Kapitel 34

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Wir drehten uns um. Ich hörte Liz erschrocken einatmen.

Uns stand kein geringerer als Jace Sminth gegenüber. Er grinste breit und ich fing mich an zu fragen, ob er seine Zähne gebleacht hatte.

"Wollen wir dann weiter?", fragte er an uns gerichtet.

Ich hakte nach: "Wir?"

Er runzelte die Stirn: "Von mir aus kann ich euch auch eine Minute Vorsprung geben, wenn euch das lieber ist?" Er machte eine kleine Pause ergänzte dann aber noch: "Ich dachte nur da wir ja jetzt Freunde sind und so..."

Im Augenwinkel sah ich wie Liz gespannt das Gespräch beobachtete. So Recht wusste ich nicht was ich antworten sollte, ich hatte gar keine Lust Gesellschaft von Jace zu bekommen, allerdings versuchte ich mir ja echt mühe zugeben, zu ihm nett zu sein.

Liz die sich wieder ein gekriegt hatte. Aufgehört hatte zu sabern und den Mund geschlossen hatte. Okay das war jetzt übertrieben, jedenfalls ergriff sie das Wort: "Quatsch, komm ruhig mit uns. Du würdest uns doch nicht stören."

Er nickte zufrieden und hakte sich zu meinem Empören bei mir ein. Als er mein verdattertes Gesicht sah grinste er nur.

Liz lehnte sich auf meiner freien Seite zu mir und flüsterte mir in mein Ohr: "Manno, das wäre grad die perfekte Gelegenheit gewesen ihn nach einem Autogramm zu fragen."

Überrascht blickte ich sie an, ich dachte sie wäre über die Idee hinweg. Doch dann streckte sie mir ihre Zunge raus und wechselte danach in ein verschmitztes Grinsen.

Oh mein Gott, ich hatte ihr das doch grade echt abgekauft.

Ich spürrte einen prüfenden Blick von meiner linken Seite. Dieser prüfende Blick erlangte auch noch an Stimme: "Was gibt's denn da zu tuscheln?"

Meine beste Freundin die wieder an ihrer üblichen Art gewonnen hat, antwortet sarkastisch: "Wir lästern über dich, was sonst?"

Ich hätte jetzt wohl zurecht gedacht, dass er sich das nicht bieten lässt. Doch zu meinem Erstaunen antwortet er nur lachend: "Cool, darf ich bitte mit lästern? (Kurze Pause) Ich hab gehört der soll ganz schön doof sein, aber er hat wohl auch ziemlich geile Haare."

Da musste selbst ich drüber lachen.

Als wir nun unmittelbar vorm Küchenzelt standen, atmete ich erleitert ein. Na endlich, schnell machte ich mich von Jace los.

Wir suchten uns schnell einem Platz. Ordentlich Blicke anderer lagen auf uns. Wie waren aber auch eine ungewöhnliche Kombination. Lissy kannte hier niemand, Jace und mich sah man ja jetzt auch nicht unbedingt oft zusammen.

Liz die dachte die Blicke wären allein wegen ihr, blieb stehen, verbeugte sich und sagte: "Danke für eure Aufmerksamkeit, aber ich bin kein Bild im Museum, was man anstarren kann. Ich bin Liz, die beste Freundin von Eve und jetzt könnt ihr euch gefälligst um euren eigenen Kram kümmern, Danke."

Anderen Menschen wäre das jetzt vielleicht peinlich, aber sie hat schon ganz andere Sachen gebracht. Ich fand ihr Verhalten eher ganz niedlich.

Als sie sich grade hinsetzen wollte, hörte man jemand leise flüstern, was die Schwarze denn für einen Stock im Arsch hat.

Das brachte mich zur Weisglut, ich wollte die betroffende Person wer auch immer das war schon zusammen scheißen, doch Liz kam mir zuvor: "Was bildest du dir bitteschön ein? Und vor allem in welchem Zeitalter lebst du denn bitte. Ich hab keine Ahnung wer da gesprochen hat aber du fühlst dich bestimmt super lustig, wenn du dich über eine Schwarze lustig machst welche dir grade den Rücken zu kehrt. Jaja alle auf die Schwarzen, oder?"

Wütend ließ sie sich neben mich fallen.

In dem Moment kam Steve der Koch mit voll beladen Armen ins Zelt, verdattert schaute er sich um: "Was ist denn bitteschön hier los, ich will mich ja nicht in euren Kram einmischen aber immer ruhig Blut."

-

Wisst ihr was das für ein scheiss Gefühl ist, wenn ihr es als komplett normal anbetrachtet dass eure beste Freundin bei euch ist. Und plötzlich wachst du auf und sie ist dabei ihre sieben Sachen zu packen.

Du fragst dich zu erst was denn los sei und merkst dann, dass sie ja nur zu Besuch da war. Die Woche wie im Flug vergangen war und sie sich auf den Rückweg machte.

Bis auf eine kleine Auseinandersetzung ganz am Anfang, hat sie sich einfach super integriert. Genau wie alle anderen hat sie mit gelacht als wäre sie seit Anfang an dabei gewesen. Und auch nach ein oder zwei Tagen hatte sie es geschafft nicht direkt in Ohnmacht zu fallen nur weil einer der Beliebten sich ihr näherte.

Ich musste schmunzeln als ich eine Situation zurück dachte.

Wir saßen grade auf unseren Handtüchern am See. Zu dem Wir zählten natürlich die ganze Gruppe, aber grade unterhielten Adan, Lissy,  Jace, Lina und ich uns.

Liz erzählte grade von einem Familienfest in Brasilien. Während Lina im Sand unbewusst so Muscheln aufhob und dann wieder fallen ließ. Doch plötzlich hielt sie einen Krebs in ihrer Hand. Vor entsetzen wedelte sie mit ihren Händen und schrie panisch auf. So kam es dass sie grade Wegs auf Jace Kopf flog.

Dieser Sprang wie ein panisches kleines Kind auf und rannte um sein Leben während er wie wild seinen Kopf schüttelte.

Wir anderen konnten uns nicht mehr halten vor Lachen, dass sah einfach so urkomisch aus und dann...

Ich wurde von Liz aus Gedanken gerissen: "Evie? Hast du zufällig meine Bürste gesehen?"

Ich schüttelte den Kopf bevor ich überhaupt drüber nachdachte was ich da grade machte, schnell fügte ich hinzu: "Doch klar, die liegt da drüben auf der Fensterbank."

Ihr Blick folgte meinem Finger, entdeckte sie und nickte dankbar.

Griff danach, packte die Bürste in ihre Tasche und zog den Reißverschluss zu.

Dann blickte Liz auf, sie guckte mich an: "Ich bin fertig, mein Bus käme dann auch bald."

Ich schluckte, das würde bedeuten, es war vorbei. Das konnte doch nicht sein, ich brauchte sie doch hier, dringender als je zuvor. Caleb hat in der letzten Woche sogar mehr mit ihr geredet als mit mir. Mit ihr hat er ganze 5 Wörter, einen Satz gesprochen. Da kann man sich ja ausrechnen wie viel er mit mir geredet hat.

Ohne sie würde ich in meinen Problemen untergehen.

Nun blieb mir aber nichts anderes übrig. Ich erhob mich vom Bett, folgte ihr die Tür raus.

War es kälter geworden? Ich fror zumindest.

Euch falls ihr habt noch schöne Restferien und wenn nicht dann einen schönen normalen Alltag.

Alles Liebe Lena

Not my Best SummerWhere stories live. Discover now