Kapitel 36

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Augen auf.

Es herscht noch die komplette Finsternis im Wohnwagen.

Ich griff nach meinem Handy.

5:24 Uhr.

Jace war nirgendwo zu sehen.

Diese Situation kam mir ja nur allzu bekannt vor.

Nur diesesmal war es anders, es tat nicht weh. Der Gedanke daran, dass es wie letztes Mal sein könnte, war zu ertragen. Als wäre ich bereits dran gewöhnt.

Und er schien wie letztes Mal zu starten...

Ich setzte mich aufrecht aufs Bett, wiedermal ein großer Fehler. Denn meine Haare standen wie eigentlich an jedem Morgen zu Bergen. Ich zog mir eine Haarsträhne aus dem Mund, ich sollte mir das mal echt abgewöhnen aber was konnte ich schon dafür. Ich konnte wetten irgendwann erstickte ich nochmal daran.

Ich stand auf, bürstete mir die Haare und beließ es bei dem Outfit Jogginghose und Pullover.

Als ich zur Tür raus trat, wurde es etwas frischer ich würde so auf 17/18 Grad tippen.

Mit meinem Kulturbeutel bewaffnet, steuerte ich auf die Waschräume zu, wenn ich am Abend zuvor nicht meine Zähne geputzt hatte, fühlte ich mich so ranzig.

Auf dem Weg hörrte ich zu meiner linken Seite lautes Gebrüll.

Ich wendete mich zur Seite, ich konnte meinen Augen nicht trauen.

Da liefen doch tatsächlich die sechs Jungen über die Wiese, schmissen Footbälle durch die Gegend und trainierten einfach.

Es waren doch Ferien? Ich ließ es mir nicht entgehen und machte sogar einen kleinen Schwenker bei den
Sechs vorbei.

Als sie mich entdeckten, stoppten sie kurz und Nate kam mir lachend entgegen: "Und willst du mitmachen?"

Ich zog die Augenbraue hoch und schmunzelte: "Nein danke, und was denn bitte schön überhaupt mitmachen, was treibt ihr hier?"

Nate zuckte mit den Schulter: "Na trainieren, was sonst? Glaubst du wir können uns erlauben, einfach mal 3 Monate Pause zu machen? Wir sind immerhin im Schulteam und müssen unsere Schule stolz machen. Außerdem bauen wir, ich zumindest auf ein Sportstipendium, das kriegt man nicht einfach so in den Arsch geschoben. Also trainieren wir jeden Morgen hier."

Ich öffnete Erstaunt meine Augen und fragte entsetzt nochmal nach obwohl ich die Antwort längst kannte: "Jeden Tag??!"

Und er nickte einfach als wäre es so selbstverständlich wie zu atmen, er blickte sich um: "Wir haben verdammt Glück gehabt, dass hier so eine große Wiese ist."

Ich sah wie Luke angerannt kam, ich versuchte keine Mine zu verziehen um ihn nicht zu veraten. Und dann sprang er von hinten auf Nates Rücken. Dieser taumelte nach vorne und rannte mich fast über den Haufen.

Nate nahm Luke richtig Huckeback und auch Jeff schulterte Caleb. Und schon rannten Jeff und Nate wie gestörte aufeinander.

Schon klar, jedem Tag wegen einem Sport Stipendium trainieren aber das Risiko eingehen sich zu verletzen, ist kein Problem?

Kurz danach lagen die vier lachend auf dem Boden.

Ich drehte mich lachend weg und steuerte wieder mein eigenes Ziel, die Waschräume an, wo ich mich dann schnell frisch machte.

-

Die kommenden Tage waren wie euer Lieblingsessen von eurer Mutter gekocht, es schmeckte mit jedem Bissen noch besser.

Und es war im Moment so dass mein Leben mein Lieblingsessen war und jeder Tag ein neuer Bissen.

Ich hätte mir niemals erträumen können, dass Jace und ich uns wieder so gut verstehen könnten. Auch Adan stellte sich als eine der nettesten Person raus die ich kennen gelernt hatte. Lina verbrachte viel Zeit mit uns, mal mit Alison mal ohne.

Oft war ich aber auch mit den Jungs alleine, wenn sie bei Alison und Maddy oder so war.

Dafür ließ Lauren sich dann häufiger bei uns blicken.

Noch immer faszinierte mich dieses Mädchen und auch die Jungen, nicht nur Jace und Adan sondern auch die andern blickten ihr das ein oder andere Mal hinterher.

Sie war ziemlich hübsch und mit ihrem aufmüpfigen Charakter verdrehte sie den männlichen Wesen die Augen.

Aber nun wieder ab ins hier und jetzt. Denken tun wir später.

"Adan? Los erzähl schon wer ist es." Ich schaute ihn herausfordernd an.

Die beiden Jungs und ich lagen nebeneinander auf der Wiese und starrten in den Himmel.

Ich stütze mich auf meinen Arm und drehte mich zu Adan.

Wir hatten schon lange rausgefunden, dass irgendwer es Adan angetan hatte, aber er wollte uns einfach nicht verraten wer es war.

"Könnt ihr es nicht einfach dabei belassen.", er richtete seinen Blick nicht von den Wolken ab. Er hatte seine Arme hinter dem Kopf verschränkt.

Ich ließ mich zurückfallen "Nö."

Von meiner anderen Seite meldete sich Jace zu Wort: "Wenigstens der Camper?"

"Bitte.", schloss ich noch ein Betteln an. Ich war überzeugt, dass ich mit meinem Hundewelpenblick, da was dran drehen konnte.

"Hmm, na gut komm her Eve."

Ich beugte mich zu ihm hin, er öffnete den Mund und plötzlich vom einen auf den anderen Moment fing er an mich zu kitzeln.

Erschrocken schrie ich auf, und wimmerte lachend um Erbarmen.

Haha, ich konnte einfach nicht mehr.

Als ich bereits fast an meinem Lachen verreckt war, gab er nach und legte sich wieder neben mich.

"Leute guckt mal, ich schwöre die Wolke sieht aus wie Frau Mayson."

Erstaunt widmete ich mich den Wolken, mein Blick huschte zwischen den einzelnen hin und her.

Welche meinte er denn? "Adan wo? Ich seh sie nicht."

Erstaunt erwiederte er: "Häh seht ihr die nicht? Na die da."

Jace und mein Blick folgten seinem Finger. Leider war es gar nicht so leicht aus zumachen, welche der Wolken er jetzt wirklich meinte.

"Wenn das die ist die du meinst, dann ist das noch wohl eher ein Elefant. Wenn überhaupt..." überlegte Jace.

"Ein Elefant? Wo siehst du denn da bitteschön einen Elefant?", fragte Adam entrüstet, dann fing er an zu schmunzeln "Naja eigentlich trifft Elefant Frau Mayson ja ziemlich gut."

Da mussten wir alle Drei lachen, auch wenn ich ihm dafür einen kleinen Schlag gegen den Arm gab. Das war nicht nett.

Ungewöhnliche Uhrzeit ich weiß, es ist morgen Schule.

Und die Geisterstunde beginnt jetzt gleich :p

Aber naja das kennt man ja von mir :D

Alles Liebe
~Lena

Not my Best SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt