You belong to me

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Lieben?

Liebe ist so ein starkes Wort.

,,Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung.'' jedenfalls noch nicht. Klar habe ich Gefühle für Chase, aber ist es schon Liebe?

Was sind wir überhaupt?

Ich meinte zwar, dass ich ihn jetzt nicht mehr von mir wegstoße, aber das heißt ja nicht dass wir zusammen oder sowas sind. Hätte ich doch bloß die Möglichkeit, alles aus seiner Sicht zu sehen.

Leider habe ich die nicht.

Verstehend nickt er und ich sehe, wie weh ihm das ganze tut.

,,Bevor du dich jedoch komplett für ihn entscheidest, lass mich dir nochmal was sagen.'' höre ich dann von Kyle. Möglicherweise hört sich der Satz drohend an, doch er sagt ihn so unfassbar ruhig und sanft, sodass ich bezweifle, andere könnten ihn genauso sagen.

Ich nicke.

,,Er hat dich nicht verdient.''behauptet er und schaut mir wieder tief und fest in die Augen. Dann kommt er näher und ich bin wie angewurzelt auf dem Boden gewaschen, sodass sein Duft in meine Nase steigt, als er dicht vor mir steht.

,,Selbst ich habe dich nicht verdient, doch dieses eine mal bin ich der egoistische und hoffe trotzdem, dass du dich für mich entscheiden würdest.'' er beugt sich zu mir runter und ich beginne sofort unregelmäßig zu atmen an. Jedoch wandert sein Kopf zur Seite und er küsst mich hauchzart auf die Wange.

Ganz langsam lässt er von mir ab und es ist, als würde ihm das ziemlich schwer fallen, sich von mir zu lösen.

Ein letztes Mal schenkt er mir ein trauriges Lächeln, ehe er mir den Rücken zukehrt und den Gang runter geht.

Tja und ich...ich stehe immer noch eingefroren da und blicke auf den mittlerweile leeren Punkt, wo Kyle vor kurzem noch stand.

Naja bis es klingelt und ich die lauten Stimme der anderen höre, die jetzt immer näher kommen, weswegen ich mich schnell zusammenreiße und zu meiner nächsten Unterrichtsstunde gehe.

Weitere Stunden vergehen und immer wieder muss ich an die Worte von Kyle denken, doch irgendwie weiß ich auch nicht genau, was ich denken soll. Mein Kopf ist auf der einen Seite total voll und meine Gedanken überströmen sich, aber auf der anderen Seite, sind die Gedanken wie weggefegt und mein Kopf ist komplett leer.

Genauso verwirrend wie es sich anhört, ist es auch.

Chase habe ich nicht mehr gesehen und darüber bin ich genauso froh, wie darüber dass Sierra und Rose mich nicht mit Antworten ausquetscht haben . Ich glaube, sie wissen dass es gerade nicht passend ist.

Ich verabschiede mich von den beiden und gehe zum Auto meines Cousins.

Ich freue mich gerade noch mehr ihn zu sehen, als ich es sowieso schon tue. Zwar werde ich jetzt nicht mit ihm über das alles reden, aber vielleicht kann ich endlich an etwas anderes denken.

Hoffen darf man ja wohl immer.

,,Du freust dich aber mich zu sehen.'' grinst Kai, nachdem ich eingestiegen bin.

,,Natürlich.'' auch ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich bin bin so dankbar ihn zu haben und wünsche mir, der morgige Tag würde nicht kommen, denn da würde er mich wieder verlassen.

,,Was ist denn jetzt los?'' fragt dann besorgt, weil mein Grinsen anscheinend ziemlich schnell verfallen ist.

,,Du wirst morgen wieder gehen.'' berichte ich enttäuscht.

,,Ich werde immer wieder kommen. Vielleicht sogar schneller als du denkst.'' lächelt er aufmunternd und ich nicke seufzend. Ich vermisse ihn jetzt schon...

Zuhause sehe ich keine Schuhe im Flur stehen und das heißt, wir sind alleine. Keine große Überraschung, denn meine Mutter und meine Tante machen immer alleine ihr Ding, aber das ist für Kai und mich nicht wirklich ein Problem, denn auch wir machen alleine unser Ding und das macht deutlich mehr Spaß.

In meinem Zimmer ziehe ich mir schnell was bequemes an und sehe im Wohnzimmer, dass mein Cousin das gleiche getan hat.

,,Können wir was backen?'' frage ich aufgeregt.

,,Klar können wir.'' grinst er und ich strahle ihn mit funkelnden Augen an. Übermotiviert marschiere ich in die Küche und hole so Sachen wie Mehl und sowas raus. Dazu noch eine große Schüssel und ein Rührbesen.

,,Muffins oder Kekse?'' frage ich.

,,Kekse.'' antwortet er und ich nicke einstimmend.

,,Hol schonmal das Blech aus dem Ofen raus und leg das Backpapier dann drauf.'' erteile ich ihn die Aufgabe und öffne währenddessen die Mehlpackung,  die ich dann über die Schüssel halte und vieles rein kippe. Ein Rezept ist nicht nötig, da ich diese Schoko Kekse schon oft gebacken habe und ich alles in und auswendig weiß.

,,Wird gemacht.'' wie befohlen tut Kai es und ich schüttle noch nacheinander die anderen Dinge in die Schüssel. Zu guter letzt gebe ich noch Schokotropfen hinzu.

Nachdem der Teig dann fertig ist, formen wir beide die Kekse zu kreisen und legen diese dann auf dem Blech.

Ich greife nochmal nach den Schokotropfen, weil ich diese noch oben drauf legen wollte, da stoße ich auf einmal mit dem Ellenbogen gegen das Zucker und natürlich habe ich das Pech, dass die offene Packung auf dem Boden fliegt und alles raus kommt.

,,Scheiße!'' fluche ich und hebe die Packung auf. Gott steht echt nicht auf meiner Seite, denn ich habe falsch zugepackt und nun ist noch mehr rausgefallen als vorher.

Kai sieht von oben auf mich herab und prustet übertrieben laut los.

,,Das ist nicht witzig.''jammere ich, doch lache dann selber.

Wie dumm.

,,So tollpatschig kannst echt nur du sein.'' lacht er weiter und liegt schon fast auf dem Boden.

Plötzlich klingelt es an der Tür und ich schaue fragend zu Kai, dem es aber nicht sonderlich interessiert, da er sich nicht mehr einkriegt und sich dem Bauch hält.

Sein Lachen ist wirklich ansteckend, sodass ich ebenfalls lachend zur Tür gehe und diese öffne.

Sofort ändert sich mein Gesichtsausdruck, als ich die Person vor mir sehe.