Entscheidung mit Folgen

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"Hiermit ernenne ich Sie zu meiner Nachfolge, Senatorin Amidala!"

Großer Jubel, noch lauter und kräftiger als ich ihm je gehört hatte, füllte den Saal.
Ich war perplex und unfähig irgendetwas zu tun. Überwältigt schlug ich mir die Hände vors Gesicht und verdeckte kleine Freudentränen.
Jetzt würde sich alles ändern!
Automatisch wurden an der Longe nach vorne gefahren und ich gab den Blick auf mein Gesicht wieder frei.
"Nehmt Ihr die Wahl zur Kanzlerin der Galaktischen Republik und damit in Vorsitz des galaktischen Senats an, Senatorin Amidala?"
"Ja, Kanzler! Es ist immer eine Freude und ein Vergnügen Euch, sowie allen Bürgern der Republik zu dienen!"
Tosender Applaus, die Ränge tobten.
Jetzt wurden live-Schaltungen aus der ganzen Galaxis in den Raum produziert, die die jubelnden Massen zeiten.
Ich konnte mir mein breites Grinsen nicht verkneifen und ein kaum merklicher Blick über meine Schulter verriet mir, dass es Anakin genauso erging. Stolz erfüllt mich.
"Dann erkläre ich Euch hiermit gemäß dem Gesetz der Galaktischen Republik Paragraph 5.6 Machtübertragung als meine letzte Amtshandlung zu der neuen Kanzlerin der Galaktischen Republik!"
Die Freude war unbeschreiblich.
Der Jubel schien weder ein Ende, noch eine Grenze zu kennen.
Die Situation war überwältigend.
Jetzt begannen mir die Senatoren und Abgeordneten, angefangen mit Bail Organa, danach Jar Jar Binks, zu gratulieren. Ich nahm die Glückwünsche strahlend entgegen.
Alles schien an mir wie ein Traum vorbei zu ziehen, aber nein, das hier war die Realität und besser als jeder Traum!

Dann begann die Zeremonie der Machtübergabe, die sich noch viele Stunden hinzog. Zwischendurch wurde das ganze immer wieder von Glückwünschen und Applaus unterbrochen, sodass das Ende immer weiter nach hinten rückte.
Alles zog an mir vorbei und es war wundervoll.
Aufgrund der Uhrzeit wurde die Feier zur gewonnenen Wahl auf den Nachmittag des schon angebrochenen Tages gelegt.
Erst, als ich in meinem Appartement ankam und die Sonne aufging, während mir die selben Zofen wie gestern aus dem Kleid halfen, kam die Müdigkeit.
Sonst konnte ich um diese Uhrzeit nicht mehr schlafen, da das Baby mich wach hielt, aber jetzt schien es genauso müde zu sein wie ich und gab Ruhe.
Ich konnte nicht beschreiben, wie schnell ich eingeschlafen war - es musste sich um Sekunden handeln...

"Aufwachen, Engel! Es gibt Mittagessen."
Weckte mich die sanfte Stimme meines Mannes. Egal, in welcher Verfassung ich mich befand, für ihn schien ich immer etwas Besonderes zu sein.
Zaghaft öffnete ich die Augen.
Ani kniete mit etwas Abstand vor meinem Bett und Lachte mich an.
Dann streckte er mir seine rechte Hand entgegen.
"Herzlichen Glückwunsch zur gewonnenen Wahl, Kanzlerin Amidala."
Er schüttelte meine müden Finger.
"Seit wann dürft Ihr in mein Schlafzimmer, Skywalker?"
Aus seiner Wortwahl ließen sich Beobachter schließen.
"Nur, um Euch zu wecken, Mylady."
Er zog einen Mundwinkel hoch zu einem schiefen Lächeln.
"Eure Kinder lassen ausrichten, dass sie bereits auf euch warten."
Ich nickte zustimmend, allerdings immernoch verschlafen.
"Dann richtet ihnen aus, dass ich gleich da sein werde und schickt bitte jemanden, der mir beim Ankleiden hilft."
"Sehrwohl, Mylady."
Er stand ohne weiteres auf und verließ den Raum.
Mit einem Stöhnen richtete ich mich auf, mein 'Mitbewohner' sorgte für ordentliche Rückenschmerzen, die sich sicherlich gut über den Tag halten würden.
Ich verließ mein Bett und kam der Zofe entgegen, die gerade das Schlafzimmer betreten hatte. Nach einem Nicken folgte ich ihn in das Ankleidezimmer.

Die Zwillinge saßen am gedeckten Mittagstisch und diskutierten über eine Belanglosigkeit. Anakin stand unauffällig mit verschränkten Armen und herrausgestreckter Brust in der Ecke und betrachtete ausdruckslos Geschehen.
Ansonsten war keine weitere Person anwesend.
Ich ging zum Tisch und setzte mich.
Als Luke und Leia mich entdeckten wurde ich stürmisch von ihnen begrüßt und beglückwünscht, bevor ich detailliert vom gestrigen Tag berichten musste.
Zwischendurch blickte ich immer wieder zu Ani, der wie versteinert dastand. Es war irgendwie merkwürdig, da er sich sonst drauf verstand stehts viel zu reden und sein Benehmen oftmals nicht dem Typus der Jedi entsprach.
"Seit wann ist Meister Skywalker schon hier?"
Fragte ich beiläufig meine Kinder.
"Er ist heute Morgen gekommen und hat mit uns gefrühstückt."
Antwortete Luke mit vollem Mund - zum Glück war Leia die Politikerin und nicht er... Innerlich verdrehte ich die Augen.
"Er hat den Auftrag vom Rat bekommen auf dich aufzupassen und muss möglichst...wie heißt das? Seroius?"
"Seriöse, Luke."
"Genau! Er muss seriös sein."
Darauf lehnte sich meine Tochter verschwörerisch zu mir.
"Wir werden überwacht, weißt du?"
Ich nickte, während sie sich zurück auf ihren Platz bewegte.
Anakin sprach den ganzen Tag kein Wort mit mir, obwohl er mich noch ins Büro begleitete, dass nun mir gehörte und ehemals der Ort war, an den Meister Windu seine Hand verloren hatte. Es war seltsam, meinen Mann so zu sehen - ich hätte schwören können, dass ihn etwas beschäftigte, worüber er mit mir bei anderen Umständen gesprochen hätte.
Etwas verunsichert stürzte ich mich in die neue Arbeit und wurde sofort mit dem Problem der Armee von der Handelsföderation konfrontiert.
Da ich die Demokratie sehr schätzte, ließ ich sofort den Senat zusammenrufen und kündigt eine Abstimmung über einen Angriff an, da der Vizekönig nicht mit sich verhandeln lies. Aufdrängen zahlreicher Parteien und mit der Unterstützung meiner politischen Verbündeten legten wir die Abstimmung auf den Abend.
Dieser Tag würde also, genau wie sein Vorgänger, kein oder nur ein sehr spätes Ende nehmen. Zunehmend merkte ich - nicht nur durch die Rückenschmerzen - wie es meinem Köper von Minute zu Minute schlechter ging. Sofort ließ ich mich in mein Büro bringen und Anakin rufen, der auf unerklärliche Weise nicht mehr aufzufinden war.
Inzwischen durchzog ein schmerzhaftes Ziehen meinen gesamten Oberkörper und ich zuckte zusammen.
"Ist Euch nicht wohl Mylady?"
Ich musste meine Fassade halten und so mein Gesicht angestrengt ausdruckslos.
"Sind nur einfache Rückenschmerzen."
Spielt ich die Situation mit einer halben Lüge runter.
"Ich hätte mir einfach eine Pause gönnen, könntet Ihr bitte Meister Skywalker ausfindig machen? Und positioniert die Wachen bitte auf der Außenseite der Tür. Vielen Dank."
Ich würde die Bedienstete ab und sie verließ auf der Stelle samt der Wachen den Raum.
Stöhnend und voller Schmerzen ließ ich mich an der ganz gegenüber der Eingangstür runter gleiten und kauerte mich zusammen.
Wenn Anakin nicht bald kam würde das hier kein gutes Ende nehmen...

Der Kampf der Dunkelheit (STAR WARS FF)Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ