Die Mission

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Es verging haargenau eine Woche, bis wir den Sith aufspürten. Und wie erwartet schickte man mich los, um ihn zu 'neutralisieren'.
Zu meinem großen Unmut versteckte sich der Kerl auf dem Planeten Mustafar, welcher ein Lavaplanet ist und bei den Jedi als ein Ort verstanden wurde, wo man hinging, um zu sterben.
Demnach war auch die allgemeine Motivation im Tempel tief im Untergrund. Viele wünschten mir Erfolg, denn Glück gab es nach unserer Auffassung nicht. Padmé, die natürlich wieder arbeitete, meinte, dass sie mir fest die Daumen drücken würde und ich ja heil zurückkommen sollte. Vorsichtshalber hatte ich ihr nicht verraten, dass meine neue Narbe auf der Wange von dem Sith stammte, stattdessen glaubte sie mich hätte ein herabfallendes Trümmerteil erwischt.
Aber das war jetzt auch egal.
Ich saß in meinem Sternenjäger und steuerte mein Schiff zu ebend aus dem Hyperraum. Vor mir lag in voller Pracht der Planet, auf dem die Magma wie die Flüsse auf Naboo floss. Schon beim Landeanflug zeigte mein Schiff, welche Temperatur außen herrschen mussten. Trotzdem war die Luft auf wundersamerweise zum Atmen geeignet.
Unauffällig landete ich ein Schiff hinter einen großen Felsen, der mich von dem vermeintlichen Unterschlupf des Sith trennte. Als ich ausstieg schlug mir die Luft oder besser gesagt die Hitze, die sie beinhaltete, wie eine Mauer entgegen. Ich beschloss unhöflich zu sein und legte meinen Mantel ab - ein Kampf war ja sowieso unausweichlich.
Anschließend machte ich mich auf dem Weg, wobei ich feststellen musste, dass überall kleinste Steine - fast schon Sand - den Boden bedecken und ich immer wieder wegrutschte.
An der Spitze des Massivs angekommen versteckte ich mich und warf einen vorsichtigen Blick in das vor mir liegende Tal. Tatsächlich hatten unsere Informanten Recht behalten, denn inmitten des Tals lag ein idyllisch aussehende Hütte aus schwarzem Metall.
Egal, was ich unternehmen würde, meinen Gegner könnte ich eh nicht überraschen. Deshalb verließ ich mein Versteck und stöckelte den Hang hinunter direkt auf die Hütte zu. Schließlich kam ich ineiner Entfernung von zehn Metern zum stehen.
Langsam musste dieser Kerl mich doch bemerkt haben!
Als nach wenigen Minuten immer noch nichts geschehen war, beschloss ich, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Mit leisen Schritten näherte ich mich dem Unterschlupf und lehnte mich letzten Endes behutsam an die Wand.
Im Gegensatz zu meinen Erwartungen war die eiskalt!
Ich erschrak kurz, fasste mich jedoch wieder und öffnete die klapprige Tür einen Spalt. Drinnen war es stockfinster und ein kalter Wind wehte mir entgegen. Langsam macht sie mir dieses geheimnisvolle Rätsel sorgen.
Ich schlich hinein und entzündete mein Lichtschwert, um etwas Licht zu haben. Zu meinem großen Erstaunen war die Hütte leer.
Innerlich kochte ich und schimpfte mich dafür aus, dass ich auf eine falsche Fährte reingelegt worden war. Dennoch blieb mir nichts anderes übrig - außerdem drengte mich meine Neugier - also durchsuchte ich die Hütte. Tatsächlich waren die Wände von innen genauso schwarz wie von außen und die gesamte Hütte leer. Lediglich etwas Staube ließ sich an der Wand gegenüber der Tür finden.
Ich wollte die Enttäuschung nicht wahrhaben und begann den Boden ab zu suchen. Erst erfolglos, doch dann fand ich links neben der Eingangstür, welche die scheinbar einzige Öffnung war, eine Luke im Boden.
Gespannt lauschte ich daran, wobei ich merkte, dass von hier die Kälte ausging, die den gesamten Raum füllte.
Da scheinbar zu kalt war, einfach mit der Hand anzufassen und die Luke zu öffnen, schnittig mit meinem Lichtschwert ein Loch hinein.
Als ich hindurch kletterte fand ich mich in einem hell erleuchteten Gang wieder. Die Wände waren wie ein Schacht ins Gestein gehauen und statt Lampen schloss neben einem schmalen Weg die Lava.
Sobald mir der Geruch in die Nase schoss, der nach beißenden Verbrennungen roch, hielt ich mir mit der linken Hand das Riechorgarn zu.
Außerdem schrieb mir die Luft kleine Tränen in die Augen, sodass meine Sicht unscharf wurde.
Trotzdem dürfte ich nicht zögern und ging den Gang entlang. Nach nur wenigen hundert Metern Laufstrecke gelangte ich zu einem großen Raum mit mächtigen Ventilatoren, die augenscheinlich von der aufsteigende Hitze des Lava-Flusses angetrieben wurden. Ich blickte mich um und stellte fest, dass ich nicht allein war. Denn außer mir befand sich nur noch der gesuchte Angreifer in dem Raum, der gerade an den Maschinen bastelte.
Zu gerne hätte ich in befragt, was diese Monster bezweckten, aber das gehörte bei weitem nicht zu meinem Auftrag.
Also sprang ich unbeirrt ab und setzte mich mit einem Machtsprung direkt vor seine Nase.
Er erschrak, als ich die blaue Klinge meines Lichtschwerts an seinen Hals richtete.
Das war irgendwie zu leicht.
"Du!"
Keifte er mich an.
"Das ist dein Ende. Du hast die Jedi genug gequält und jetzt wirst du dafür büßen!"
Sagte ich triumphierend und bedrohlich zugleich mit einer gespielten Gelassenheit. Innerlich waren alle Muskeln angespannt und ich stand in Arlarm bereitschaft.
Seelenruhig stand der Sith auf, wobei mir auffiel, dass er ein neues Bein hatte und auch sonstige Schnittwunden verschwunden waren.
Er bemerkte meinen verwundeten Blick und grinste gemein.
"Du fragst dich, wie ich so perfekt sein kann."
Sagte er langsam und hinterhältig.
"Einst, da war ich wie du. Ein einfacher, verletzlicher Mann."
Letzteres klang abwertend.
"Doch ich habe die Evolution an mir beschleunigt. Jetzt sieh mich an!"
Ruckartig und unvorhersehbar zückte er sein Lichtschwert und hielt es mir an die Kehle, sodass ich meinen Kopf heben musste.
"Diese Maschine hat mich besser gemacht, als du je sein wirst! Ich stehe deutlich über dir!"
Ich biss die Zähne zusammen.
"Du bist ein Anhänger der Dunkeln Seite, du wirst niemals besser sein als ich!"
Zischte ich zurück.
Es folgte ein schneller Schlagabtausch aus Paraden und Angriffen, der uns zurück auf dem Steinboden brachte.
"Da wäre ich mir nicht so sicher."
Entgegnete der dunkle Lord mit einem fiesen Grinsen.
Jetzt war ich es, der Angriff und ihn kurzzeitig zu dicht an den Lavafluss drängte, sodass sein Umhang und alle seine Klamotten verbrannten. Dies schien meinen Gegner jedoch nicht im geringsten zu interessieren, geschweige denn zu schmerzen.
Jetzt war sein gesamter Körper frei und zeigte einen durchgehenden Metallbezug, der mich stark an einem Protokoll-Droiden erinnerte.
"Du kannst mir nichts anhaben!"
Triumphierte er.
Kaum merklich holte er aus und schlug mehrmals auf mich ein.
Er war stärker geworden.
Mühselig gelang es mir die Schläge zu parieren.
Ein Gegenangriff schien unmöglich.
Er drängte mich immer weiter zurück ins Ungewisse, wo ich noch nicht gewesen war und nicht gutes vermutete.
Ruckartig drehte ich mich von ihm weg und beendete seinen Angriff.
"Du hast so eben einen großen Fehler gemacht, mein Freund."
Spottete er.
"Das sehe ich anders!"
Erwiederte ich und sprang auf ihn zu.
Während der Parade hatte ich seinen Stiel analysiert und geschlussfolgert, dass ich nur mittels eines schmerzlichen Opfers gewinnen konnte.
Wieder schlug er wie ein Berserker auf mich ein.
Zunehmend spürte ich, wie meine Ausdauer schwand - der Nachteil von Form fünf.
Lange durfte ich nicht mehr zögern, sonst hatte er mich und ich würde geliefert sein.
Noch ein letztes Mal atmete ich tief durch, dann stürmte ich auf ihn los...

Der Kampf der Dunkelheit (STAR WARS FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt