no. 16

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Ich versuche momentan, jeden Tag, oder eben jeden 2. oder 3. zu updaten.

Viel Spaß mit Kapitel 16 und lasst mich gern in den Kommentaren wissen, was euch bei Nancy's Besuch durch den Kopf geht. 😏👀

×××

Josi erkannte unter der Dusche schnell, dass sie, genau wie Ardian zuvor, keinerlei Anziehsachen mitgenommen hatte. Sie hatte es vergessen. Und so starrte sie, nachdem sie aus der Dusche trat und ein Handtuch um ihren Körper wickelte, die braune Tür des Badezimmers an und tapste mit ihren nackten Füßen über die Fliesen im Bad, dann über die des Flures, bis hin zu dem Gästezimmer, in dem sie übernachtete. In dem sie sich ein bisschen eingerichtet hatte.

Das Rauchen und die Zigarren kamen ihr nicht mehr in den Sinn. Sie hatte ihren einzigen Lebensinhalt, der sie beschäftigte, während sie durch die Straßen geirrt war, vollkommen vergessen. Sie vermisste den Qualm und das schwere und tiefe Einatmen auch nicht. Es schien ihr, als wäre das Rauchen nur ein Lückenfüller gewesen. Die geschnorrten Zigaretten verloren ihre Bedeutung, als sie zum ersten Mal das Haus von Familie Bora betrat.

Familie Bora...von denen sie nicht einmal den Nachnamen wusste. Sie kannte nur ihre Vornamen, Ardian und Nancy (obwohl Nancy auch nicht der richtige Name der Frau war, die Josi ein Heim bot / Sie wurde nur gern so genannt).

Als Josi in dem Gästezimmer die Tür schloss und sich umdrehte, blieb ihr vor Schreck der Atem im Hals stecken. Sie presste ihren mit einem Handtuch bedeckten Rücken gegen die Holztür und starrte auf Nancy runter, die auf dem Bett am Rande des Zimmers Platz genommen hatte.

Nancy's Augen leuchteten Josi an. Aber nicht vor Freude. Ihr brannte etwas auf der Zunge, über das sie mit Josi sprechen musste. Ihr Sohn. Sie musste über Ardian sprechen. Und über seine Beziehung zu Samantha Josephine.

"I-Ich hab m-meine Kleidung vergessen.", stotterte Josi und hielt das Handtuch enger um ihren Körper. Sie hatte die nasse Kleidung zusammen mit Ardian's nasser Kleidung in den Wäschekorb gestopft, um Nancy die Mühe zu ersparen.

"Ich seh schon.", sagte Nancy zu Josi, faltete ihre Hände und überschlug ihre Beine neu, sodass nun ihr rechtes Bein über dem linken Bein lag.

Josi nickte, ging in langsamen Schritten zu dem Stapel Anziehsachen, die Nancy gekauft und auf dem Schreibtisch im Zimmer gelegt hatte. Josi hatte die ganzen Hosen und Shirts gefaltet, wie sie es im Heim gelernt hatte, und sortiert nach Farben.

"Ich muss mit dir sprechen.", sagte Nancy, erhob eine Augenbraue als Josi sich ihre Sachen zusammen suchte, anstatt Nancy anzuschauen.

Josi war die gesamte Situation so unangenehm. Sie wollte am liebsten im Boden versinken und nie wieder auftauchen.

"Worüber?", fragte sie knapp.

"Mein Sohn", antwortete Nancy, machte Josi damit hellhörig und brachte sie dazu, die Frau auf dem Bett endlich anzusehen. Ihre Augen schauten in Nancy's und hielten ihrem ernsten Blick stand. "Ich hab bemerkt, dass ihr beide euch näher gekommen seid."

"Ja...", sagte Josi leise. Sie wusste, dass Ardian direkt nebenan war und mehr von dem Gespräch mitbekam, als Nancy bewusst war. Josi wusste, dass sein Gehör besser und detaillierter funktionierte als ihres oder Nancys.

"Versteh mich nicht falsch, Liebes, ich finde eure kleine Beziehung ganz hinreißend und niedlich, aber ich will nur eine Kleinigkeit klarstellen.", Nancy stand nun auf, ihre hohen Schuhe machten Geräusche als sie zu Josi rüber ging und vor ihr zum Stehen kam. "Solltest du versuchen, mir Ardian aus irgendwelchen selbstsüchtigen Gründen wegnehmen zu wollen, mit ihm abzuhauen und nie wieder zu kommen-"

blind.Where stories live. Discover now