Kapitel 23.

149 19 1
                                    

Kapitel 23.

Ich setzte mich ans Ende des Steges. Der Wind pfiff mir um die Ohren und eine kalte Brise fuhr durch mein Haar. Liam war mir gefolgt und setzte sich schnell neben mich. Er und ich schauten auf die Schönheit des Sees. Wie der Mond auf ihn spiegelte und ein wenig Licht in die Dunkelheit brachte.

"Weißt du.." fing ich schnell an. Liams Kopf drehte sich zu mir. Er schaute mich zierlich an. Ich drehte meinen Kopf ebenfalls zu ihm.

"Ich hatte noch nie das Gefühl akzeptiert und geliebt zu werden. Ich war immer der Außenseiter und ich hatte auch noch nie eine Freundin. Ich habe noch nie was für eine Person empfunden. Und ich kann es mir auch nicht vorstellen das mich jemand lieben kann.." sagte ich schnell und er senkte seinen Kopf. Sein Blick ruhig und trotzdem unglaublich traurig. Ich legte meine Hand zierlich unter sein Kinn und hob es an. Er war gezwungen mir in die Augen zu schauen.

"Aber eben, als ich ausprobiert habe dich zu küssen.. ich hatte das erste mal Kribbeln im Bauch. Ich wollte schauen ob ich.. naja.. da du mich als erstes geküsst hattest und mein Herz fast explodiert ist, war ich mir nicht sicher, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen ist. Wenn ich ehrlich sein soll Schwärme ich schon seit wir uns kennen ein bisschen von dir. Und deine Anwesenheit tat mir immer gut. Ich hoffe du verstehst mich. Das war der Grund warum ich das eben ausprobiert habe. Ich.. weiß nun das ich etwas für dich empfinde.." sage ich und warte auf seine Reaktion. Er schaut mich neutral an.

"Niall.. ich, ich habe noch nie drüber nachgedacht schwul zu sein. Und ich hab mich bis jetzt immer nur zu Mädchen angezogen gefühlt. Aber seitdem ich dich kenne, hat sich das geändert. Ich mag dich mehr als nur gedacht. Und ich hoffe du weißt das." sagte er und er lächelte leicht. Ich lächelte auch. "Ich mag dich auch, sogar mehr als du denkst.." sagte ich und er wurde langsam rot. Es war zwar dunkel, aber im Mondschein konnte ich genug erkennen. Ich kam ihm langsam näher und war ihm wieder einmal ganz nah. Ich schaute ihm mitten in die Augen. Sie funkelten so sehr. Wieder einmal sprang mein Herz umher und ich genoss seine Nähe. Ich legte meine Linke Hand zierlich an seine rote Wange. Sie war warm, doch mein Gesicht sah wahrscheinlich nicht besser aus. Unsere Augen stehts geöffnet. Er hatte so eine wunderschöne Augenfarbe. Dieses Rehbraun. Es ließ ihn so unschuldig wirken. Ich lächelte und auch sein Grinsen wurde breiter. Ich überbrückte die paar Millimeter zwischen uns und legte meine Lippen auf seine. Glücksgefühle überkamen mich und es war wunderschön! Wunderschön in dieser sternklaren Nacht zu sitzen, zu entspannen und neben dir eine Person zu haben, die dein Herz aufblühen lässt. Es ist so ungewohnt, ein solches Gefühl ist mir neu, aber doch so wunderbar. Ich löste mich wieder von ihm. Ich stand langsam auf und half ihm ebenfalls hoch. Ich wusste nicht genau was ich jetzt machen sollte. Ich ließ seine Hand wieder los und schaute schüchtern zu Boden. Plötzlich spürte ich einen leichten Druck an meiner Hand. Liam hatte seine Hand zierlich an meine gelegtund griff nun etwas fester danach. Er schaute schüchtern zu mir und ich griff nun auch fester nach seiner Hand. Wir verschränkten unsere Finger ineinander und lächelten leicht. Ich ging langsam los und zog ihn mit mir. Ich ging zu unseren Pferden, welche sich auf dem Gras niedergelassen hatten und zu schlafen schienen.

"Da sind zwei wohl sehr müde." sagte Liam und fing an zu gähnen. "Nicht nur die beiden." sagte ich und kicherte. Er zog mich leicht mit sich und wir setzten uns zusammen in die Nähe der Pferde. Die Wiese war überwuchert von Gras, es war richtig kuschelig. Wir saßen so einige zeit nebeneinander, machten nichts, redeten nicht, ich merkte nur das Liam von Sekunde zu Sekunde immer müder wurde. Ich war auch müde, allerdings noch lange nicht so stark wie Liam. Ich beobachtete ihn aus den Augenwinkeln. Seine Augen waren ab und zu immer wieder kurz davor zu zufallen. Irgendwann ließ ich mich vorsichtig nach hinten fallen, ins weiche Gras hinein. Mir war kalt, das Gras war kalt und der Wind sauste um meine Ohren. Liam schaute schüchtern zurück, und als ich ihm zeigte, das er sich ruhig zu mir legen könnte,  legte er sich neben mich. Wir lagen gerade nebeneinander, ich zitterte leicht, jedoch bemerkte er es nicht. Irgendwann schaute ich zur Seite. Liam beobachtete mich. Er brachte mich zum lächeln. Er lächelte mich müde an. Ich überwand meine Angst und rutschte näher an ihn ran. Er war überwältigt, das ich so auf ihn zukam, und so kuschelte er sich langsam aber sicher in meine Arme. Er war wie ein kleines Baby, welches man schützen wollte. Obwohl er ja größer war als ich! Trotzdem kuschelten wir uns aneinander und mir wurde schnell um einiges wärmer. Er strahlte eine enorme Portion Körperwärme aus, welche einfach nur angenehm war, wenn er neben mir lag. Er kuschelte sich in meine Halsbeuge, während ich in fest im Griff hatte. 

still alive // n.h ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt