Kapitel 18

196 22 0
                                    

Kapitel 18.

Liam zog mich durch die Gassen von Chesire. Eigentlich war der Weg zu ihm nachhause nicht weit gewesen, aber mit kam es trotzdem wie eine Ewigkeit vor.

Wir bogen in einen Weg ein, und endeten vor einem Einfamilienhaus. Mit weißen Steinmauern. Weißen Fenstern und einer großen Tür.

Er zuckte ein Schlüsselbund und öffnete mit einem kleinen Schlüssel die Tür.

Ich stellte mich in Flur, schwankte etwas, aber blieb auf den Beinen. Es war alles sehr modern eingerichtet. Der Flur war relativ groß und man hatte Anschluss an zwei andere Türen. Liam ging kurz durch die eine Tür. Er kam mit einem großem Glas Wasser wieder. Er zeigte mit dem Finger die Treppen hoch. Ich ging langsam hoch, denn mir war noch schwindelig. Er ging oben angekommen an mir vorbei.

"Hier in meinem Zimmer kannst du schlafen." sagte er mit einem Lächeln auf seinen Lippen. Er ging in den Raum am Ende des Flures. Ich tat es ihm gleich. In dem Zimmer stand nur ein großes Bett, ein Schrank und Schreibtisch. Es sah ziemlich leer aus. Aber ich beschäftigte mich nicht weiter damit, denn Liam stellte das Glas auf den Schreibtisch und ging zu mir. Er fasste mir an die Schulter.

"Schlaf erstmal richtig aus."

Ich nickte uns er verließ das Zimmer. Nun war ich alleine. In Liams Zimmer. Ich zog die rote Hose aus, zog mir das Shirt über den Kopf, der sich öfters zusammenzog und schmerzte, und kuschelte mich in Liams Bett. Es roch nach ihm. Seinem Deo oder Parfum. Einfach nur nach Liam. Es fühlte sich gut an hier zu liegen. Einfach nur heimisch.

Meine Augenlider konnte ich nun wirklich nicht mehr auf halten. Sie schlossen sich und ich fiel in einen ruhigen Schlaf.

Mitten in der Nacht..
"Nein! Nein Klaas. Lass mich. Auaa!! Das tut weh."
Tränen liefen meine Wangen herunter. Sie brannten förmlich meine Haut nieder. Er hörte nicht auf mir die Zigarette aufs Knie zu setzen. Immer wieder setzte er die glühende Kippe neu an und sie wurde immer wieder auf einer anderen Stelle platziert.
Meine Augen waren voller Tränen. Als er mein Bein los ließ, und es nicht mehr mit voller Wucht festhielt und abquetschte, rannte ich in die Ecke meines Zimmers. Er warf die Packung aus dem Fenster und schrie.
"Halt lieber deine Klappe uns erzähle es niemanden. Das könnte schlimme Folgen für dich haben!"
Er knallte die Tür zu. Ich betrachtete die Wunden. Er hatte mir insgesamt 21 Brandflecke verpasst. Ich hatte keine Tränen mehr übrig, um darüber weiter zu trauern. Ich ging an meinen Schreibtisch und kramte einen kleinen Zettel aus einer Schublade. Ich schloss die Tür ab, holte einen Stift aus meiner Schultasche, und legte die sanfte Spitze des Füllers auf das Blatt Papier.

Mum,
Es tut mir Leid das ich dir das nun mitteilen muss, aber wenn du das ließt, bin ich höchstwahrscheinlich nicht mehr bei dir. Ich bin dann über dir, im Himmel, und schaue auf dich hinab. Ich werde nie vergessen, was du in deinem ganzen Leben schon für mich getan hast. Du wusstest sofort bescheid, wenn ich Probleme hatte oder einfach nur verliebt war. Doch vor langer Zeit bist du irgendwie blind dafür geworden. Durch Klaas bist du blind geworden..
Er ist an dem ganzen Desaster hier Schuld. Wegen ihm mache ich das, was ich machen will. Und ich werde mein Vorgehen nun auch ausführen. Du weißt nicht was passiert ist zwischen mir und Klaas, aber das ist auch gar nicht so wichtig. Naja, eigentlich schon, aber ich kann es dir nicht sagen..
Aber eins weiß ich. Du wirst immer ein großen Teil in meinem Herzen haben. Das weißt du, denn du bist meine Mutter. Und du bist der wichtigste Mensch auf der ganzen Welt für mich. Ich danke dir für alles.

In Liebe Niall <3

Ich legte den Brief auf mein Bett. Ich zog mir eine Jacke über. Ich zog mein Fenster auf, uns sprang aus dem ersten Stock auf unser Wintergartendach. Ich kletterte an der Halterung an der Seite runter, und rannte soweit wie mich meine Füße tragen konnten. Ich rannte zum Bahnhof. In der Nähe gab es eine Überbrückung über den Bahngleisen. Sie war gesperrt, wegen Hochspannungsgefahr, doch ich kletterte trotzdem über das Geländer, auf die Brücke. Der Wind.hier oben war um einiges stärker. Ich hörte ihn durch meine Ohren pfeifen. Ich stellte mich oben auf das Geländer. ea war ruckelig, uns von weiter Entfernung konnte ich einen Zug erkennn, der wohl bald mit Vollgas unter mor hindurch rasen würde. Ich dachte mir, das es doch lustig wäre, mich vor den Zug zu schmeißen, und dann zerstückelt zu werden. So konnte später niemand meine Leiche identifizieren.
Ich öffnete meine Arme, und versuchte mich aufrecht hinzustellen. Es gelang mir. Ich stand mit dem Zug auf mich zukommend oben auf einer Brücke. Gleich würde ich diese Welt für immer verlassen. Der Zug war Meterweit von mir entfernt. Ich spürte einen starken Druck an mir. Mir wurde kurz schwarz vor Augen.

Nach kurzer Zeit öffnete ich sie wieder.
"Hallo, wolltest du da eben Selbstmord begehen?" sagte ein Mann, mitte 30 mit Lockigen Haaren zu mir. Er fuchtelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum.
Ich rannte wieder weg. Ich wäre fast gestorben. Fast!
Aber jetzt war der Drang des sterbens nicht mehr so groß. Ich lief auf ganzen Weg wieder nachhause. Wie sollte ich Mama den Brief erklären?
Das würde ich schon hinbekommen. Ich klingelte an der Haustür.
"Hallo Schatz. Wo warst du denn? Klaas meinte, du wolltest wahrscheinlich mal an die frische Luft." sagte meine Mutter freundlich.
Sie hatte den Brief wohl nicht gefunden, geschweige denn gesehen, da sie anscheinend nicht in meinem Zimmer nach mir gesucht hatte.
"Ja, frische Luft." sagte ich schnell und sperrte mich in mein Zimmer. Doch der Brief war weg. Er war neben mein Bett gefallen. Ich nahm ihn und steckte ihn in ein Buch. Welches weiß ich nicht mehr, aber der Brief war versteckt und allea war gut. Doch wie wäre alles ausgegangen, wenn ich nun wirklich vor den Zug gesprungen wäre?
Einfach runter und BÄNG!

Ich erwachte schweißgebadet aus meinem Traum. Es hatte sich alles so echt angefühlt. All das war schon einmal passiert. Aber so echt wie jetzt, konnte ich es mir nicht vor Augen führen...

_________________________________

Sry Leute für das lange warten. Ich hoffe das Kapitel gefällt euch. Nächstes Kapitel ab 5 Votes. :)

still alive // n.h ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt