Kapitel 11:

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Kapitel 11.

Ich rannte geradewegs auf diese drei Jungs zu, doch ich wurde zurückgehalten.

"Niall, tu das nicht. Das wird nicht gut enden. Glaub mir!" sagte Harry und guckte eindrucksvoll.

"I-ist mir egal. Ich will das sie Zayn in Ruhe lassen. Er soll nicht das gleiche Schicksal wie ich haben!" sagte ich aufgebracht und löste mich aus Harrys Griff. Dieser guckte nur verwirrt.

Nun stand ich vor ihnen. Den abscheulichsten Jungs die ich jemals gesehen habe. Gefolgt von den Junga meiner alten Schule.

"Hej Steve, guck mal den Zwerg da an!"

"Haha, was will der den hier?" sagte ein anderer.

"Kusch dich du Zwerg!" sagte einer der Jungs, wahrscheinlich Steve und guckte mich böse an.

"Ehm, lass Zayn in Ruhe, er hat euch nichts getan! Warum müsst ihr ihn so runtermachen? Nur weil er Halbpakistani ist? Das kann euch doch egal sein!" sagte ich ein wenig ängstlich. Ich hätte mich sowas nie getraut, keine Ahnung was mich dazu geritten hatte.

"Alter, der Zwerg redet Klartext mit uns!" sagte der eine und lachte.

Steve kam mir gefährlich nahe.

"Und was ist wenn wir nicht aufhören damit? Willst du uns dann deine Zwergenhand ins Gesicht hauen?" sagte er uns grinste gefährlich.

Die Welt um mir blieb stehen. Meine Wut stieg mit jedem Wort von Steve mehr, und das Lachen seiner Gang versüßte das ganze. Ich schaute um mich, und Zayn und die anderen 3 Jungs guckten mit verzweifelten Blicken zu mir rüber. Die Welt drehte sich wieder, und meine Hand ballte sich zu einer Faust.

Steve brachte nur noch herraus.

"Der Zwerg traut sich doch eh nicht's!"

Nachdem er seine letzten Worte gesprochen hatte, landete mein Fuß in seinen Eiern. Ich setzte die ganze Wut in diesen Fußtritt. Er landete am Boden.

"Argg!" sagte er und guckte längst nicht mehr so selbstbewusst wie eben.

Ich ging auf ihn zu, ging nah an sein Gesicht ran.

"Hab mehr Respekt vor anderen Leuten, jetzt siehst du mal wie es sich anfühlt, wenn man einfach so verletzt wird. Steve, so heißt du doch oder? Du hattest nie einen verdammten Grund, Zayn zu schlagen, aber bei dir gibt es einen Grund. Du bist das letzte Arschloch was ich jemals gesehen habe. Du hast ihn die Nase gebrochen. Soll dir mal ohne Grund die Nase gebrochen werden? Verpiss dich aus Zayns Leben uns leb dein eigenes. Man mischt sich nicht in andere Leben ein! Ich hoffe der Tritt hat weh getan und du wirst nie wieder Kinder produzieren können!"

Damit beendete ich meine Predigt, und ging zurück zu den Jungs. Alle, die mir dabei zugeschaut hatten, wie ich einem der größten Mobber der Schule das Handwerk gelegt hatte, fingen an zu klatschen. Ich war der Held.

Doch ich selbst feierte mich nicht. Ich war erstmals schockiert was da eben aus mir rausgekommen ist. Anderseits hatte ich meiner Wut nur in Worten freien Lauf gelassen.

Zayn nahm mich in die Arme.

"Dankeschön, ich hätte dir so etwas nie zugetraut!" sagte er, und ich hinterließ eine kleine Träne auf seinem T-Shirt. Ich drehte mich noch einmal zu Steve um, seine Kollegen gingen weg, und er ging langsam ins Schulgebäude, Er schaute noch einmal zu mir rüber, doch ich würdigte ihm keinen Blick. Ich ballte meine Hand nur zu einer weiteren Faust.

Harry sagte, das Steve es gesehen hätte, und nun umso schneller ins Gebaude ist.

Als er drinnen verschwunden war, kamen Jason und Martin langsam auf uns zu.

Sie guckten traurig zu Zayn. Der hielt sich immer noch seine Nase.

Sie streckten ihm die Hand aus und entschuldigten sich.

"Wir dachten, würden wir bei Steve mitmachen, würden wir auch cool und beliebt werden."

"Warum schlägt Steve überhaupt auf Leute ein?" fragte ich etwas beschämt.

"An seiner alten Schule wurde er von einem Brasilianer gemobbt, und aus seiner ganzen Wut hat er wohl selbst Wut auf Ausländer entwickelt. Er hat mal auf einen Zettel in seinem Zimmer geschrieben: Die Angst vor anderen Völkern der Welt ist so groß, das man sie nur mit eigener Angst bekämpfen kann."

"Outsch!" sagte Harry.

"Ja." sagte einer von den beiden.

"Es tut uns nochmal leid, wirklich."

Zayn gab ihnen die Hand.

"Ich verzeihe euch nicht, aber ich nehme an, das es euch wirklich leid tut." sagte er.

Die beiden nickten, und gingen ins Gebäude.

Alle Schüler umdrum kamen auf uns zugerannt, und umarmten mich. Ich hörte von allen Seiten "Danke Niall" oder "Niall du hast es ihm gezeigt" und ähnliches.

Es klingelte zum Pausenende, und wir gingen alle in die Klassen. Das die Lehrer von so etwas nichts mitbekommen, wundert mich schon manchmal ein wenig.

Doch in diesem Moment war ich am meisten verwundert über mich.

Meine Gefühle zum Thema Mobbing hatte ich herausgelassen. Und ich wusste nicht wieso mein Unterbewusstsein mich dazu gedrängt hatte. Vielleicht war auch mein Schicksal schuld. Ich war mir wirklich nicht im klaren darüber.

Doch solange es Zayn nun wieder gut ging, ging es mir auch gut.

still alive // n.h ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt