Kapitel 11

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Ohne diesen Psychopath wärst du jetzt wahrscheinlich tot. Also dank mir lieber.
Sonja

Auf einmal hörte ich ein Schuss und würde von Emre quasi auf dem Boden geschmissen, dabei spürte ich einen leichten Schmerz am Handgelenk als es gegen eine Bank was in der Nähe gerammt würde. Durch den Adrenalinkick spürte ich den Schmerz nach paar Sekunden nicht mehr.

Ich sah, wie Emre von seiner Gürtelschnalle eine Waffe zog und schoss. Ich bemerkte sein weißes Hemd, was mit Blut verschmiert war, er war wahrscheinlich verletzt. Er hörte auf zu schießen und er hielt seine Wunde mit seiner Lehren Hand fest, er ließ seine Waffe fallen und zog sein Handy raus. Er tippte etwas auf sein Handy. Ich vermutete, dass er jemanden eine Nachricht schrieb. Ich stand in dieser Zeit auf und kam nicht mehr auf mein Leben klar. Was ist gerade passiert?

,,Du bist ein kranker Psychopath.'', sagte ich fassungslos. ,,ohne diesen Psychopath wärst Du jetzt wahrscheinlich tot. Also dank mir lieber.'' zischte er abgefuckt. ,,Ach echt, soll ich etwa auf Knien gehen und Dir danken... pff.'', er grinste schmutzig. ,, Du kannst gerne auf die Knie, aber nicht um Dich bei mir zu bedanken, sondern um etwas anderes zu machen.'', dieser Junge ekelt mich nur an. ,,Du bist, der größte Arschloch den ich kenne.'', sagte ich wütend und beim Vorbeigehen berührte ich aus Versehen seine Schulter, genau dort wo die Wunde war. Er zischte auf. ,,oh mein Gott, tut mir leid, das wollte ich-", sagte ich hektisch und würde von ihm unterbrochen. ,,ist egal, geh einfach weiter und nerv mich nicht.'', brummte er wütend.

Ich ging so schnell ich konnte zu Tante Fatima's Schneiderei. Ich musste meinen Mantel waschen, weil noch Blut von Emre dran war. Bevor ich hereinging, zog ich mein Mantel aus, damit sie es nicht sieht. Ich ging rein und sah, dass sie wie immer mit Ihrem cay (schwarz Tee) da sah und als sie mich sah, kam sie auf mich zu.

,,Sonja, meine Liebe, wie geht es Dir?'', fragte sie mich, während sie mich umarmte. ,,mir geht hamdulila gut und Dir Tante?'', fragte er ,,alhamdulila mein Kind.'', antwortete sie. ,, Tante Fatima, ich gehe kurz ins Bad, ich komme gleich, ja?'', sagte ich Ihr Bescheid. ,,geh ruhig mein Kind.''

Ich ging ins Bad und versuchte verzweifelt das Blut raus zu waschen und mittlerweile habe ich mein vertauschtes Handgelenk auch bemerkt, aber wie denn auch nicht, es tut höllisch weh. Als ich das Blut halbwegs von meiner Hand gewaschen hatte, guckte ich noch ein letztes Mal in den Spiegel und ging dann zu Tante Fatima.

Zum Glück bemerkte sie mein Handgelenk nicht. Als wir denn laden geschlossen hatten, machte ich mich auf dem Weg zu Arbeit.

Ich ignorierte gekonnt die starken Schmerzen an mein Handgelenk und versuchte alles sauber zu bekommen. Durch die ganzen Bleichmittel und Waschzeug, die ich für Putzen, benutze, sind meine Hände voller Wunden und das, obwohl ich extra Handschuhe anziehe.

Wieder um 4 Uhr machte ich mich auf dem Weg nach Haus. Ich sah, wie immer, Emre und seine Freunde vor der Tür stehen. Ich ging leise auf sie zu. ,,kommst Du mal kurz?'', fragte ich etwas leise Emre. ,,He?'', fragte er unhöflich ,, ob Du mal kurz kommst.'', sagte ich lauter. Wir gingen bisschen weiter weg, um mehr Privatsphäre zu haben.

,, wie gehts Deiner Wunde?'', fragte ich nach. ,,geht schon, mach Dir keine Sorgen um mich. Es war nicht der erste und wird auch nicht der letzte sein.'', sagte er als wäre es das normalste der Welt gewesen. ,,Ja dann.'', sagte ich leise und mein Blick fiel auf meine Hände. Er folgte mein Blick und sah die Wunden und auch der große blaue Fleck am Handgelenk. ,, wie ist das passiert?'', fragte er während er meine Hand in seine nahm. ,, Das ist während der Schießerei passiert.'', sagte ich unbeeindruckt und wollte meine Hand wegziehen. ,, komm, meine Mutter hat so welche Salben dafür. Sie schläft, aber wir können in die Wohnung, ich hab ein Schlüssel.'', sagte er und wollte mich mit sich ziehen. ,,Nein, Nein ich will keine Umstände machen. Ist egal, ich finde zu Hause selbst etwas dafür.'', versuchte ich ihn zu überzeugen. Er hörte nicht auf mich und zog mich einfach mit.

Wir kamen an der Tür an und er öffnete sie. Als wir hereingingen, machte er mit der Zeigefinger auf dem Mund, um mir zu signalisieren, dass ich leise sein soll, weil alle schlafen. Wir wollten auf sein Zimmer, als wir ein Klappern von Glas hörten. Auf einmal kam ein kleiner süßer junge aus der Küche. ,,Dayicim, was machst Du um diese Uhrzeit noch hier?'', frage ihn Emre. ,, Dayi ich hatte Angst und hab Dich gesucht, dann hatte ich Durst.'', antwortete er mit süßer Stimme. ,,Dayi wer ist das?'', fragte er Emre schüchtern und zeigte dabei auf mich. Ich ging auf die Knie, um auf Augenhöhe zu sein. ,, hey ich bin Sonja, schön Dich kennenzulernen. Wie heißt Du denn?'', streckte die Hand aus ,, ich heiße Aslan.'', antwortete er und nahm meine Hand lächelnd an.

Ich ging mit Aslan in dem Zimmer von Emre und warteten. ,,Sonja abla kannst Du mir Milch warm machen und mir eine Geschichte erzählen. Ich kann nicht einschlafen.'', fragte er mich Zuckersüß. ,, natürlich komm wir gehen mal in die Küche. Aber wir müssen leise sein, weil alle schlafe. Okay?'', er nickte und ich nahm ihn auf den Arm. Wir gingen in die Küche und ich setzte ihn auf der Theke ab. Ich suchte nach Milch und ein Topf. Ich würde direkt fündig und machte den Herd an und stellte den Topf darauf. Schüttete daraufhin bisschen Milch rein.

Nach paar Minuten war der Milch auch warm und ich schüttete es in drei Tassen ab. Ich fand im Kühlschrank noch Honig und machte in jeder Tasse ein Teelöffel rein. Ich gab Aslan seine Milch und Emre kam rein. Ich gab ihn auch eine Tasse und nahm auch mein eigenes. Wir gingen zusammen ins Zimmer und Aslan war die ganze Zeit in meine Arme, er wollte gar nicht mehr runter.

Emre hatte ein Erste-Hilfe-Kasten dabei und holte eine Salbe raus

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Emre hatte ein Erste-Hilfe-Kasten dabei und holte eine Salbe raus. ,, Sonja abla, du hast mir versprochen mir eine Geschichte zu erzählen.'', sagte der kleine mit verschlafener Stimme. Emre nahm meine Hand in seine, um die Salbe darauf zu tragen.

Ich erzählte Aslan die Geschichte von die schöne und das Biest und er schlief dabei ein. Emre war fertig mit meiner Hand und er verband das auch mit Verbandszeug. ,, warum hast du so viele Wunden an deine Hände?'', fragte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich würde nervös und suchte nach eine gute Antwort. ,, ehm.... Ich hab zu Hause geputzt und hab auch bisschen Waschzeug und so benutzt deswegen.'', versuchte ich überzeugend zu klingen. ,, Ich nimm's so hin, aber das heißt trotzdem nicht, dass ich dir glaube, denn ich hab kein Nerv mehr.'', sagte er müde.

Ich ging zu Tür. ,, Danke für alles.'', sagte ich leicht lächelnd. ,, kein Problem. Wenn was ist sag Bescheid.'', verabschiedet er sich. ,,mache ich.'', ich wollte gerade raus und auf einmal kam jemand rein. Shit.

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