You belong to me

19

Wir standen tatsächlich die ganze Zeit Arm im Arm unter diesem Dach und haben gewartet, bis der Regen nachlässt.

Das ist jetzt der Fall.

Langsam löse ich mich von Chase ,,Ich denke, wir können jetzt nach einer Bushaltestelle suchen.'' irgendwo muss ja schließlich eine sein.

Stumm nickt er und gerade als wir in eine Richtung gehen wollte, klingelt mein Handy.

,,Hallo?'' gehe ich ran ohne vorher nachgesehen zu haben, wer es überhaupt ist.

,,Wo zum Teufel bist du? Die ganze Zeit durften wir kein Handy benutzen, aber jetzt sind wir draußen. Weißt du was ein Chaos hier los war, als dem Director aufgefallen ist, dass du weg bist. Ach ja Chase auch. Sag mir nicht, ihr seid abgehauen?'' sagt eine aufgebrachte Rose.

,,Beruhig dich erstmal. Ja Chase und ich sind abgehauen und sind jetzt mitten im nirgendwo. Äh sag am besten nichts, wir gehen jetzt sowieso nach Hause.''

,,Na schön.'' kommt es seufzend von ihr und ich lege auf.

,,Wir sind sowas von dran.'' wende ich mich an Chase, der gelangweilt da steht.

,,Im schlimmsten Falle kriegen wir eine Suspendierung. Davon habe ich schon einige hinter mir.'' zuckt er mit den Schultern und meine Augen weiten sich.

,,Ja die Vorstellung, dass ich erst eine Woche auf dieser Schule bin und ich schon auf dem Weg bin, eine Suspendierung zu bekommen hört sich sehr gut an.'' ich hoffe man hört die Ironie.

Er lacht.

Er lacht mich eiskalt aus.

,,Hör auf zu lachen.'' böse funkle ich ihn an und er  presst krampfartig seine Lippen aufeinander um es so zu stillen.

,,Gut, in welche Richtung gehen wir jetzt?'' fragend schaue ich ihn an.

,,Nach da.'' Chase zeigt rechts von uns.

So gehen wir also nach rechts. Jetzt nieselt es nur noch ein wenig und überall sind Pfützen auf den Boden zu sehen. Menschen sind hier nicht wirklich, da sie wahrscheinlich alle nach Hause gegangen sind, als es begangen hat zu regnen. Die Luft ist sehr erfrischend und kalt ist mir auch nicht mehr.

Als wir um eine Ecke biegen, steht da auf einmal das Schild einer Bushaltestelle.

Entsetzt schaue ich vom Schild zu Chase ,,Wir standen ernsthaft eine halbe Stunde lang unter einem Dach, dabei hätten wir nur um die Ecke biegen müssen!'' rufe ich und verfluche innerlich diesen Tag.

Zugegeben war er eigentlich ganz schön...

,,Sei doch froh. In meinen Armen hast du dich ja ganz wohl gefühlt.'' grinst er.

,,Das kam von dir aus, nicht von mir!''protestiere ich, obwohl er leider recht hat.

,,Du hast es zugelassen, also hat es dir gefallen!''

,,Hat es nicht!'' stur sehe ich weg.

,,Hat es wohl!''

,,Nö!''

,,Doch.''

,,Nöhööö.''

,,Wenn du meinst.''

,,Meine ich.''

,,Schön.''

,,Schön.''

So schnell kann die Stimmung kippen. Ich höre ihn laut ausatmen und als ich zu ihn gucke, guckt er in dem gleichen Zeitpunkt zu mir. Wir beide schauen uns stumm in die Augen und als sich ungewollt ein schmunzeln auf meinen Lippen bildet, sehe ich, dass ihm genau das gleiche passiert.

,,Du bist blöd.'' gespielt wütend schlage ich ihn auf den Arm.

,,Sollte das weh tun?'' fragt Chase amüsiert.

,,Du hast recht, an deinem Gesicht kann ich das bestimmt besser.'' und schon hole ich aus, doch bevor meine Hand Bekanntschaft mit seiner Wange macht, hält er mein Handgelenk fest.

,,Netter Versuch.''grinst er wieder.

Bockig will ich mein Handgelenk einziehen, aber er lässt es nicht zu und zieht mich mit einem Ruck noch näher an sich ran, sodass ich gegen seine Brust knalle.

Wie von selbst schaue ich ihn direkt in seine grünen Augen, während er mir in meine braunen schaut. Nie konnte ich mich in Augen verlieren, aber Chase hat es möglich gemacht. Er macht auch das Bauchkribbeln möglich, welches ich nie haben wollte.

Was ist das bloß mit uns?

Ich habe das Gefühl dass sein Gesicht näher gekommen ist, doch bevor noch was passieren kann, sehe ich aus dem Augenwinkel den Bus halten.

Chase bemerkt ihn auch und ich entferne mich von ihn.

,,Ist das überhaupt unser Bus?'' frage ich und beantworte meine Frage selbst, als auf dem Bus eine Straße unserer Stadt steht.

Wir steigen ein uns setzen uns nach hinten.