Liebe

608 82 40
                                    



Ihr Lieben,

ich bin langsam. Nicht beim Schreiben, aber mit der Handlung. Eigentlich sollte das Kapitel hier schon weiter führen, aber irgendwie machen die Charaktere zur Zeit, was sie wollen. Beziehungen eingehen, zum Beispiel (nicht zwangsläufig romantischer Art). Tja, was soll ich sagen (*hust - keine Action - hust*). Dabei hatte ich durchaus den Willen. Und den Plan. 

Tja. 

Aber zumindest geht es weiter und vielleicht macht Indigo demnächst ja wieder, was sie soll! 

Ansonsten - ich bin gerade mit den Kommentaren ein bisschen im Verzug, aber ich gebe mir Mühe zu antworten. Oh, und das soll keine Aufforderung sein, weniger zu kommentieren, im Gegenteil - immer her mit eurer Meinung! ;)

Viel Spaß,

Luna <3

* * *



17. Liebe


Wie soll ich meine Seele halten, dass

sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie

hinheben über dich zu andern Dingen?

Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas

Verlorenem im Dunkel unterbringen

an einer fremden stillen Stelle, die

nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.

Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,

nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,

der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.

Auf welches Instrument sind wir gespannt?

Und welcher Geiger hat uns in der Hand?

O süßes Lied.

Rainer Maria Rilke: Liebeslied

*

Narena hatte sich neben Mio auf die Knie fallen lassen. Ihre Hände glitten spinnengleich über seine Brust, Millimeter von seiner zerstörten Haut entfernt. Indigo fühlte sich merkwürdig haltlos, als hätte jemand ihren Kopf vom Rest ihres Körpers getrennt und ihn dann rücksichtslos zurück ins Geschehen geworfen. Sie versuchte, näher an ihren Vater heranzutreten und irgendwie schaffte sie es, obwohl sie ihre eigenen Schritte kaum spüren konnte. Mio lag völlig reglos da, die Augen geschlossen, so dass seine dichten Wimpern schwarze Schattenkränze auf die wachsweißen Wangen warfen. Sie öffnete den Mund, ihre Lippen waren taub. „Ist ... ist er ..."

„Schwer verletzt. Ich weiß noch nicht, was mit seinem Herzen ist." Die Schattenspäherin sah nicht auf, sondern fuhr mit ihrer tastenden Wanderung über seinen Brustkorb fort. „Die Königin und Parl sind gleich hier. Geh raus und halte Parl auf, Analina soll reinkommen. Wenn Parl nicht hören will, sag ihm, dass er ein Idiot ist und ich weiß, was ich tue. Du bleibst mit ihm draußen."

„A-aber –"

„Zu spät." Kaum hatte Narena den Mund geschlossen, da knallte die Tür auf und Analina stürzte herein, dicht gefolgt von Parl. Die Königin blieb wie erstarrt stehen, sobald ihr Blick auf die Szene vor ihr fiel. „Was ist passiert?"

INDIGO EYES - Im Zeichen der ErdeWhere stories live. Discover now