hatte ich einen Fuß über die Türschwelle gesetzt, blendete mich auch schon das helle Licht und ich hatte Mühe meine Augen offen zu halten.

Draußen war es einfach zu dunkel gewesen, weswegen ich etwas Zeit brauchte bis sich meine Augen an das helle Licht gewöhnt hatten.

„Angelo", wisperte ich leise, als ich wieder sehen konnte und merkte wie er sich leicht zu mir wandte.
„Was ist?"

Kylie | ✓Where stories live. Discover now