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                           Sicht von Chase

Ich glaube, sie muss den Satz erstmal richtig verstehen, denn sie schaut mich mit etwas geweiteten Augen an, aber ist zugleich auch völlig in Gedanken.

Jedenfalls meine ich es genauso, wie es sich anhört.

Ich könnte und würde ihr nicht das Herz brechen, denn das würde mich selber zerreißen. Sie leiden zu sehen, würde mich zerreißen und das ist ihr nicht einmal bewusst.

Victoria dagegen könnte ganz leicht mein Herz brechen, ohne dass sie davon überhaupt weiß.

Ganz allein sie könnte das.

Es macht mich verrückt, nicht zu wissen ob sie Gefühle für Kyle hat. Doch auch wenn es so sein sollte, ich weiß dass sie mehr für mich fühlt.

Ihre Körpersprache spricht dafür.

Die Gänsehaut, die sie bekommt, wenn ich mit ihr spreche oder sie berühre. Nicht nur sie hat diese.

Die flache Atmung und das schneller schlagende Herz, wenn ich ihr zu nahe komme oder ihr tief in die Augen schaue. Auch davon bin ich betroffen.

Das Bauchkribbeln, welches ich denke, dass sie auch hat, wenn wir uns küssen.

Alles nur durch das Mädchen, welches gerade vor mir steht und nicht weiß, ob sie mir vertrauen kann.

Was macht sie nur mit mir? - Diese Frage brauche ich mir nicht mehr stellen, denn ich kenne die Antwort.

Sie macht mich glücklich...so verdammt glücklich. Es vergingen Tage an denen ich nur schlechte Laune hatte und da hat ihre Stimme ausgereicht, um das zu ändern.

Ihre Augen, die mich anstrahlen...die Welt bleibt dann für mich stehen, so als würde sie mit mir einig sein, das dieses strahlen niemals verschwinden darf.

Ihre Lippen...ihre rosigen Lippen an denen ich meine wiederfinden möchte. Seit unserem ersten Kuss, sehne ich mich an nichts anderes mehr, als an das.

Aber vor allem, ihr Lächeln...nichts auf dieser Erde hat so ein schönes Lächeln wie sie. Doch was es noch schöner macht ist, wenn dieses Lächeln für mich bestimmt ist.

Flashback

Gelangweilt drücke ich mit meinem Kugelschreiber auf dem Tisch herum, sodass immer wieder ein klacken zu hören ist.

Natürlich habe ich dafür schon mehrere nervige Blicke gekriegt bekommen, doch ich wäre nicht ich, wenn mich das interessieren würde. Während andere also der störenden Stimme unseres Lehrers zuhören, sitze ich stumm auf dem Stuhl und verfolge dem Zeiger, welcher immer langsamer auf der Uhr weiter wandert.

,,Chase würdest du bitte aufhören, mit deinen...was auch immer du gerade machst. Es stört meinen Unterricht.'' höre ich auf einmal die laute Stimme von vorne.

Gereizt wende ich mich zu ihn ,,Und sie stören meinen Spaß. Ich denke also, wir bekommen beide nicht was wir wollen.''

Ich habe das Gefühl, vor Wut explodiert gleich sein Kopf aber

Who cares?

Plötzlich spüre ich einen Blick auf mir und ich schweife mit meinen Augen direkt dort hin.

Victoria.

Sie hat bemerkt, dass ich sie erwischt habe, doch sie wendet sich nicht ab. Leicht fängt sie an zu lächeln und mein Herz setzt kurz aus. Augenblicklich habe ich aufgehört mit meinem Kugelschreiber herumzuklicken, denn jetzt fokussiere ich nur noch sie.

,,Na geht doch.'' kommt es noch zufrieden von den Spießer, doch ich nehme ihn garnicht wahr.

Sie hat so ein schönes Lächeln...

Flashback Ende

Ja.

Ich bin schon immer ein Junge gewesen, der für Party's lebt. Der Alkohol, der sich in meinem Blut mischt und mich die bevorstehende Nacht, die ich meistens mit irgendeinem Mädchen verbringe, vergessen lässt. Das Verlangen immer mehr zu trinken um so viel Spaß wie möglich zu haben, nur um dann morgens in einem fremden Bett aufzuwachen.

Für sie würde ich gerne auf das alles verzichten.

Denn das ist es mir wert.

Sie ist es mir wert.

,,Ich wollte dir noch was sagen.'' fange ich an und hole sie somit aus ihren überhäuften Gedanken. Einen kleinen Schritt gehe ich zurück, da das Thema jetzt etwas ernster ist.

,,Ja?'' fragt sie etwas unsicher und umarmt sich selber mit ihren Armen.

Ihr ist kalt.

,,Victoria mag sein, dass du immer noch nicht mit mir reden möchtest, aber ich sehe dass dir kalt ist. Sollen wir nicht lieber rein?'' ich habe leider keine Jacke dabei, sonst würde ich ihr diese sofort geben.

Zu meiner Überraschung nickt sie und klopft keinen Moment später an die Tür, die dann genauso wenig später auch geöffnet wird.

,,Wir sind in meinem Zimmer, weil wir noch was klären müssen.'' sagt sie zu ihren Cousin. Finster schaut er zu mir und ich muss sagen, dass ich ihn sehr gut verstehen kann. Ich wäre wahrscheinlich genauso in so einer Situation.

Jedoch geht er nachgebend zur Seite und lässt uns durch.

,,Komm.'' Victoria nickt zur Treppe und geht schon voraus, weswegen ich ihr schweigend nachgehe und Stufe für Stufe hochsteige.

Oben angekommen, öffnet sie dann eine Tür und geht herein.

Ich habe keinerlei Ahnung wohin dieses Gespräch jetzt hinführen wird.

You belong to meWhere stories live. Discover now