55. Kapitel

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„Eira? Wie siehst du denn aus? Was ist bitte passiert?", fragte meine Oma erschrocken und stürzte auf das Mädchen zu, was ungefähr so groß war wie ich und hübsche braune Augen hatte, die perfekt mit ihren Sommersprossen harmonierten.

„Nichts, nichts", entgegnete sie nur und wank einmal mit der Hand ab.
„Ich durfte nur in Luigis neu aufgestellte Falle laufen", schob sie noch hinterher und drehte sich dann zu meinem kleinen Cousin um, der sie mit einem gehässigen Grinsen anschaute.

„Hast du verdient, weil du mir nicht die Haare schneiden wolltest"

„Du wolltest dir ein Glatze rasieren", entgegnete sie nur empört und stämmte die Hände in die Hüften.

Meine Oma seufzte darauf nur auf und stemmte ebenfalls ihre Hände in die Hüften.
„Luigi geh wieder ins Büro und warte bis das Essen fertig ist. Ich brauche hier jetzt keinen Streit"

Man konnte sehen wie Luigi sie trotzig anschaute, aber seinen Mund geschlossen blieb und er anschließend sogar aus dem Raum verschwand.

„Kylie", wandte sie sich kurz darauf an mich, worauf ich verwundert die Augenbrauen hochzog.
„Ich habe dir Eira noch gar nicht vorgestellt", sagte sie und winkte das braunhaarige Mädchen etwas näher heran, die mir nur ein Lächeln schenkte.

„Hi", sagte sie etwas zögerlich und hielt mir die Hand hin, worauf ich sie schüttelte und ihr ebenfalls ein Lächeln schenkte.
„Sie ist siebzehn und gerade bei uns in der Ausbildung"

Jedoch ertönte im nächsten Moment ein lautes Klirren, worauf wir drei zusammenzuckten.
„Luigi", rief meine Oma darauf auch schon streng, erhielt aber keine Antwort.

„Könnt ihr hier kurz weitermachen. Ich geh mal schnell schauen, was dieser kleinen Rabauke wieder angestellt hat"

Anschließend war sie auch schon aus der Tür verschwunden, die nur noch mit einem Klicken ins Schloss fiel.
„Also...", fing ich langsam an und nahm die Gläser aus dem Schrank heraus.
„Wie lange bist du den schon in der Ausbildung hier?"

„Ähm...noch nicht so lang. Ein halbes Jahr vielleicht auch wenn ich seit ein paar Wochen eher das Gefühl habe, dass ich den Babysitter für den kleinen Teufel spielen darf", entgegnete sie, worauf ich schmunzeln musste.

„Ich glaube da kann ich mich glücklich schätzen, dass ich ihn die letzten Jahre nicht zu Gesicht bekommen habe", murmelte ich nur mit einem Schmunzeln im.

„Ja, ich wollte ja schon immer gerne Geschwister haben, aber Luigi hat mir ein für alle Mal gezeigt, dass ich mich mit dem Einzelkindstatus glücklich schätzen sollte. Naja, obwohl manchmal wäre ein ältere Schwester oder Bruder schon ganz cool"

„Auf keinen Fall. Meine Brüder sind das beste Beispiel. Sie sind sozusagen die ausgewachsenen Variante von Luigi bei der noch Drogen und Alkohol ins Spiel kommt"

Jedoch kam sie nicht zum Antworten, da im nächsten Moment die Tür der Küche aufgerissen wurde und niemand anderes als Angelo und Aiden hereinkamen.

„Sind sie das?", fragt Eira und hob skeptisch eine Augenbraue an, als die beiden Jungen die Tür hinter sich ins Schloss schmissen, sodass man es bestimmt im ganzen Haus hören konnte.

Jedoch schaffte ich es nicht mehr ihr zu antworten, denn da hatte Aiden sich schon zwischen uns gedrängt und musterte Eira mit einem breiten Grinsen.
„Ich bin Aiden, Kylies Bruder und du?", stellte er sich vor, worauf ich nur mit den Augen rollte.

Das hätte ich mir schon denken können, dass Aiden sich gleich an Eira ranschmeißen würde sobald er sie sah.
Klar, sie war schon hübsch mit dem dunkelbraunen Haar sowie den großen braunen Augen und bestimmt spielte sie in Aidens Beuteschema, aber ob Eira das auch so sah, war die andere Frage.

Kylie | ✓Where stories live. Discover now