Eine lange Nacht

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Nach unserer Landung auf dem Stadtplaneten und der Berichterstattung beim Jedirat konnte ich endlich wieder zu meiner Familie.
Da es schon spät war war wollte ich gleich ins Bett gehen, jedoch war es leer. Überrascht sah ich bei den Kindern, die seelenruhig in ihren Betten lagen und schiefen - dann hatte sich eine Diskussion im Senat wohl mal wieder verlängert. Müde stapfte zurück ins Schlafzimmer und legte mich mit Klamotten ins Bett. Wie erwartet fand ich voller Sorgen keinen Schlaf und wellste mich immer zu hin und her.
Letztendlich stand ich nach einer Stunde wieder auf und machte mich auf dem Weg zurück zum Jedi-Tempel. Dort angekommen ging ich direkt zu den Trainingsräumen, denn ich musste mich von den ganzen Gedanken ablenken und befreien.
Ich trainierte mehrere Stunden, inzwischen war es längst nach Mitternacht, doch ich war immer noch nicht müde geschweige denn erschöpft.
Die jüngsten Geschehnisse bereiteten mir Angst und machten mich nachdenklicher als es mir lieb war. Gegen 2:00 beendete ich mein Training und ging ins Archiv.
Dort angekommen suchte ist alles, was man über Sith Holocorns wusste. Erst, also morgen schon wieder durch die blau getönten Fenster dämmerte, wurde mir bewusst, wie spät es war. Radstand ist auf und alte aus dem Archiv, denn ich wollte nicht dass jemand herausfand was ich diese Nacht getan hatte. Irgendwie schämte ich mich dafür und es gab mir das Gefühl mich selbst nicht im Griff zu haben, was mir nicht nur Scham, sondern auch Angst bereitete. Es war diese Art von Angst, die einem jeden Jedi fremd sein sollte - fast schon verboten.
Ich quälte mich selbst.
Ich machte mir Vorwürfe und nach all den Informationen kam ich zu dem Schluss, dass es immer etwas gab, was von den Sith begehrt wurde und wonach sie strebten. Ein Schauer lief mir den Rücken runter, als ich verstand, dass ich das Objekt ihrer Begierde war! Damit war nicht nur ich in Gefahr, sondern auch alle, die mich liebten und alle, die mich zu beschützen versuchten.
Plötzlich wollten mich meine Beine nicht mehr tragen und ich sackte zu Boden, schaffte es gerade noch mich mit meinen Händen abzufangen, bevor ich auf den steinernen Boden aufschlug.
Was war das?
Bin ich verrückt?
Habe ich endgültig die Kontrolle verloren?
Ich wusste es nicht.
Dann, endlich spürte ich die lang ersehnte Erschöpfung in mir. Ich wollte nichts, als schlafen. Möglichst bald und möglichst lang, bis meine Energie wiederkehren würde, bis die dunkle Seite in weiter Ferne lag und bis keiner mehr in Gefahr schwebte.
Mit dem Gedanken an Frieden schlief ich mitten im verlassenen Gang des Tempels ein...

"Senatorin Amidala! Es tut gut euch zu sehen."
"Guten morgen, Meister Kenobi."
Ich war im Jeditempel, um nach Anakin zu suchen. Zwar war er irgendwann in der letzten Nacht bei uns zu Hause gewesen - das liest der Zustand des Bettes aus sich schließen - doch er schien nicht oder zumindest nur kurz geschlafen zu haben, so dass er am Morgen nicht mehr da war.
Nun war ich zum Jeditempel gegangen, um herauszufinden was geschehen war.
"Meister, vielleicht könnt ihr mir helfen, ich bin auf der Suche nach Anakin Skywalker."
Verwundert blickte er mich an.
"Nun, Senatorin, um ehrlich zu sein wollte ich soeben das gleiche von Euch erfahren."
Nachdenkliche strich er sich durch den Bart.
"Anakin ist nirgendwo zu finden; weder in seinem Quartier noch in der Trainingsräumen oder sonstigen Orten hier im Tempel."
Längs spürte ich, wie sich Sorgen in mir breit machten.
"Ihr habt keine Ahnung, wo er sich aufhält?"
"Nein, nicht im geringsten...folgt mir, vielleicht kann uns sein Padawan ja Auskunft diesbezüglich geben."
Mit schnellen Schritten ging er voraus und ich eilte hinterher. Er führte mich durch die verworrenen Gänge des Tempels bis hin zu Ahsokas Unterkunft.
Ungeduldig klopfte ich an und wurde nervös, als nicht sofort geöffnet wurde.
Glücklicherweise legte sich diese Aufregung schnell wieder, als die Tür langsam zur Seite glitt und den Blick auf die junge Tortuga frei gab.
" Meister Kenobi, Senatorin Amidala, wie kann ich euch helfen?"
"Wir sind auf der Suche nach deinem Meister. Du weißt nicht zufällig wo Anakin ist?"
Sie schüttelte ahnungslos den Kopf.
"Ist etwas passiert, von dem ich wissen müsste?"
Fragte sie vorsichtig und ich sah ihr an, dass sie unsere Sorge teilte. Wie gern hätte ich sie in den Arm genommen, getröstet und ihr gesagt, dass alles gut werde würde. Doch das ging nicht, nein, mehr noch, es war uns unmöglich. Unsere Berufe verboten es uns und wir mussten diesen Folge leisten.
"Genau genommen weiß niemand, wo Anakin ist und wir hatten gehofft, dass du uns weiterhelfen kannst..."
Erklärte Obi-Wan ihr jetzt.
"Gut, dann werde ich euch einfach beim Suchen helfen!"
Sagte sie enthusiastisch, griff ihren braunen Mantel und verließ ihr Quartier.
"Wie sieht unserweiteres Vorgehen aus?"
Erkundigte ich mich bei den beiden Jedi.
"Ich würde sagen wir holen noch Evan dazu und hören uns anschließend in der Kantine um..."
Meinte Kenobi.
"Ich könnte gemeinsam mit der Senatorin die Aufzeichnung der Überwachungsanlage durchsehen, dann erfahren wir, was Skyguy nach der Berrichterstattung beim Tat gemacht hat."
"Gute Idee, Ahsoka. Meldet euch, sobald ihr etwas gefunden habt."
Mit einem nicken und einem zuversichtlichen Lächeln verabschiedete er sich von uns, dann ging er davon. Ahsoka symbolisiert mir ihr zu folgen, darauf führte sie mich in das Archiv der Überwachungsanlage des Tempels. Es dauerte sicherlich einige Stunden, bis wir den Zeitpunkt fanden, an dem mein Mann den Jedi Rat verließ. Wir verfolgten ihn über die Aufnahmen der verschiedenen Gänge des Tempels. Ernüchternd stellten wir fest, dass er direkt zum Hangar gegangen war und diese mit einem Speeder verlassen hatte.
"Er war letzte Nacht bei uns, jedoch war ich noch in einer Konferenz und die Kinder schliefen natürlich."
Traurig blickte ich zu Ahsoka auf, die für meinen Mann wie eine zweite Tochter war.
"Macht euch nicht zu große Sorgen, Padmé. Könnt ihr mir sagen, wann eure Konferenz endete? Damit lässt sich der Zeitpunkt seine Rückkehr zum Tempel - sofern diese überhaupt stattgefunden hat - eingrenzen."
Sie schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln.
"Um 23:30 lag ich im Bett, das heißt, dass ich um 23:20 zu Hause war."
"Der Flug dauert etwa 10 Minuten, also müssen wir ab 21:40 uns die Aufnahmen angucken."
Erneut erschienen der Hangar des Tempels als Hologramm im Raum und wir begannen die Aufnahmen durchlaufen zu lassen...

Der Kampf der Dunkelheit (STAR WARS FF)Where stories live. Discover now