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,,Willst du mich jetzt wirklich die ganze Zeit ignorieren?'' fragt er mich von der anderen Seite der Coach aus. So als hätte ich nichts gehört, esse ich weiter mein Eis und gucke dabei meine Serie.

Kyle hat mir zwar geantwortet, das es kein Problem sei und das er mir gute Besserung wünscht, doch ich habe ihn wahrscheinlich enttäuscht.

Aber auf der anderen Seite, weiß ich aber was er von mir will und irgendwie ist es doch besser, wenn wir uns nicht treffen, damit diese Gefühle für ihn nicht stärker werden oder nicht?

Sollte ich also Chase danken oder nicht?

Nicht natürlich, da er denkt, er kann über mich bestimmen. Die Frage warum er hier ist, habe ich immer noch nicht beantwortet bekommen, aber jetzt ignoriere ich ihn sowieso.

Zum Teil auch weil mir einfach gerade danach ist.

,,Wie lange willst du noch diese scheiße gucken?'' fragt Chase weiter und deutet auf meine Lieblingsserie. Normalerweise hätte ich ihn dafür jetzt den Kopf abgehackt, doch ignorieren geht ihn deutlich mehr auf die Nerven.

,,Kriege ich auch ein Eis?'' fragt er während ich an mein Eis lecke. Weiterhin trifft er auf taube Ohren.

,,Dann hole ich es mir eben.'' sagt er plötzlich und von einer Sekunde auf der anderen, befindet sich kein Eis mehr in meiner Hand. Empört schaue ich zu Chase der grinsend mein Eis vor seine Nase hält. Das würde er doch ni-.

Doch er würde.

Genussvoll schiebt er sich mein Eis in den Mund.

,,Willst du mich verarschen?'' fassungslos blicke ich ihn an. Er macht heute wirklich alles was er will.

,,Ich will nur nicht, dass du mich weiterhin ignorierst.'' zuckt er mit den Schultern und schleckt weiter.

,,Und deswegen musst du mein Eis klauen?''

,,Ja hat ja ganz gut funktioniert.'' lächelt Chase zuckersüß und ist stolz auf sich selber.

,,Das war das letzte Eis.'' schmolle ich nun und erinnere mich an die glückliche Zeit, wo das Eis noch bei mir war.

,,Pech gehabt.'' antwortet er schadenfroh.

,,Deine Visage hat gleich Pech gehabt.'' bockig verschränke ich die Arme vor meiner Brust und lehne mich zurück in die Coach hinein. Dann füllt Chase' Lachen den Raum und so gerne ich auch hingucken möchte, tue ich es nicht.

Sein Lachen wird von einem klingeln unterbrochen. Chase greift in seine Hosentasche, ehe er sein Handy rausholt. Seine Miene ändert sich schlagartig als er anscheinend den Namen liest.

,,Was ist?'' fragt er genervt in den Hörer.

,,Ne.''

,,Keine Zeit.''

,,Was?''

,,Okay ich komme.'' damit legt er auf und wendet sich zu mir. Ich weiß schon, was jetzt kommen wird.

,,Ich muss gehen.'' verstehend nicke ich und so schnell wie er vorhin hier rein gekommen ist, ist er jetzt auch wieder draußen. Er klang ziemlich gereizt am Telefon und ich frage mich, wohin er jetzt wohl gehen wird.

Jetzt wo es so ruhig ist, merke ich erst, wie langweilig es alleine ist. Ohne Chase. Irgendwie vermisse ich ihn, auch wenn ich ihn die meiste Zeit ignoriert habe.

Mir ist klar geworden, dass wir uns immer näher gekommen sind und ich die Zeit mit Chase mehr genieße, als ich sollte.

Zugegeben muss ich erwähnen, dass er mir wichtig geworden ist. Ich fühle mich bei ihn wohl und habe das Gefühl, mich nicht verstellen zu müssen.

Chase gibt mir außerdem das Gefühl, sicher zu sein, so als ob ich vor nichts mehr Angst haben müsste und das hatte ich bisher bei niemanden.

Ich mag ihn vielleicht mehr als ich es mir selber eingestehen kann.

You belong to meWhere stories live. Discover now