no. 17

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Hello everybody,
Und herzlich willkommen zu Kapitel 17.

Ich wünsche euch einen schönen Morgen/ Abend/ Tag, wann immer ihr das hier lest. 💕

Enjoy!

×××

Der Abend verlief für niemanden wie erwartet. Weder für Ardian, noch für Josi, Nancy oder auch Klaus.

Nancy tischte Reis, Kartoffeln und eine Soße auf, die nach einer eigenen, nicht bewussten Zusammenstellung verschiedenster Zutaten aussah. Josi dachte, dass der Reis immerhin angemessen aussah, für Klaus schaute alles appetitlich aus, und Ardian, na ja, er konnte das Essen ja nicht sehen.
Für Ardian roch es bloß gut.
Zumindest das, was er vorgesetzt bekam.

Josi sagte nichts, als alle vier am Tisch saßen und auf ihr Essen hinunter schauten. Ardian schaute einfach nur runter, da er noch immer keinen Plan hatte, wie er essen sollte, ohne dass Klaus auffiel, dass er doch blind war.

Ardian wusste nunmal nicht, dass Klaus es wusste. Ardian wusste nicht einmal, wieso Klaus überhaupt da war. Wieso seine Mutter ihn eingeladen hatte.
Er hatte keine Ahnung, dass Nancy und Klaus einander mochten. Mehr als auf eine freundschaftliche Basis.

"Also-", räusperte sich Klaus, griff sein Besteck und schnitt eine Kartoffel an, auf die er biss, sie kaute, schluckte, und dann zu Ardian und Josi sah, die schweigend vor ihrem unangerührten Essen saßen, während auch Nancy zu essen begann. "Samantha, richtig?"

"Ja", sagte Josi schwach und schnell, wirkte auf Klaus nervös.

Sie war auch etwas nervös, fühlte sich unter seinen Augen einfach nur unwohl. Ardian stupste ihr Knie mit seinem an, tastete nach seinem Besteck und wollte ebenfalls zu essen beginnen. Er haute mit dem Silber des Bestecks gegen den Porzellanteller, was ein Klirren von sich gab und alle Augen auf ihn lenkten, bis der Fokus wieder auf Josi und Klaus lag. Und wie Klaus mit einem schwachen Grinsen zu Josi sah, die aber auf Ardian's Hände sah, anstatt zu dem Mann, der Ardian gegenüber saß.

Josi stupste Ardian's Knie mit ihrem zurück, erweckte ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, zu denen er dann so lässig er nur konnte eine Gabel voller Reis führte. Ebenso gekonnt zog er die leere Gabel zwischen seinen Lippen zurück, grinste erfolgreich, und dachte daran, wie er diesen Akt der eigentlichen Schwierigkeit nur noch circa 30-40 Mal wiederholen musste, bis sein Teller mit kleiner Wahrscheinlich leer sein würde. Er wusste nunmal nicht, wie viel Nancy ihm vorgesetzt hatte.

Er dachte einfach drüber nach, nach der Hälfte des Essens zu sagen, er wäre satt, und sich dann nachts zurück in die Küche zu schleichen, wenn Nancy schlafen wäre, um noch eine weitere Kleinigkeit zu essen. Nur, damit sein Bauch nicht grummeln und ihn an seinen Hunger erinnern würde. Das machte er oft. Ardian schlich sich regelmäßig nachts in die Küche, um noch etwas zu essen, wenn Nancy schlief. Wenn Josi schlief. Es machte für ihn ja kein Unterschied, ob es im Haus dunkel sein würde. Für Menschen, die sehen konnten, ein Hindernis. Für ihn ein Kinderspiel. Er konnte auch ohne Hilfe durch das bekannte Haus laufen.
Manchmal weckte er Chess auf oder krachte gegen irgendeinen Gegenstand, was aber nie ein Problem darstellte, da Nancy durch ihre Trunkenheit immer ziemlich fest schlief. Abgesehen davon, dass er in der Küche dann noch nach etwas Essbaren suchen müsste.

"Wieso hast du diese Flecken?", fragte Klaus gerade heraus, scheute nicht vor weitere Unannehmlichkeiten oder Unhöflichkeit. Er schaufelte sich wartend eine Gabel Reis in den Mund, die er vorher in Soße getränkt hatte.

blind.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt