19. Kapitel

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In Sekundenschnelle hatten wir den Maschendrahtzaun erreicht und fingen an diesen hochzuklettern.
Ich wusste genau wem diese Stimme gehörte, denn früher hatte ich sie oft genug hören dürfen.

Es war Coles Dad gewesen.
Und wenn wir Pech hatten, holte er gerade seine Flinte und jagte uns dann damit hinterher.

Mittlerweile hatte ich es über den Zaun geschafft und sprintetet hinter Angelo her zu seinem Wagen.
Aiden und Scarlett hatte ich bereits aus dem Auge verloren.

„Komm steig ein!", rief Angelo zu mir und riss die Beifahrertür auf, sodass ich nur noch reinhüpfen musste.
Er war der Weil einmal um das Auto gelaufen und auf der anderen Seite des Wagens eingestiegen.

Nach spätestens zehn Sekunden brausten das Auto auch schon los und ich durfte aus dem Fenster sehen wie die Häuser der Straße aus meinem Blickwinkel verschwanden.

„Erst als wir gefühlt zehn Kilometer mit dem Auto zurück gelegt hatten, nahm Angelo seinen Fuß vom Gaspedal und ließ das Auto langsamer werden.

„Ich hoffe wir wurden nicht erkannt", murmelte ich, nachdem wir an einer Ampel hielten und drehte meinen Kopf leicht zu Angelo.

„Bestimmt nicht. Es war stockdunkel und wir hatten auch noch alle schwarzen Klamotten an. Es wird uns schon niemand gesehen haben", probierte er mich zu beruhigen.

„Hoffe ich doch, sonst wären wir demnächst ziemlich am Arsch"

Ich konnte sehen wie über Angelos Lippen ein Lächeln huschte.
„Aber lustig war es auf jeden Fall"

Nun musste ich auch etwas Grinsen.
„Ich frag mich schon wie Coles Gesicht aussehen wird, wenn er sein Auto entdeckt"

„Keine Sorge, spätestens Morgen wenn er damit zur Schule fahren muss, darfst du es sehen", entgegnete Angelo und drückte dann wieder aufs Gaspedal, sodass der Wagen einen Satz nach vorne machte.

Nach zehn Minuten kamen wir dann schließlich wieder an meinem Haus an.
Vorsichtig öffnete ich die Autotür und schloss sie dann wieder leise hinter mir.

Mittlerweile war es halb eins und der Wagen meiner Eltern stand immer noch nicht in der Einfahrt.
Anscheinend waren sie immer noch im Büro.

Trotzdem schlich ich leise die Treppen der Veranda hoch und merkte dabei gar nicht wie Angelo mir bis zur Tür folgte.
Erst als er dort seine Arme um mich herum schlang und ich darauf etwas zur Seite schreckte, fiel es mir auf.

„Willst du etwa noch mit reinkommen?", flüsterte ich leise.
„Was hast du gesagt?", entgegnete er darauf mit einem Grinsen.
Ich rollte nur einmal mit den Augen, da ich wusste, dass er mich verstanden hatte.

„Ich will nicht nur mit reinkommen. Ich will hier bleiben"

„Meinetwegen", murmelte ich nur darauf und steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn einmal um.
„Meine Eltern sind gerade eh nicht zu Hause"

Dann drückte ich etwas gegen die Tür, worauf diese mit einem Klicken aufsprang.
Anschließend traten wir beide ein und schlichen durch das stockfinstere Haus.

Adam pennte wahrscheinlich schon und Aiden war bestimmt noch zusammen mit Scarlett auf der Flucht vor Coles Dad.

Wir schlichen durchs Wohnzimmer, wobei ich fast einmal gegen den Esstisch gerannt wäre, jedoch konnte Angelo mich noch rechtzeitig zur Seite ziehen.
„Danke", flüsterte ich und quetschte mich dann an ihm vorbei weiter in die Küche.

Kylie | ✓Where stories live. Discover now