16. Kapitel

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Nun durfte ich in das Gesicht einer etwas älteren Dame schauen, die schon grau Haare besaß und mich mit einem Lächeln auf den Lippen anschaute.

Dann spürte ich wie ihre Augen von mir abließen und zu Angelo wanderten, der neben mir stand.
Anschließend landeten sie wieder auf mir und schienen jetzt nur noch mehr zu strahlen.

„Oh nein", konnte ich Angelo bereits neben mir murmeln hören, als die Frau mit offenen Armen auf uns zu gelaufen kam.

„Angelo", ertönte auch schon ihre liebliche Stimme.
„Das ich meinen Enkel endlich mal wiedersehen darf. Du bist ja echt groß geworden"

Anscheinend durfte ich nun Angelos Großmutter gegenüberstehen, welche probierte ihren Enkel in die Arme zu schließen.
Jedoch klappte das nicht ganz, da dieser ungefähr zwei bis drei Köpfe größer war.

Nachdem auch sie gemerkt hatte, dass dies nicht ganz funktionierte, verpasste sie ihrem Enkel einen kleinen Klaps und drehte sich anschließend mit einem Lächeln zu mir um.

Ich musste automatisch etwas schmunzeln, da sie mich stark an meine eigenen Großmutter erinnerte, welche das Gleiche immer bei Adam und Aiden gemacht hatte, wenn die beiden sich früher nicht benommen hatten.

Ich merkte wie ihre Augen über mich wanderten und sich sich ein paar Sekunden wieder zu ihrem Enkel wandte.
„Möchtest du mir deine Freundin vielleicht auch mal vorstellen. Schließlich gehört sich das so", fuhr sie ihn darauf etwas streng an, wodurch ich sehen konnte wie Angelos Augen einmal eine leichte Drehung machten, was man auch als Augenrollen betiteln konnte.

Anscheinend war er ziemlich genervt von seine Großmutter.
„Nonna...", setzte er schließlich an, wobei man nicht nur an seinem Gesichtsausdruck erkennen konnte wie wenig Lust er momentan auf seine Familie hatte.
„Das ist Kylie. Tochter von Cavallero und meine Freundin"

Ich konnte sehen wie sich ihre Augen etwas weiteten und bestimmt schon zum tausendsten Mal in diesen zehn Minuten über mich wanderten.
„Cavallero?", wiederholte sie meinen Nachnamen fragend, worauf ich langsam nickte.

„Stimmt...", murmelte sie darauf leise.
„Wie konnte mir das nicht auffallen. Du siehst deiner Großmutter wie aus dem Gesicht geschnitten"

„Liegt wahrscheinlich an den Augen", antwortete ich darauf.
„Die bleiben den meisten Leuten im Gedächtnis hängen"

„Sie sind aber auch wirklich sehr schön. Meinem Enkel haben sich ja anscheinend auch schon verführt", fügte sie noch mit einem Zwinkern zu und warf einen leichten Blick zu Angelo, der sie immer noch genervt anschaute.

„Ich denke Kylie und ich mussten nun mal hoch verschwinden. Die Pizza wird schließlich nicht von alleine aufgegessen", unterbrach Angelo anschließend seine Großmutter.

„Ach, Leonardo oder Chico essen die bestimmt auch gerne", entgegnete sie darauf und winkte einmal mit der Hand ab.
Jedoch hatte Angelo bereits mein Handgelenk gepackt und mich an seiner Großmutter vorbei gezogen.

Ich konnte sehen wie sich nochmal ihren Mund öffnete und etwas hinter uns her rufen wollte, aber da waren wir bereits um die Ecke und die Treppe hoch verschwunden.

„Was hast du denn so gegen deine Großmutter?", fragte ich nachdem wir die Stufen hochgelaufen oder eher gestolpert waren und nun vor Angelos Zimmertür standen.

„Eigentlich nicht viel, aber sie plappert wie ein Wasserfall und du weißt ja selber, dass wenn es einmal angefangen hat nie wieder aufhört", entgegnete er darauf und drückte die Klinke seiner Tür herunter.
Anschließend zog er mich auch schon hinter sich in den Raum.

Kylie | ✓Where stories live. Discover now