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,,Ihr kennt die Spielregeln oder?'' fragt der selbe Typ am Mikrofon. Die Musik ist jetzt leise, sodass man es gut verstehen kann, wenn jemand am reden ist. Die Leute, die nicht mitspielen, sind entweder am zugucken oder irgendwo im Haus verstreut.

,,Ja jetzt fang schon an.'' nörgelt ein schwarz haariges Mädchen, was zwei Plätze weiter von Chase sitzt.

,,Wir machen das aber ohne Wahrheit oder Pflicht. Heute wird geküsst!'' ändert er das Spiel, wie es ihm gefällt. Kurz überlege ich, den Kreis wieder zu verlassen, entscheide mich schlußendlich aber doch dagegen.

Der Junge nimmt eine Flasche zur Hand, trinkt noch den letzten Schluck aus und legt sie in die Mitte. Mit einen Stoß fängt die Flasche an zu drehen und hält bei einem Jungen, der mehrere Piercings im Gesicht hat.

Der besagte dreht zum zweiten Mal die Flasche und sie hält bei einem blonden Mädchen, welches sofort aufsteht und auf den Jungen zu geht.
Er zögert ebenfalls nicht und die beiden stecken sich die Zungen in den Hals.

Zufrieden lösen sich die beiden wieder voneinander und das Mädchen geht zurück zu ihrem Platz.

Jetzt sind schon mehrere Runden vergangen und ich bin noch nicht dran gekommen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt dran sein möchte, aber es kann auch sein, dass ich in der Zwischenzeit noch mehr getrunken habe und jetzt mal Spaß will.

Als Nächstes ist der andere junge aus Chase' Freundesgruppe dran. Seine Augen wandern durch die Reihen, denke ich.

Hier flackern die Lichter, also kann ich das nicht so gut sehen.

Mit ihn habe ich bis jetzt kein Wort ausgetauscht. Dennoch sieht er gut aus, aber irgendwie sehen das die meisten in der letzten Zeit. An dieser Schule sind wirklich fast nur gut aussehende Jungs, da kann ich mich also nicht beschweren.

Ich denke sein Name war Liam. Ich hatte mal Unterricht mit ihn aber wie gesagt, gesprochen haben wir nicht. Er dreht die Flasche und auf einmal liegen alle Blicke auf mich. Mist ich habe nicht aufgepasst.

,,Ich?'' frage ich Rose, weil sie neben mir sitzt.

,,Jap.'' sie lässt das ,p' ploppen, schaut mich aber dann verunsichert an. So als würde sie auf meine Reaktion warten.

Liam kommt in meine Richtung mit einen Grinsen im Gesicht und dann realisiere ich erst, dass ich ihn jetzt küssen muss.
Ich entscheide sitzen zu bleiben, weil es auch welche davor getan haben.

Liam beugt sich zu mir runter, nimmt mein Gesicht in seinen Händen und presst seine Lippen auf meine. Erst bin ich unschlüssig, aber dann erwidere ich den Kuss. Er kann wirklich gut küssen. Seine Zunge bittet um Einlass und ich öffne meinen Mund. Diese Chance nutzt er sofort und der Kuss wird wilder als ich es hätte denken können. Ich schiebe es definitiv auf den Alkohol.

,,Okay ich denke das reicht.'' sagt auf einmal jemand.

Die Stimme...sie ist genauso tief wie die von Chase. Ich unterbreche den Kuss und schaue zu Chase, der mich und Liam wütend anguckt.

Liam bemerkt dies nicht und geht grinsend zurück zu seinem Platz.

Wieso ist Chase wütend?

,,Vic?'' spricht mich Sierra leise an.

,,Ja?''

,,Nicht nur Chase hat es nicht gefallen.'' sie nickt rüber auf die andere Seite. Meine Augen folgen ihren Blick und ich treffe auf Kyle.

Seine Kiefer sind aufeinander gepresst und er guckt zu Boden. Dann gucke ich wieder zu Chase, der das Verhalten von Kyle ebenfalls mitgekriegt hat und jetzt noch wütender als zuvor ist.

Was ist hier eigentlich los?

,,Ich gehe kurz raus.'' gebe ich meinen Freundinnen Bescheid und stehe auf. Ich kann genau die Blicke spüren, aber ohne mich umzudrehen gehe ich nach draußen, um frische Luft zu schnappen.

Dass Chase eifersüchtig ist, war ja schon im Café so und ich frage mich echt wieso. Aber jetzt auch noch Kyle?

Das Ganze erinnert mich wirklich an meiner früheren Beziehung und das ist ein Zeichen, dass ich mich lieber fern halten sollte. Ich habe damit abgeschlossen und keine Lust nochmal sowas erleiden zu müssen.

Also habe ich eine Schutzmauer um mich gebaut und ich denke nicht, dass man sie leicht kaputt machen könnte.

,,Victoria?'' erschrocken zucke ich zusammen. Ich hebe meinen Kopf und vor mir steht Chase, viel zu nah für meinen Geschmack.

Ich spüre ein Ziehen an meiner Stirn und fasse mir direkt auf die Stelle. Jetzt kriege ich auch noch Kopfschmerzen.

,,Komm ich bringe dich nach Hause.'' da ich keine Lust zum diskutieren habe, nehme ich seine ausgestreckte Hand und lasse mich zu seinem Auto führen.

Seine Wut scheint wie weggeblasen zu sein. Die Situation hat mich irgendwie nüchtern gemacht. Jetzt bin ich eher müde.

Als Nächstes werde ich von einem sanften rütteln geweckt. Ich öffne meine verschlafenen Augen und sehe, dass ich immer noch im Auto von Chase bin.

,,Wir sind da.'' seine Stimme hört sich ja noch schöner an, wenn er so ruhig spricht.

,,Trägst du mich?'' nuschel ich, komplett müde. Ich wäre jetzt unfähig, normale Schritte zu gehen.

,,Wo ist der Schlüssel?'' mit geschlossen Augen gebe ich ihn meine Tasche. Ich höre das Geräusch meiner Schlüssel und dann wie die Autotür auf gemacht wird.

Er legt eine Hand an meinen Rücken und die andere an meinen Oberschenkeln. Mit Leichtigkeit werde ich hoch gehoben. Er schließt die Tür auf und geht mit mir auf dem Arm rein.

,,Dein Zimmer?'' fragt er genauso sanft, wie er die ganze Zeit schon ist.

,,Oben.'' ich Kuschel mich noch mehr an seine warme Brust und fühle mich, wie im Paradies. Wie kann jemand nur so bequem sein?

Die Treppen die er gehen muss, scheinen trotz dass er mich tragen muss, kein Problem zu sein. Von alleine hat er meine Zimmertür gefunden und legt mich vorsichtig aufs Bett.

,,Ziehst du mich aus?'' meine Augen sind immer noch geschlossen. Ganz nüchtern bin ich anscheinend nicht, sonst hätte ich das niemals gesagt.

Aber das Kleid ist einfach nicht da zum schlafen.

Leise höre ich Chase lachen, dann aber spüre ich seine Hände an meiner Haut. Er macht es so vorsichtig, als hätte er Angst mich zu verletzen.

Wie könnte er mich denn dabei verletzen?

Warte mal, welche Unterwäsche habe ich gerade an? Ich glaube weiß mit Spitze.

Okay das war eine gute Entscheidung.

Nachdem er mich ausgezogen hat, wird eine Decke auf mich gelegt. Ich denke er wollte gerade gehen, da halte ich ihn auf.

,,Kannst du hier bleiben?'' ich weiß auch nicht, was mich dazu führt, aber ich vermisse seine warme Brust jetzt schon. So viel zum fern halten...

,,Bist du dir sicher?''

,,Mhm.'' die Schritte die näher kommen, verraten mir, dass er hier bleibt. Ein Lächeln schleicht sich auf meinen Lippen.

Es vergehen ein paar Sekunden und ich glaube, dass er sich gerade auszieht. Die Matratze geht ein wenig runter, sodass ich ein wenig zur Seite gedreht werde.

Als ich dann merke, wie Chase bereits liegt, schmiege ich mich wie von selbst an seiner Brust und Kuschel mich so gut wie es geht, an ihn ran.

Ich glaube, er ist ein bisschen überrascht, legt dann aber einen Arm um mich und zieht die Decke weiter hoch. Chase ist nicht zugedeckt, sondern achtet nur darauf, dass mir nicht kalt wird.

Unzufrieden nehme ich die Decke und lege sie auch über ihn, alles im Halbschlaf.

Er beginnt meinen Arm zu kraulen und das bringt mich dazu, komplett einzuschlafen.

,,Gute Nacht Prinzessin.'' höre ich noch.

You belong to meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt