Mittagessen

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Anakins Point of View

"Essen wir heute wieder bei Eurer Familie, Skyguy?"
Snips saß neben mir im Speeder und genoss den Fahrtwind Coruscants.
"Du hast es erfasst!"
"Ich bin nur dankbar, dass Ihr mich immer mitnehmt. Der Fraß im Tempel wird von Tag zu Tag schlimmer! Erst gestern gab es Steine zur Suppe und dieser Trottel von der Essensausgabe in der Kantine meinte doch wirklich zu mir, dass die Dinger Brot sein sollten!"
Ich grinste.
"Das hat mir Obi-Wan heute Morgen auch erzählt und deshalb kommt er mit seinem Padawan auch zum Essen."
"Wenn es so weitergeht isst bald der ganze Tempel im Padmés Wohnung."
"Das wollen wir doch nicht hoffen!"
Bei dem Gedanken, nicht mehr alleine mit meiner Familie essen zu können und sie wenigstens einmal in der Woche tagsüber zu sehen, wurde ich traurig.
Ohne meinen Padawan und meinem alten Meister Obi-Wan hätte ich meine Kinder in ihrem ersten Lebensjahr fast gar nicht zu Gesicht bekommen.
Glücklicherweise war es jetzt anders.
Sobald die Zwangspause meiner Frau vorüber war arbeitete sie wieder auf Coruscant und ich konnte sie - wenn ich nicht gerade auf Mission war - jederzeit besuchen.
Inzwischen hatte Luke eine Ausbildung zum Jedi begonnen, war jetzt ein Jüngling, genoss jedoch das Privileg bei seiner Mutter zu Leben.
Leia, die nur von mir und Obi-Wan im Geheimen in der Macht unterrichtet wurde, besuchte die beste Schule des Planeten und stand einer politischen Karriere bevor.
Ich war stolz auf meine Familie und dankbar meinen Freunden gegenüber, dass sie mir dieses Leben ermöglichten.
Ich parkte den Speeder vor der Terrasse von Pamdés Senatorenwohnug, die inzwischen zwei Stockwerke umfasste - wegen den Zwillingen war die unter ihr liegende Wohnung angegliedert worden.
"Und wieder einmal sind wir schneller als Obi-Wan!"
Glücklich stiegen wir aus dem Speeder und traten ein. Drinnen erwartete uns schon ein himmlischer Duft nach dem ausstehenden Mahl.
"Hey, Papa und Ahsoka sind da!"
Luke entdeckte uns zu erst und kam uns dicht gefolgt von Leia entgegen gelaufen. Ich fing die beiden ab und drehte sie durch die Luft, was zum freudigen Quiken der beiden führte.
"Heute müsst ihr euch benehmen.", sagte ich den beiden und setzte sie wieder auf den Boden.
"Obi-Wan bringt seinen Padawan Evan mit."
"Och nö.", stöhnten beide unisono.
"Ey, tut nicht so als wärt ihr die einzigen, die das müssen!", warf Snips ein.
"Ich tue das schon seit Jahren, und zwar täglich."
"Ist ja gut, Ahsoka. Wir machen es ja schon, Meisterin Jedi."
Leia deutete eine Verbeugung an, was zu einem erneuten Lachanfall der Zwillinge führte.

Ich entfernte mich von den dreien und ging zu Padmé in die Küche.
Sie rührte gerade etwas am Herd und stand mit dem Rücken zur Tür.
Leise schlich ich mich an und umfasste ihre Hüfte mit meinen Händen, ehe ich meinen Kopf auf ihre Schulter legte und sie auf die Wange küsste.
"Anakin!"
Sie wandte sich zu mir, sodass ich ihr bezauberndes Lächeln sehen konnte.
"Seit wann bist du wieder da?"
Jetzt entfernte sie sich von mir und stemmt fordernd die Hände in die Hüften.
"Ich bin erst heute Morgen wieder angekommen - bitte verurteilt mich nicht Mylady - ich müsste sofort dem Rat berichten wie die Dinge auf Utapau so stehen. Dann musste ich noch meinen Padawan unterrichten und natürlich schlafen."
Sie blickte mich misstrauisch an.
"Hättest du nicht während des Fluges schlafen können? Utapau liegt im Äußeren Rand, da hättest du genug Zeit gehabt!"
Ich zog sie in eine Umarmung, was sie leicht missbilligent hinnahm.
"Leider war unser Hyperantrieb defekt und ich musste ihn notdürftig reparieren... wir wussten nicht ob er hält..."
"Mit anderen Worten: das Ding hätte jede Sekunde das Schiff pulverisieren können?"
"Ja... deshalb habe ich aufgepasst, damit das nicht passiert."
Nun erwiederte sie die Umarmung und drückte sich fest an mich.
"Anakin, du weißt wie viele Sorgen ich mir mache, wenn du dich in Gefahr begibst!"
Ich spürte wie sie mit den Tränen kämpfte.
"Ja, ich weiß."
Ich legte meinen Kopf auf ihre braunen, langen Haare und zog ihren Geruch in mir auf.
"Wenn doch mal was passiert-"
"Darüber darfst du nicht nachdenken.", unterbrach ich sie.
Inzwischen konnte man die Stimmen von Obi-Wan und Evan hören.
Eilig trennten wir uns voneinander.
"Bereit für's Essen?", fragte ich sie besorgt.
Sie nickte zustimmend, dann drückte sie mir einen der Töpfe in die Hand und lächelte.
Es war kein echtes Lächeln und keine echte Freude - das wusste ich - dennoch heiterte es mich auf.
Ich nickte, lächelte zurück und ging ins Esszimmer, wo ich die Köstlichkeiten auf dem Tisch platzierte und die anderen rief.
Wie eine Horde wilder Wampas stürmten sämtliche Jedi auf das Essen.
Natürlich schmeckte es fabelhaft, um nicht perfekt zu sagen.
"Mein Gott, das Essen im Tempel muss ja echt schlimm sein!", sagte Padmé bei unserem Anblick.
"Senatorin, das ist kein Essen, was man da vorgesetzt bekommt.", meinte Obi-Wan.
"Und es wird immer schlimmer!", erwiederte Ahsoka mit weit aufgerissenen Augen.
Evan versuchte verhalten sich ein Lachen zu verkneifen. Er war noch nicht aufgetaut was diese Gemeinschaft betraf.
"Was bin ich glücklich, dass ich hier wohnen darf.", schwärmte Luke und lehnte sich zufrieden zurück, weshalb er sofort einen Tritt von Leia kassierte und sich wieder gerade hinsetzte.
Meine Frau und ich warfen uns amüsierte Blickte zu.
"Wie ist es so als Padawan?", fragte Luke neugierig.
Alle schauten einander an.
"Ich denke, dass können die Beiden am Besten selbst beantworten!", meinte Obi-Wan und nickte Evan zu.
Der wiederum lief rot an und blickte beschämt in die Runde.
"Komm schon, du kannst nichts falsches sagen!", versuchte ich ihn aufzumuntern.
"Stimmt, das habt Ihr ja schon alles erledigt.", scherzte Snips und löste somit ein lautes Gelächter seitens meiner kompletten Familie, Obi-Wan, sich selbst und sogar Evan aus.
Ich konnte Padmé ansehen, dass es jetzt echte Freude war und das ließ mich nach kurzem Zögern durch Beleidigung auch mit lachen.
Als sich alles wieder etwas beruhigt hatte war es meine Frau, die Evan ansprach.
"Glaub mir Kleiner, Meister Skywalker war während seiner Zeit als Meister Kenobis Padawan als mein Personenschutz eingeteilt und ich kann dir so einiges erzählen."
Sie funkelte ihn an, was mich wiederum nervös machte.
"Wie ist es denn jetzt als Padawan?", hackte Luke nach.
Endlich begann Evan zu sprechen:
"Es ist toll! Man lernt viel mehr als vorher und hat keinen so trockenen Unterricht mehr!"
Er klang wirklich begeistert.
"Soll das heißen, dass mein Unterricht, den ich bei den Jünglingen gebe, trocken ist?"
Erschrocken sah er mich an.
"Nein, Ihrer nicht, aber manche anderen Meister sind echt langweilig. Wer Sie hat, dem steht das Beste bevor!"
Er grinste mich an.
"Gut gerettet!"
Mein alter Meister klopfte ihm anerkennend auf die Schulter.
"Von seiner Redegewandheit kannst du dir mal was abschneiden, Anakin."
Ich verdrehte die Augen und aß weiter...

Der Kampf der Dunkelheit (STAR WARS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt