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Heute ist wieder Montag und jetzt warte ich nur noch darauf, dass es klingelt. Chase wird jeden Moment hier sein und sobald ich diese Gedanken in meinem Kopf ausgesprochen habe, läutet es an der Tür.

Ich trinke noch den letzten Schluck Orangensaft und gehe hinaus.

,,Guten Morgen.'' sagt er und sobald ich mich in seinem Auto hingesetzt habe, beugt sich Chase zu mir herüber und küsst mich kurz auf die Lippen. Das kam etwas überraschend, weswegen ich zum einen Mal deswegen nicht erwidern konnte und zum zweiten Mal, es viel zu schnell war.

,,Guten Morgen.'' sage ich dann lächelnd und er fährt los.

,,Du wirst mich also jetzt jeden Tag zur Schule fahren?'' frage ich nach. Am Freitag, bevor er mich nach Hause gefahren hat, meinte er noch genau dies.

,,Genau das werde ich.'' antwortet er und ich nicke. Ich weiß dass er das wegen Kyle macht. Er will nicht, dass wir jedes Mal zusammen zur Schule fahren...eigentlich will er, dass wir gar nichts zusammen machen. Doch auf diese Idee werde ich erst garnicht kommen. Ich sollte Kyle von meiner Entscheidung berichten, da er es wissen sollte, und ich würde es schön finden, wenn wir trotzdem noch Freunde bleiben würden. Natürlich nur wenn er will, wenn nicht dann werde ich ihn in Ruhe lassen und Chase kann sich anschließend freuen.

An der Schule angekommen muss ich aber nochmal an meine sogenannte Entscheidung denken.

Ich sollte mich zwischen Kyle und Chase entscheiden und ich habe Chase gewählt, da ich mir selbst nichts vormachen kann. Es war immer Chase, für den ich etwas gefühlt habe. Doch die Frage, was wir denn nun sind, ist mir bis jetzt noch unbewusst.

Muss man sowas überhaupt ansprechen oder ist man von alleine zusammen?

,,Chase?'' fange ich an ohne dass ich mich selbst aufhalten kann. Er ist sich gerade am abschnallen, steigt aber nicht aus und schaut mich fragend an.

,,Ja?''

,,Sind wir zusammen?'' jetzt ist es raus. Jetzt kann ich es nicht mehr zurück nehmen. Ich brauche doch aber keine Angst zu haben, oder nicht? Er küsst mich selbst zur Begrüßung und das tuen Menschen die zusammen s-

,,Zusammen?''fragt er fast schon abstoßend und meine aufmunternden Gedanken werden unterbrochen. Ich lasse zu, dass dieses eine Wort, hundert Stiche in meinem Herzen verursacht.

Bevor ich allerdings auch nur irgendwas sagen oder unternehmen kann, fängt er an zu lächeln und nimmt mein Gesicht in seinen Händen. Was soll das jetzt? Ich versuche meinen Kopf wegzudrehen, aber es ist aussichtslos.

,,Victoria.'' sagt er sanft und ruhig, doch ich beachte ihn nicht. Wie komme ich überhaupt darauf, dass wir zusammen sind? Nicht jeder der sich küsst und zusammen Zeit verbringt, ist direkt mit diesem auch zusammen. Vielleicht woll-

,,Guck mich an.'' bittet er, weil ich mich immer noch dagegen wehre. Widerwillig gebe ich nach, da er mich vorher sowieso nicht raus lassen wird.

Als er meine Augen zu Gesicht bekommt, wo sich mittlerweile Tränen gesammelt haben, küsst er mich zärtlich auf diese und streichelt mit seinem Daumen auf meiner leicht rötlichen Wange. Gott, fühlt sich das unbeschreiblich schön an.

,,Ich habe Spaß gemacht.'' sagt er leise und mein Blick spricht nur so von Verwirrung. Spaß, dass er nichts mit mir ernst meinte?

,,Natürlich will ich mit dir zusammen sein...seit dem ersten Tag als ich dich gesehen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf. Und ich bin noch nie so froh darüber gewesen, dass mich jemand angerempelt hat.'' haucht er mir zu und als ich realisiere was er da gerade gesagt hat, fällt mir ein ziemlich großer Stein vom Herzen.

Er will mit mir zusammen sein.

,,Sein Name ist Noah und du hast ihn angerempelt.'' lächle ich leicht und schmiege mich in seine Hand.

,,Läuft aufs selbe hinaus.'' ein Grinsen schleicht sich auf seinen Lippen. Da fällt mir wieder ein, was für einen dämlichen Spaß er sich gerade erlaubt hat.

Nicht gerade sanft löse ich mich von ihn und funkle ihn wütend an.

,,Du bist so ein Arsch.'' fauche ich, was ihn nur noch breiter grinsen lässt.

,,Dein Arsch wäre mit lieber.'' zwinkert er und mein Mund steht weit offen. Hitze steigt mir in die Wangen und ich schlage empört auf seinen Arm.

,,Aua.'' gespielt verletzt reibt er sich an der angeblich schmerzenden Stelle und sein süßer Schmollmund bringt mich da tatsächlich zum lachen. Na klasse

Sofort lächelt er und kommt mir wieder näher. ,,Jetzt lass mich dich endlich küssen.''

,,Nö.'' antworte ich dann doch beleidigend, greife schnell zu meinem Türhebel und flitze schneller als der Wind hinaus.

Den Kuss hat er jetzt nicht verdient.

Ohne mich nochmal umzudrehen, gehe ich Richtung Schuleingang und ignoriere sämtliche Blicke.

Das Grinsen befindet sich dennoch auf meinem Gesicht und ich will garnicht wissen, wie das für andere aussehen muss. Wenn ich jemanden auf der Straße sehen würde, der breit vor sich hin grinst, würde ich wahrscheinlich gar nichts denken, aber wie es bei anderen aussieht, kann ich nicht wissen.

Mein Grund dafür ist aber mehr als berechtigt, denn der Junge in dem ich mich verliebt habe, hat gerade gesagt dass er mit mir zusammen sein will.

Und wir sind es.

Nach paar Metern umschließt eine Hand mein Handgelenk und ich werde herumgewirbelt. Mit einem Ruck knalle ich gegen die bekannte Brust und wäre fast umgefallen, hätte er seine Arme nicht um mich geschlungen.

,,Dann muss ich mir den Kuss eben holen.'' grinst Chase fies und presst fordernd seine Lippen auf meine.

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Ich wollte mich bei allen Lesern von euch bedanken, weswegen ich direkt zwei Kapitel auf einmal veröffentliche.

❤️❤️❤️

You belong to meWhere stories live. Discover now