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Cameron:



Nachdem Sandy mit Max, Gab und Alec gekommen war, ging die Party erst so richtig los.

Sandy machte Stimmung, Max hielt sich heute beim Alkohol zurück, feierte aber trotzdem heftig mit und tanzte mit seiner Freundin.

Alec nahm sich Gab an, obwohl sie ja immer eher zurückhaltend war, außer es ging darum, einen Typen herum zukriegen. Da sie das hier aber nicht schaffen würde, blieb sie sie selbst als süßes kleines Mädchen.

Ich hatte angefangen mit Noah zu tanzten.

Je mehr er sich bewegte, desto mehr musste ich mich zurückhalten, das nicht auf die falsche Ebene abrutschen zu lassen. Er war so verdammt heiß und das, obwohl er es nicht mal versuchte.

Ganz im Gegensatz zu Ken, aber er wusste, was er da tat.

Einfach, um nicht komplett in Noahs Bann gezogen zu werden, konzernierte ich mich mehr auf Ken und stellte fest, wie scheiße gut er aussah bei einfach allem, was er tat.

Noah merkte nach einer Zeit wohl, dass ich nicht so ganz bei der Sache war und schob mich dann etwas zurück. Ich hatte nicht mal bemerkt, wie nahe ich im gekommen war.

„Geh doch zu ihm.", meinte er.

Wegen der lauten Musik konnte uns keiner hören, wofür ich auch sehr dankbar war. „Denkst du nicht, das kommt zu billig?"

Noah verdrehte die Augen, ging zu Ken und ließ mich einfach hier stehen. Er zog ihn am Nacken zu sich runter, flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin er mich direkt ansah und dann grinste.

Als er zurück zu Noah sah, nickte er noch immer grinsend, tätschelt ihm die Wange und tanzte dann zu mir rüber.

„Was hat er dir gesagt?", fragte ich Ken.

Er legte seine Arme auf meine Schultern, was uns automatisch näher zueinander brachte, weil wir wohl gleich groß waren.

„Das wirst du niemals erfahren", grinste er mir zu.

Ich stöhnte genervt. „Bitte!"

Ken schüttelte aber den Kopf und grinste weiter, während er mir immer näher kam.

Frustriert sah ich rüber zu Noah und erkannte, dass er Alec die Tanzpartnerin ausgespannt hatte und nun mit Gab am Tanzen war, wobei sie ihre zurückhaltende Art gerade über Bord warf.

Ich begegnete Noahs Blick, während Gab seine Hand nahm, sie auf ihrem Steißbein platzierte und ihre dann in seinen Nacken legte.

Ich grinste ihm zu, weil es das war, was ein großer Bruder tun würde. Einer, der nicht bis in alle Maßen eifersüchtig war.

Er schüttelte den Kopf, musste aber auch grinsen.

Ich riss meinen Blick von Noah los, als ich spürte, wie Ken meinen Hals küsste und ich scharf die Luft einzog. Ich war da total empfindlich.

Ich legte die Hände an seine Hüften und zog ihn näher an mich heran.

Er sah das als Bestätigung, was es ja auch war und übte mehr Druck an meinem Hals aus.

So machte mir das Tanzen schon viel mehr Spaß, als ständig darauf achten zu müssen, nichts Falsches zu tun.

Während Ken meinen Hals bearbeitete, sah ich wieder zu Noah und bekam fast einen Herzinfarkt.

Er küsste Gab. Oder sie ihn. Keine Ahnung, jedenfalls passierte das, was passieren musste.

Es brach mir das Herz.

Ohne viel nachzudenken, riss ich Kens Kopf von mir los, um meine Lippen auf seine zu pressen.

Es half nicht.

Der Kuss war auch nicht gerade zart oder liebevoll, doch als Ken begann, seine Lippen zu bewegen und ich mitmache, wurde er ziemlich fordernd und deshalb konnte ich meine Verzweiflung ganz gut überspielen.

Es tat so weh, das niemals mit Noah machen zu können. Es tat weh, dass er das mit jemand anderem machte. Einem Mädchen. Denn er stand einfach nicht auf Jungs, auf mich, egal, wie viel wir Händchen hielten oder wie oft er mir sagte, wie viel ich ihm bedeutete. Es würde nichts ändern. Ich war sein Halbbruder und das würde ich auch bleiben. Wir hatten keine Chance und das würde auch immer so sein.

Als mir das so richtig bewusst wurde, war ich bereit für die richtige Verzweiflungstat.

„Lass uns... Auf. Dein Zimmer. Gehen", nuschelte ich zwischen den Küssen mit Ken.

Er löste sich leicht von mir und sah mir in die Augen. „Sicher?"

Ich nickte.

Kritisch musterte er mich. "Wie viel hast du getrunken?"

Sein scheiß ernst? Ich sah doch, wie sehr er es wollte, warum macht er sich jetzt solche Gedanken?!

„Drei Red-Cups und 5 Wasser. Ich muss ja noch fahren"

Nachdem ich das gesagt hatte, spürte ich seine Hand in meiner und sah ihn grinsen. „Dann ab nach drüben."

Er zog mich zum Musiksystem, drehte es lauter und dann weiter aus dem Raum.

Ich warf einen letzten Blick hinein zu Noah, doch er war zu sehr mit Gab beschäftigt, die es sich in einem Sessel auf seinem Schoß gemütlich gemacht hatte.

Ich wusste, ich sollte jetzt nicht mit Ken schlafen, aber ich wollte es. Ich wollte einfach alles vergessen. Nur für einen kurzen Moment.


Das Herz meines Bruders (BoyxBoy)Where stories live. Discover now