Kapitel 27

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Als wir zurück kamen, beobachtete ich Caleb genau, um ehrlich zu sein hatte ich Angst vor seiner Reaktion.

Ich sah die Anspannung in seinem Gesicht, als er meinen Hals mit Missfallen begutachtete.

Ich setzte mich schnell hin, Caleb wendete seinen Blick ab und fixierte jetzt hasserfüllt Nate. Man konnte auch übertreiben, schließlich haben wir uns die Aufgabe ja nicht ausgesucht.

Plötzlich fiel Calebs Blick auf Nates Hals, er kneifte auf Grund des wenigen Lichtes durchs Lagerfeuer die Augen zu, als sie sich plötzlich schreckgeweitet öffneten.

Er blickte zu mir, das Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er blickte mir genau in die Augen, in ihnen spiegelten sich Verzweiflung und Enttäuschung.

Er ballte seine Hände, stand einfach auf und ging weg. Jeff stand schnell auf und folgte ihm.

Scheisse, was ging denn schon wieder hier ab?
Ich wollte aufstehen ihm hinterher laufen, doch Lauren hielt mich am Arm fest. "Lass es lieber Eve" sagte sie klar und deutlich.

Aber ich konnte doch nicht einfach sitzen bleiben, ich musste das mit Caleb klären, ich musste einfach. Aber Lauren lockerte ihren Griff um mein Handgelenk auch nicht.

Auch Maddy schien den Knutschfleck sowohl auf meinem Hals sowie auf seinem entdeckt zu haben.

Sie brach in Tränen aus, stand dann auf und lief ebenfalls weg, diesmal war es Nate der ihr hinterher rannte.

Das ganze Drama, hatte sich in Sekunden abgespielt. Ich war grad fertig mit meiner Welt und ich würde nicht übertreiben wenn ich sagte, dass ich kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand.

Ich saß hier am Lagerfeuer wie ein Häufchen Elend und konnte wirklich rein gar nichts tun.

Josie schien wie schon unzählige Male zuvor an diesem Tag, komplett überfordert mit allem.

Sie erhob zitternd ihre Stimme: "So wir machen hier lieber Schluss für heute. Schlaft gut."

Ich stand auf, ich wollte nur noch in meinen Camper und mich unter meiner Bettdecke verstecken. Dieser Tag war doch zum verfluchen.

Vor meinem Camper sah ich Nate stehen, der wie verzweifelt gegen die Tür haute: "Maddy, jetzt lass mich doch rein."

"Nein Nate, du kannst nicht immer eine Extrawurst bekommen. Langsam bist du echt zu weit gegangen. Weißt du ich hab auch Gefühle, du meinst nur weil du es bist kannst du immer wieder aufs Neue mit jedem Mädchen soviel vögeln wie du lustig bist. Und jedes Mal drück ich ein Auge zu weil du es bist. Verdammt nochmal Nate ich liebe dich und du trittst mich mit den Füßen." schrie eine schluchzende Maddy von innen.

Ich hielt den Atem an und auch Nate war sprachlos.

Auch wenn der Moment unpassend war, nutzte ich meine Chance. Ich wollte nur noch mich verkriechen und diesen Schrecklichen Tag vergessen.

"Maddy, könntest du mich reinlassen? Ich würde gerne schlafen."

Doch sie schrie nur wieder zurück: "Nein verdammt nochmal nein. Verpiss dich Eve und spiel woanders das unschuldige Mädchen."

Empört schnappte ich nach Luft, wendete mich ab und lief weg. Lief geradewegs zu Laurens Camper, klopfte und mir stiegen schon die Tränen in die Augen bevor überhaupt die Tür aufgemacht wurde.

Doch es war Steven im Pyjama der mir die Tür aufmachte. Innerhalb von  Sekunden hatte Lauren ihn aber weggeschubst.

Sie kam zu mir raus und nahm mich in den Arm. Ich wollte einfach nicht mehr, vielleicht konnte meine Mutter mich ja abholen.

Mir liefen ganze Tränenflüsse die Wange runter, die Leute spielten in einer anderen Liga als ich. Ich passte hier von Anfang an nicht rein.

Mein Leben bestand daraus auf meinem Bett zuliegen und zu lesen, mit niemanden zu reden und damit glücklich zu sein.
Saufen, Kiffen, feiern und durch die Menge vögeln war eine ganz andere Welt und definitiv nicht meine.

Obwohl ich irgendwie in Laurens Armen lag, sank ich zu Boden, haute einmal gegen ihn und kauerte mich zusammen.

Meine Kraft war ausgelaugt.

Zwei Starke Arme hoben mich hoch, trugen mich in den Camper und legten mich aufs Bett.

Ich würde auf Steven tippen.

Lauren hatte ein Taschentuch in den Armen und wischte mir damit die Tränen von meinen Wangen.

Warum ich heute zusammengebrochen war, war mir noch nicht ganz klar. Vermutlich war es heute einfach zu viel gewesen. Über meinen Morgen alleine, die Nachtwanderung, Jennies Verschwinden, Calebs Kuss, Nate und meine Begegnung bis hin zu Calebs und Maddys Reaktion grade.

Die Erschöpfung stand mir vermutlich schon ins Gesicht geschrieben.

"Ruh dich einfach aus Maus, wir gehen gleich deine Schlafsachen holen und dann pennst du einfach hier." sprach Lauren mir zu.

Sie überlegte kurz: "Falls du nicht zu dir willst, kannst du ja auch in deinen jetzigen Klamotten schlafen oder ich leih dir einfach was."

Ich schaute sie dankbar an: "Lieb von dir, aber ich penn lieber drüben, falls Maddy aber weiterhin so stur bleibt, komm ich gerne nochmal darauf zurück."

Ein paar Minuten blieb ich aber noch liegen, ich musste mich erst noch ein wenig sammeln. Lauren legte sich zu mir und auch wenn wir nur schwiegen war ich ihr grad mega dankbar.

Steven stand grad etwas unschlüssig im Raum rum, er sah total fertig aus, er hatte tiefe Augenringe und auch so stand ihm ebenfalls die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben.

Er sollte dringend schlafen, also setzte ich mich auf. Ich umarmte noch einmal Lauren und sagte an beide gewandt: "Danke." und das meinte ich auch so.

Ich verließ den Camper, wie kalt es draußen geworden war. Ein kleiner Windhauch und meine Arme und Beine waren überzogen mit Gänsehaut.

Ich steuerte auf meinen Camper zu, dass Nate nicht mehr davor stand deutete ich mal als was Gutes. Die Tür war nur angelehnt, ich machte vorsichtig die Tür auf und zu meiner großen Verwunderung waren die beiden am rumlecken.

Okay, okay damit hatte ich nicht gerechnet.
Immerhin leckten sie nur rum und hatten nicht gleich Versöhnungssex, oder?

Ich klopfte an die Tür und betrat dann den Camper, die beiden lösten sich von einander.
Maddy grinste wie ein Honigkuchenpferd und verkündete mir stolz: "Wir sind jetzt offiziell ein Paar."

Ich konnte nicht verhindern, dass mir die Kinnlade runterfiel. Was sollte denn noch alles passieren?

"Glückwunsch?" sagte ich ein bisschen überfordert.

Maddy grinste einfach in einem durch, ich fasste mich dann aber wieder: "Ich würde jetzt aber trotzdem gerne schlafen gehen" und schob Nate einfach aus dem Camper raus, beziehungsweise versuchte es.

Die beiden mussten sich noch kurz einen gute Nacht Kuss geben und dann ließ sich Nate auch lachend die Tür raus schieben.

Da der Abend scheinbar noch nicht vorbei sein sollte, kam es so dass Caleb grad in unsere Richtung unterwegs war.

Sein Blick ging entsetzt zwischen mir und Nate hin und her. Er blickte den Camper an aus dem wir gerade kamen und schlug Nate einfach gradewegs in die Fresse.

Naaa :3
Viel zu sagen hab ich hier Grad nicht.
Aber das kommt wohl auch mal vor :D

Schlaft gut <3
~Lena

Not my Best SummerWhere stories live. Discover now