Ich bin mutig, stark und stolz!

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Ich hatte in der Nacht nicht gut geschlafen immer wieder quälten mich die Erinnerungen an die Simulation und allein bei der Vorstellung, dass ich heute nochmal meinen schlimmsten Ängsten begegnen musste, wurde mir eiskalt.
Eric war als ich aufwachte schon weg, aber da er wusste, dass ich von selbst nicht aufwachen würde, hatte er mir einen Wecker gestellt. Ich schaffe das heute nicht nochmal. Ich will das nicht nochmal erleben. Aber welche Wahl hast du Lia?! Keine. Resigniert stand ich auf und zog mich an. Den Blick in den Spiegel vermied ich, denn mal ehrlich ich wusste, dass ich scheiße aussah, wie scheiße das genau war, musste ich mir nicht geben. Nach meinem alltäglichem Kaffee machte ich mich dann doch seufzend auf den Weg zur Hölle, da ich wusste dass ich sowieso keine andere Wahl hatte.

Okay Lia du schaffst das. Gestern war es schlimm, aber heute ist ein neuer Tag und du weißt was auf dich zukommt. Das heißt du kannst dich darauf vorbereiten. Du kriegst das hin. Oder eben auch nicht... nein du  schaffst das.
,, Heyy Lia alles okay bei dir? " was? Völlig irritiert sah ich in ein besorgtes Gesicht mit braunen Augen ,, Jaja alles gut Ash.",, Wirklich? Du hast so abwesend gewirkt. ",, Ich war nur in Gedanken." Okay Lia lenk einfach vom Thema ab, das kannst du doch ganz gut. ,, Heyy ich hab gehört du warst mit Celine zusammen nach der Party. ",, Wow. Ich wusste gar nicht, dass das jemandem aufgefallen ist. Nervös fuhr er sich mit der Hand durch seine weichen Haare.  Okay perfekt er hat das Thema fallen gelassen. ,, Ich bin ein Mädchen mein Lieber. Selbstverständlich krieg ich sowas mit.", grinste ich ihn an, während wir zusammen unseren Weg zum Warteberich fortsetzten. ,, Naja sie ist nett. " Er schaute mich verlegen an, was mich nur dazu brachte jetzt ehrlich zu grinsen. ,, Und?", hakte ich nach. ,, Naja also um ehrlich zu sein ich finde sie unglaublich lieb, aber sie erinnert mich irgendwie an meine Schwester. " Okay das wird nichts. Niemand kann mit jemandem zusammen sein, wenn derjenige ihn an seine Geschwister erinnert und wenn doch.. nein das ist irgendwie pervers. Wie von Zauberhand verschwand mein verschwörerisches Lächeln.
,, Oh " Ich sah ihm deutlich an, dass ihm das Ganze unangenehm war. Er konnte mir kaum in die Augen sehen, während er mir davon erzählte. Stattdessen hatte er wohl seine Faszination für die schönen weißen Wände und die genauso weißen Fließen endeckt, die nur im Wartebereich vorhanden waren, den wir nun erreichten bevor wir uns auf zwei freien Stühle frei setzten.  ,, Ja genau Oh. Ich kann sie nicht küssen, wenn ich die ganze Zeit das Bild von meiner kleinen, süßen, unschuldigen Schwester vor Augen habe. Das geht einfach nicht." Sag ich ja. ,, Nein da hast du Recht das geht auf keinen Fall. Weißt du was sie für dich fühlt? " ,, Genau das ist es ja. Ich weiß es nicht. Was ist wenn sie was von mir will. Ich kann meiner kleinen Schwester schließlich nicht das Herz brechen. Das könnte ich mir nie verzeihen." Verzweifelt sah er mich an. Wow ich hätte nie gedacht dass Männer so viel darüber nachdenken was in einem Mädchen vorgeht und was ihr Handeln alles ausrichten kann. ,, Okay Ash jetzt mach mal halblang. Erstens sie ist nicht deine Schwester. Zweitens es mag ja sein, dass sich Mädchen etwas schneller verlieben, aber nur von einem Treffen allein. Dafür sind wir meistens doch zu rational, als dass wir deswegen gleich glauben, dass der Typ mit uns zusammen sein will egal wie sehr wir uns das wünschen und kommen wir zu drittens sie hat Freunde das heißt, wenn du ihr das Herz brichst, wird sie jemanden haben, der es ihr wieder zusammen bastelt. Mal ehrlich, sag es ihr lieber jetzt, bevor sie sich noch ernsthafte Hoffnungen macht und hey wenn du sie magst, könnt ihr doch Freunde sein. ", aufmunternd blickte ich zu ihm hoch, doch unser Gespräch wurde beendet, bevor Ash mir noch etwas sagen konnte, denn wir wurden von Eric unterbrochen. Er stand in der Tür vor dem Raum, der mir Alpträume bereitete, während er uns mit einem abschätzigem Blick musterte.

,, Ich will ja wirklich nicht stören, ", fing er an, wobei seine Stimme vor Ironie nur so triefte. ,, aber Lia du bist jetzt an der Reihe und Ash.",, Ja? ",, Four erwartet dich auch schon." Seufzend erhoben mein bester Freund und ich uns von den Plätzen. ,, Viel Glück Lia. " ,, Danke dir auch." Er nickte mir nochmal zu bevor ich mich zitternd Richtung Eric bewegte.
,, Leg dich da hin. " Okay. Ich meine wir sehen uns heute das erste Mal und das einzige was du mir hinknallst ist ein ,, Leg dich da hin." Okay Eric, wenn du meinst, dass das nötig ist bitte. Ich mein wir sind ja nicht verlobt oder so nein und du weißt ja auch gar nicht welche verdammte Angst ich davor hab. Wieso solltest du also nett zu mir sein? So ruhig wie ich nur konnte und ohne mir jeglichen Ärger oder Angst ansehen zu lassen, legte ich mich auf die schwarze Liege.

Alles kam wieder in mir hoch. Ich spürte wie mein Herz anfing zu rasen. Ich spürte wie mein Körper anfing zu zittern und ich spürte wie die Panik langsam jede Zelle meines Körpers erfasste. Selbst das Atmen fiel mir schwer. Ich bekam nicht mehr mit was um mich herum geschah. Es war mir auch egal. Alles was für mich zählte war gerade die Luft. Die Luft, die ich panisch einatmete und die mir dennoch das Gefühl gab gleich daran zu ersticken. Alles verkrampfte sich in mir und egal   wie sehr ich mich anstrengte ruhig zu bleiben es ging nicht. Okay reiß dich zusammen. Du wirst dich jetzt mal mit deiner Panikattacke zurückhalten, weil du dir das jetzt erstens nicht leisten kannst zweitens die Simulation heute deutlich entspannter werden könnte egal wie unwahrscheinlich es auch ist und drittens bist du eine starke Ferox und eine Angst ist nur solange stark, solange du ihr die Erlaubnis dafür gibst, indem du es zulässt, dass sie dich beherrscht.

Also schloss meine Augen, um mich voll und ganz zu konzentrieren. Die Angst kann mich mal. Ich bin mutig, stark und stolz. Mutig, stark und stolz. Mutig, stark und stolz. Langsam versuchte ich meine hektische Atmung gegen tiefe Atemzüge zu tauschen und was mir bis vor 10 Sekunden noch unmöglich erschien wurde zur Wirklichkeit. Je ruhiger ich wurde, desto mehr nahm ich auch meine Umgebung wieder wahr.

Mein Verlobter stand neben der Liege. In seinen Augen sah ich zwar die Angst um mich, die er bis vor kurzem noch hatte, aber das was in seinem Gesicht deutlich überwiegte war purer Stolz und Anerkennung.

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Ja meine lieben Leute ich lebe noch🙈
Ich habe mir eine Auszeit von der Geschichte gegönnt, weil ich wieder neue Ideen wollte und weil ich wieder meine Lust am Schreiben finden wollte und tja ich schätze ohne die liebe Kata1803 hätte ich nicht so schnell erkannt, dass ich genau das wieder habe. Ich habe nämlich schon längere Zeit (zu meiner Schande)
nicht mehr so wieklich an diese Geschichte gedacht. 💕 Aber jetzt bin ich wieder da und es gibt  (hoffentlich) wieder regelmäßig Kapitel💘
Ich würde mich wie immer total über Kommentare und Votes freuen💗
Gglg an euch gwenny💕

Zwangsverheiratet?! Vergiss es!! (Eric Ff)Όπου ζουν οι ιστορίες. Ανακάλυψε τώρα